Stadtentwicklung in Radevormwald Regionale-Projekte – eine Zwischenbilanz

Wupperorte · Vor zwei Jahren wurde in Radevormwald eine Projektgesellschaft gegründet, mit der die Kreiskommunen ihre Vorhaben im Zuge der Regionale 2025 entwickeln können. Nun gibt es im Kreisausschuss eine Zwischenbilanz.

 Ein historisches Gebäude über dem Obergraben in der Wülfingsiedlung in Dahlerau. Mit diesem Juwel der Industriearchitektur beteiligt sich Radevormwald an der Regionale 2025.

Ein historisches Gebäude über dem Obergraben in der Wülfingsiedlung in Dahlerau. Mit diesem Juwel der Industriearchitektur beteiligt sich Radevormwald an der Regionale 2025.

Foto: Wolfgang Scholl/Scholl, Wolfgang (wos)

Mehrere Projekte im Oberbergischen Kreis sind unter dem Dach der „Regionale 2025“ angedacht oder werden entwickelt. Wie der Stand der Dinge ist, darüber wird der Kreisentwicklungsausschuss am 20. September informieren. Die Ausschussvorlage stellt in etwas sprödem Deutsch fest: „Im Verstetigungsprozess der Regionale 2025 „Bergisches RheinLand“ sind programmatische Punkte konkretisiert sowie die Entwicklung von Projektansätzen, Studien und Konzepten weiter vorangetrieben worden.“

Auch Radevormwald taucht mit einem Projekt in der Übersicht der „Regionale 2025“ auf, dem „Zukunftsquartier Textilstadt Wupperorte“. Die einzigartige Industriearchitektur im Tal der Wupper bildet die Grundlage. In einer aktuellen Broschüre der Regionale-Agentur wird die Vision umschrieben: So soll das ehemalige Kesselhaus in Dahlerau „zum vielfältig nutzbaren Veranstaltungsort und die Arbeiterhäuser zu einer Unterkunft für Touristen und Geschäftsreisende werden“.

Weiterhin solle ein neuer Radweg einen Lückenschluss schließen und den Standort mit den beiden existierenden Bahntrassenwegen – der Nordbahntrasse in Wuppertal im Norden und dem Alleenradweg Wasserquintett in Hückeswagen im Süden – verbinden. „Ziel des Projektes ist es, im Bereich des Obergrabens ein Zukunftsprofil aus Arbeiten, Freizeit und Kultur zu entwickeln, das Impulse für weitere Entwicklungsoptionen am Standort Wülfing und für die anderen ehemaligen Industriestandorte setzt.“ 

Allerdings gilt dieses ambitionierte Vorhaben im Ranking der Regionale aktuell als „C-Projekt“. Was das bedeutet, wird in der genannten Broschüre erläutert: Bei Projekten mit A-Status besteht Kosten- und Finanzierungssicherheit, und die nötigen Beschlüsse sind gefasst. B-Status bedeutet, dass das Projekt schon weit gediehen ist, dass aber noch zusätzlicher Qualifizierungsbedarf“ besteht. Bei Projekten mit C-Status schließlich handele es sich um „tragfähige Ideen mit einer guten Ausgangssituation und Potenzial“. 

Vor ziemlich genau zwei Jahren, am 10. September 2019, war unter Beteiligung aller Kommunen im Kreis die „Projektagentur Oberberg GmbH“ gegründet worden, um sich für die Teilnahme an der „Regionale 2025“ zu rüsten. Dieser Termin fand damals im Rathaus von Radevormwald statt. Unter den Projekten, die derzeit den „A-Status“ im Zuge der Regionale haben, ist Radevormwald vorerst nicht zu finden. Dort findet man Vorhaben wie das „Zukunftsquartier Altstadt Bergneustadt“, „Nümbrecht rundum gesund“, „Neues Bahnhofsquartier Morsbach“ und „Bergische Ressourcenschmiede“ am Standort von :metabolon in Lindlar.

Ebenfalls unter dem C-Projekten sind zwei weitere Vorhaben zu finden, an denen Radevormwald zumindest als nahe Kommune oder gemeinsam mit Nachbarstädten beteiligt ist. Eines davon firmiert unter dem Titel „Freizeitlandschaft Bever-Talsperre“. Im Zuge dieses Projektes soll „die naturnahe Erholung weiterentwickelt werden“. Der Ausbau der Übernachtungs- und Freizeitangebote steht dabei im Vordergrund. Bei dem anderen Projekt geht es um das „3-Städte-Depot“. Dieses soll einen neuen Standort erhalten, möglichst ein leerstehendes Industriegebäude. „Geplant ist, ein Technik-Zentrum einzurichten, das für den Wissenstransfer und als Weiterbildungsstätte für Schulen, Unternehmen und Erwachsenenbildung genutzt werden kann“, heißt es in der Projektbeschreibung. Zudem soll ein Wissenschafts-Erlebnisbereich junge Menschen, Familien, Unternehmen und Schulklassen anziehen.“ Auch ein Museumsbereich mit Experimentierraum sowie Gastronomie sei vorgesehen. Darüber hinaus soll es multifunktionale und flexible Veranstaltungsräume geben, die etwa von regionalen Unternehmen genutzt werden können. „Aktuell erarbeitet der Oberbergische Kreis in Kooperation mit den beteiligten Akteuren aus den Bereichen Bildung und Wirtschaft, den Kommunen Hückeswagen, Wipperfürth und Radevormwald sowie mit der Regionale-2025-Agentur ein tragfähiges Konzept für diese Projektbausteine“, heißt es. 

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