Jugendhilfeaussschuss in Radevormwald So sieht die neue Kita-Planung aus

Radevormwald · Die Betreuung kann auch im Kindergartenjahr 2022/23 größtenteils gesichert werden. Wichtig bleibt der Bereich der Tagespflege. Im Ausschuss wird es auch um den neuen Kindergarten gehen, der an der Elberfelder Straße entstehen soll.

 Im kommenden Jugendhilfeausschuss stellt die Stadt die Kindergartenbedarfsplanung vor. Für die kommenden Jahre wird mit mehr Zuzug gerechnet, nicht zuletzt wegen des Baugebietes Karthausen. 

Im kommenden Jugendhilfeausschuss stellt die Stadt die Kindergartenbedarfsplanung vor. Für die kommenden Jahre wird mit mehr Zuzug gerechnet, nicht zuletzt wegen des Baugebietes Karthausen. 

Foto: dpa-tmn/Monika Skolimowska

Die Stadtverwaltung wird in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstag, 3. März, 17 Uhr, im Bürgerhaus die Kindergartenbedarfsplanung für das Jahr 2022/2023 vorstellen. Auffallend bei den Zahlen des Einwohnermeldeamtes ist die gesunkene Zahl der Kinder im Bereich Bergerhof, die im Vergleich zu den Vorjahren auf knapp die Hälfte gesunken sind. Die Zahlen lassen jedoch insgesamt laut der Vorlage der Verwaltung den Schluss zu, dass Radevormwald eine Zuzugskommune ist.

Insgesamt leben in der Stadt aktuell 748 Kinder, die zwischen Januar 2018 und Oktober 2021 geboren wurden. 266 dieser Kinder haben bereits einen Platz in einer Kita-Einrichtung, daher hat die Stadt 482 Familien angeschrieben, damit diese ihre Betreuungswünsche angeben. 303 Familien haben eine Rückmeldung gegegen, von diesen wünschen sich 211 eine Betreuung im kommenden Kindergartenjahr. Drei Kinder werden in Kitas von benachbarten Städten betreut, bei zwei Kindern wurde angegeben, dass keine Kita-Betreuung gewünscht ist. Zusätzlich zu den genannten 211 Familien haben 57 Familien zwar keine Bedarfsabfrage ausgefüllt, ihr Kind aber in einer Einrichtung angemeldet. Eine Stunden- und Gebietsaufteilung ist in diesem Fall nicht möglich.

Bereits in den vergangenen Jahren ist der Bereich der Kindertagespflege auch in Radevormwald immer wichtiger geworden. Durch das KiBiz-Gesetz im Jahr 2020 sei dieses Gebiet auch in Radevormwald erneut aufgewertet worden, so die Verwaltung. Aktuell gebe es in der Stadt vier Großtagespflegen, bei denen bis zu neun Kinder von zwei Personen betreut werden und zehn weitere Tagespflegepersonen, bei denen bis zu fünf Kinder betreut werden. „Weiterhin nutzen einige Tagespflegepersonen die gesetzlichen Möglichkeiten nicht voll aus oder betreuen Kinder aus anderen Kommunen.“ Eine bereits ausgebildete Tagespflegeperson, die bereits für Radevormwald Kinder betreut habe, ziehe zurück in die Stadt und möchte ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, und auch eine weitere ausgebildete Tagespflegerin werde nach Rade ziehen. Es sei gelungen, eine Vertretungskraft für die Einzeltagespersonen zu finden, so die Verwaltung. Dazu würden derzeit Räumlichkeiten im Gebäude an der Hohenfuhrstraße 6, unter den Büros der Gebäudewirtschaft eingerichtet.

Was die Versorgungsquote angeht, kalkuliert die Stadt bei den Zweijährigen mit einer Versorgungsquote von 100 Prozent, bei den Einjährigen mit 50 Prozent. „Damit sollen langfristig alle Betreuungswünschen abgedeckt werden.“

Im Ü-3-Bereich soll die Versorgungsquote möglichst 103 Prozent betragen, um bei Integrativkindern eine Platzreduzierung vornehmen zu können. Fast alle Wünsche nach Betreuung für diese Altersgruppe könnten erfüllt werden, allerdings werde deutlich, „dass auf der einen Seite die Platzabsenkungen für Integrativkinder nicht durchgeführt werden können, auf der anderen Seite die Einrichtungen mehrheitlich in die Überbelegung gehen müssen, um diese Quote zu erreichen.“ Bei Zuzügen im laufenden Kindergartenjahr könne es ebenfalls eng werden. Das zeige, wie wichtig der Bereich der Tagespflege bleibt. „Vorausgesetzt die Kinderzahlen bleiben auf einem ähnlichen Niveau wie aktuell, werden gerade im Bereich der Ein- und Zweijährigen noch Kindergartengruppen benötigt. Die Realisierung des Neubaugebietes Karthausen wird diese Tendenz noch weiter verstärken“, schaut die Verwaltung voraus.

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses wird es auch um den geplanten Kindergarten gehen, der im neuen Bildungshaus an der Elberfelder Straße sein Domizil finden soll. Dort, auf dem Grundstück „Am Kreuz“, wird dann auch die Katholische Grundschule (KGS) Lindenbaum in das neue Gebäude einziehen. Die Kosten für den Kita-Neubau werden laut der Machbarkeitsstudie vier bis 4,5 Millionen Euro betragen, wenn man von vier Gruppen ausgeht. Aktuelle Investitionsprogramme des Landes bezuschussen einen neu geschaffenen Kindertagesstättenplatz pauschal mit 33.000 Euro. 

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