Corona-Lockerungen in Radevormwald Was die 50-Personen-Regel bewirkt

Radevormwald · Größere Familienfeiern wie Hochzeiten oder Geburtstage und andere Zusammenkünfte sind in Radevormwald und ganz NRW offiziell seit Montag wieder möglich – doch es lohnt sich, auf die Details zu achten.

 Dieser Anblick dürfte in Radevormwald bald sehr selten sein: Ein Hochzeitspaar sitzt ganz alleine und vollkommen ohne Gäste auf einer Bank.

Dieser Anblick dürfte in Radevormwald bald sehr selten sein: Ein Hochzeitspaar sitzt ganz alleine und vollkommen ohne Gäste auf einer Bank.

Foto: dpa/Ina Fassbender

„Die ersten Anfragen sind schon gekommen“, sagt Horst Schmitz. Beim Inhaber des Restaurants Uelfetal haben bereits Interessierte angerufen, die einen Saal für eine private Feier mieten wollten. Seit Montag gelten in Nordrhein-Westfalen neue gelockerte Regeln zur Corona-Pandemie. So sind private Zusammenkünfte bis zu 50 Personen wieder erlaubt.

Wie schon im Fall der Wiedereröffnung seines Restaurants vor einigen Wochen ist Horst Schmitz einerseits froh, andererseits gibt es für die Betreiber immer noch Detailfragen, um die sie sich kümmern müssen. „Zum Beispiel die Frage, wie die Regeln bei einem Buffet sind“, nennt Schmitz als Beispiel. Zum Glück stehe für seine Branche der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) als Ansprechpartner bereit, um über einzelne Fragen Auskunft zu geben.

Ein wesentlicher Punkt dabei ist, „dass die Feiern aus einem herausragenden Anlass stattfinden“, erläutert Jochen Knorz, der Leiter des Ordnungsamtes. Das heißt, es müsse schon eine Hochzeit, ein Jubiläum, ein runder Geburtstag sein, um die Zahl der Gäste zu rechtfertigen. „Wenn wir davon hören, dass mehr Personen als 50 dabei sind, müssen wir beziehungsweise die Polizei einschreiten“, sagt der Amtsleiter.

Erleichtert über die Lockerungen zeigt man sich bei der IG Wiebachtal. Just in dieser Woche, am Donnerstag, möchten die Naturfreunde wieder mit ihren Feierabendwanderungen beginnen, die wegen der Corona-Pandemie pausieren mussten. Hatte die Vorsitzende Sabine Fuchs in der ursprünglichen Einladung noch geschrieben, dass maximal zehn Personen teilnehmen dürften, schickte sie nun eine Korrektur: Es dürfen mehr Menschen mitwandern, allerdings solle es dennoch eine „kleine Gruppe“ sein.

Eigentlich wollte die IG Wiebachtal sich in der Zeit vom 21. Mai bis 7. Juni an der „Bergischen Wanderwoche“ mit drei Touren beteiligen. Auch das war vorerst der Pandemie zum Opfer gefallen. „Hier überlegen wir derzeit, diese Touren zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen“, sagt Fuchs. Ob die geplante Veranstaltung für Kinder „Von der Blüte zum Honig – ein Nachmittag rund um die Bienen“ mit Imkerin Ursula Hohmann oder die „Wald-Wasser-Waffeln-Wanderung“ im September stattfinden kann, ist derzeit noch ungewiss. An den Terminen für das Gesundheitswandern „Waldbaden im Wiebachtal für Einsteiger“ im August und die Pilzexkursion mit Melanie Schoppe im Oktober will die IG zunächst festhalten.

50 Personen ist auch das Maximalmaß, nach dem am Freitag und am Samstag die Zeugnisübergabe an die Abiturienten des Theodor-Heuss-Gymnasiums stattfinden wird. „Mehr als 50 Personen können nicht in die Aula, weil es sonst Probleme mit dem Abstandsregeln geben würde“, sagt Schulleiter Mathias Fischbach-Städing. „Wir haben die Abiturienten in sechs Gruppen mit je 19 Personen eingeteilt, zudem können zwei Familienmitglieder mit dabei sein.“ Somit bekommen die Abiturienten ihre Zeugnisse in sechs Abschnitten übergeben – drei am Freitag, drei am Samstag. Einen festlichen Höhepunkt wird es nicht geben – der offizielle Ball findet in diesem Jahr nicht statt.

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