Stadtentwicklung Radevormwald Land verspricht Millionen für Nordstraße

Radevormwald · Insgesamt 3,7 Millionen Euro wird Radevormwald aus Fördertöpfen der EU, des Bundes und des Landes erhalten. Neben dem Neubau an der Nordstraße werden auch Baumaßnahmen und Projekte in den Wupperorten unterstützt.

 Die Häuser an der Nordstraße 4, 6 und 8 stehen seit längerem leer und verfallen. Bald soll hier ein neues Gebäude entstehen.

Die Häuser an der Nordstraße 4, 6 und 8 stehen seit längerem leer und verfallen. Bald soll hier ein neues Gebäude entstehen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Solche Nachrichten trudeln nicht häufig ein, aber um so dankbarer werden sie im Rathaus aufgenommen: Die Stadt Radevormwald erhält aus der Städtebauförderung und dem Investitionspaket „Soziale Integration im Quartiert“ insgesamt 3,7 Millionen Euro. „Wir haben das mit großer Freude erfahren und hoffen nun auf die Förderbescheide, die für den Herbst erwartet werden“, sagt Kämmerer Frank Nipken.

Denn rechtlich bindend werden die Förderungen erst, wenn die Bescheide auf dem Tisch liegen, erklärt Burkhard Klein, Leiter des Bauverwaltungsamtes. „Das wird wohl im September so weit sein“, schätzt er den Zeitplan.

Die genannte Summe ist in zwei Förderzwecke geteilt. 2.146.000 Euro aus der Städtebauförderung sind für das neue Gebäude an der Nordstraße gedacht, in dem unter anderem das Jugendamt und die Wirtschaftsförderung einziehen sollen, das aber auch Vereinen eine Stätte geben wird. „Wir stehen da aber noch am Anfang“, betont der Amtsleiter. Wenn die Bescheide vorlägen, könne man die Planleistungen ausschreiben. „Wir bereiten jetzt alles vor, damit es dann schnell gehen kann“, versichert Klein.

Die Entscheidung über die Zukunft der Nordstraße hatte sich die Politik nicht leicht gemacht. Am Ende stimmte im Rat eine Mehrheit für das Projekt – nicht zuletzt, um die ziemlich heruntergekommene Nordstraße in unmittelbarer Nähe zum Markt aufzuwerten. Zu den Unterstützern gehörten CDU, Grüne und UWG, gegen den geplanten Neubau sprachen sich SPD und Alternative Liste aus.

Der zweite Teil der Summe – 1.577.000 Euro – wird in die Wupperorte gehen. Verwendet wird er für die ökologische Aufwertung des Schulhofes der Gemeinschaftsgrundschule Wupper, für das geplante Bürgerzentrum im jetzigen Gemeindehaus am Siedlungsweg und für den Kinder- und Jugendtreff „Life“. Dabei handelt es sich vor allem um die Unterstützung von Baumaßnahmen. Ebenfalls finanziell unterstützt werden das Quartiersmanagement und der Verfügungsfonds für von Bewohnern getragene Projekte in den Ortschaften im Tal der Wupper.

Noch bevor die Verwaltung die gute Nachricht bestätigte, hatten die beiden CDU-Politiker Bodo Löttgen und Jens-Peter Nettekoven Pressemitteilungen geschickt, um darauf hinzuweisen, dass etwas für die Region getan wird. Löttgen, der für den Süden des Oberbergischen Kreises im Landtag sitzt, hatte eine Übersicht veröffentlicht. Neben Rade werden auch Gummersbach (4,8 Millionen Euro), Marienheide (2,2 Mio. Euro), Nümbrecht (832.000 Euro), Reichshof (484.000 Euro), Waldbröl (1,6 Mio. Euro), Wiehl (2,5 Mio. Euro) und Engelskirchen (1,6 Mio. Euro) bedacht.

Nettekoven, CDU-Landtagsabgeordneter für Remscheid und Radevormwald, äußert sich ebenfalls: „Mit dem Fördergeld aus der Städtebauförderung kann Radevormwald Ideen und Maßnahmen zur zukunftsfesten Gestaltung unserer Heimat umsetzen. So wird Zukunft gebaut. Die insgesamt 3.723.000 Euro fließen in die Umsetzung toller Maßnahmen im Rahmen der Projekte „Innenstadt 2.0“ und „Wupperorte“. Ich freue mich sehr, dass mit den zur Verfügung gestellten Mitteln die Umsetzung der Projekte nun erfolgen kann.“

Uneins sind sich die beiden Christdemokraten im Landtag eigentlich nur, wie das Großprojekt in der Innenstadt künftig heißen soll: Jens-Peter Nettekoven spricht von „Innenstadt 2.0“, Bodo Löttgen von der „Begegnungsstätte WohnZimmer Nordstraße“.

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