Vermüllung in Radevormwald Zerstörung, Vandalismus, Schmutz – es nervt nur noch

Radevormwald · Viele Leute können sich, wenn sie sich unbeobachtet glauben, offenbar nicht mehr wie normale Menschen benehmen. In den vergangenen Tagen gab es dafür wieder reichlich Belege.

 Vandalismus und Müll rund um den Park Blumenstraße.

Vandalismus und Müll rund um den Park Blumenstraße.

Foto: Stefan Gilsbach

Wer dazu neigt, sich über seine Mitmenschen zu ärgern, der hat in den vergangenen Tagen in Radevormwald wieder reichlich Gelegenheit dazu erhalten. Am Wanderweg in Wilhelmstal haben Unbekannte Zerstörungen auf einer Aussichtsplattform angerichtet. Auch ein Straßenschild wurde umgebogen. Das Familienzentrum Kottenstraße wurde von unbekannten Schmierfinken besudelt. Und im Froweinpark, so meldet der Ratsherr Sebastian Schlüter, liege ein Haufen Hundekot neben dem anderen, teilweise direkt neben den Spielgeräten auf dem Kinderspielplatz.

Und dann gibt es noch das Dauerproblem der Vermüllung an der Wupper-Talsperre – Anwohner in Honsberg ärgern sich immer wieder darüber, dass Gäste am Ufer grillen oder picknicken und den Abfall einfach liegenlassen – inklusive Glasscherben und benutztem Klopapier.

Zugegeben, nicht alle diese Dinge bewegen sich auf dem gleichen Level. Eine Fernrohr-Anlage zu sprengen ist schon ein anderes Kaliber als benutztes Plastikgeschirr liegen zu lassen. Trotzdem fragt man sich angesichts dieser Aufzählung, warum so viele Menschen, kaum dass sie sich unbeobachtet glauben, benehmen, als hätten sie niemals so etwas wie Erziehung genossen. Wie die Mitarbeiter des Ordnungsamtes versichern, entpuppen sich die Müllsünder oft als ganz normale Bürger, die selber vermutlich einen Aufstand machen würden, wenn jemand in ihrem Vorgarten nur ein Blümchen knickt. Und dabei wird in den Kindergärten und in den Schulen seit Jahrzehnten auf Umwelterziehung so großer Wert gelegt. Generationen sind mit Peter Lustig und „Löwenzahn“ aufgewachsen – da fragt man sich, ob das alles vergebens war.

Das neue Aufflammen des Coronavirus in Radevormwald hat bei vielen Bürgern Sorgen ausgelöst. Nach dem aktuellen Stand sind die Fälle, die sich in einer Familie ereigneten, nicht weiter gestiegen. Noch sind Infizierte und Kontaktpersonen in Quarantäne. Auch im südlichen Kreisgebiet hat es in der vergangenen Woche neue Fälle gegeben. Es muss damit gerechnet werden, dass auch durch Reiserückkehrer die Fallzahlen in der Region wieder steigen könnten. Die Kreisverwaltung hat nun darauf hingewiesen, dass Einwohner des oberbergischen Kreises, die in Länder reisen, in denen das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus hoch ist, sich mit dem Kreisgesundheitsamt in Verbindung oder sich online registrieren lassen sollen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die Nachvollziehbarkeit der Infektionswege der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung der Ausbreitung des Erregers ist.

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