Kultur in Radevormwald Feinfühliger Jazz im Bürgerhaus

Radevormwald · Die Jazz-Formation „Forsonics“ kehrte mit einem neuen Gitarristen und mit einem neuen Sound sowie vertrauten Kompositionen ins Radevormwalder Bürgerhaus zurück. Es war ein virtuoser Abend in der Stadt auf der Höhe.

 Gitarrist Thomas Nordhausen ist neu bei „Forsonics“. Er hat den Platz von Bert Fastenrath eingenommen. Zur Formation gehören zudem Andy Gillmann, Chris Fischer und Carsten Stüwe (v.l.).

Gitarrist Thomas Nordhausen ist neu bei „Forsonics“. Er hat den Platz von Bert Fastenrath eingenommen. Zur Formation gehören zudem Andy Gillmann, Chris Fischer und Carsten Stüwe (v.l.).

Foto: Jürgen Moll

Mit viel Atmosphäre und kraftvollem Jazz startete die Band „Forsonics“ ihr Konzert, das am Freitagabend im Bürgerhaus stattgefunden hat. Eigentlich sollten die Jazz-Musiker auf Einladung des Kulturkreises Radevormwald schon längst auf der Bühne stehen, aber das Konzert musste aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach verschoben werden.

„Forsonics“, das sind der Gitarrist Thomas Nordhausen, Chris Fischer an der Trompete und am Flügelhorn, Carsten Stüwe am Klavier und Andy Gillmann am Schlagzeug. Als die Jazz-Formation zum letzten Mal in Radevormwald spielte, wurde die Gitarre noch von Bert Fastenrath gespielt. Der Musiker ist einer der Leiter der Radevormwalder Musikschule und vor einem Jahr aus der Band ausgestiegen. „Wir sind Bert sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und haben danach einige Zeit gebraucht, um uns neu aufzustellen und einen neuen Gitarristen zu finden“, sagt Andy Gillmann.

Nach dem Auftakt des Konzerts stellte der Schlagzeuger seine Bandkollegen und auch den Neuzugang Thomas Nordhausen vor. Er kommt aus Holland und beeindruckte das Publikum am Freitag mit seinem Sinn für musikalische Arrangements und Verläufe. Mit „La Luna De Gredos“, einem Stück, das Carsten Stüwe komponiert hat und das auf dem ersten Album der Band der erste Track war, starteten die vier Musiker das Konzert. „La Luna De Gredos“ fließt kraftvoll, setzt Energie frei und überträgt diese direkt von den Musikern auf die Zuhörer.

2018 ist das zweite Album von „Forsonics“ erschienen, das wie das Debüt-Album sehr gute Kritiken erhalten hat. Teil dieses Werks ist der Titel „It‘s over“, der von Bert Fastenrath geschrieben wurde. Das Album „Timeline“ erzählt die Geschichte eines Tages, mit all seinen Höhen und Tiefen. In der Erzählung von „Forsonics“ hat dieser Tag Tempo und ist voll von Details, für die sich die Musiker Zeit nehmen, sie ausarbeiten und zelebrieren.

Die Musik der Jazz-Formation lässt Entdeckungen zu und klingt, wie eine regenreiche Nacht in New York, in der sich auf den nassen Straßen die Lichter der Stadt spiegeln würden. Die Atmosphäre der Freiheit nimmt die Band mit, wenn sie Stücke aus den 1970er- und 1980er-Jahren neu interpretiert. Im Bürgerhaus in Radevormwald spielten die Musiker also nicht nur eigene Werke, sondern auch Werke, die als Reminiszenz an Popgößen, wie „The Beatles“ verstanden werden können. Im ersten Set des Konzerts spielte „Forsonics“ unter anderem „Money can´t buy me love“. In der Sprache des Jazz hat sich dieser Klassiker neu entfaltet.

Für die Musiker der Jazzband war der Auftritt in Radevormwald, genau wie für das Publikum, eine willkommene Abwechslung. „Heute reden wir nicht von Corona. Heute geht es um Musik und das fühlt sich gut an“, erklärte Andy Gillmann.

Neben dem großartigen Zusammenspiel der vier Musiker, ließ der Abend genügend Raum für Solo-Improvisationen, sei es am Klavier, an der Trompete, dem Schlagzeug oder der Gitarre.

Michael Teckentrup, Leiter des Kulturkreises in Radevormwald, ist froh, dass das kulturelle Angebot der Stadt auf der Höhe im neuen Jahr fortgesetzt werden kann. „Unsere Vorstellungen in der ersten Hälfte der Spielzeit waren gut besucht. Die steigenden Infektionszahlen merken wir zwar jetzt mehr an der Zurückhaltung des Publikums, aber die Termine können stattfinden und werden angenommen“, sagte er. Übrigens: Das Konzert am Freitagabend fand unter der 2G-Regel und mit Maskenpflicht im großen Saal statt.

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