Innenstadt Radevormwald Beschluss zum Einzelhandelskonzept steht an

Radevormwald · In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Mittwoch soll die Fortschreibung des Entwurfs von der Politik abgesegnet werden. Kritik gab es im Vorfeld an der Sortimentsliste. Und ein Geschäft fühlte sich ausgeschlossen.

 Blick in die Fußgängerzone der Kaiserstraße im Zentrum

Blick in die Fußgängerzone der Kaiserstraße im Zentrum

Foto: Stefan Gilsbach

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschäftigt sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes. Dieses Mal soll der Entwurf beschlossen werden, zugleich werden noch Stellungnahmen von Behörden, Nachbarkommunen und Privatleuten besprochen.

„Das Einzelhandelskonzept der Stadt Radevormwald dient als fundierte Bewertungsgrundlage für die Steuerung von Einzelhandelsvorhaben“, heißt es in der Beschlussvorlage. Es erleichtere Stadtverwaltung und Politik, frühzeitig mögliche Auswirkungen einzelner Standortentscheidungen auf die Versorgungsstrukturen im Stadtgebiet einzuschätzen. Das Konzept bilde somit „eine Orientierungshilfe für sachgerechte Grundsatzentscheidungen im Zusammenhang mit einzelhandelsspezifischen Fragestellungen der Stadtentwicklung und trägt zu einer Planungs- und Investitionssicherheit bei“. Als informelles Instrument der Planung gebe es somit den Rahmen für eine verbindliche Bauleitplanung bei der Änderung beziehungsweise Neuaufstellung von Bebauungsplänen vor.

Ein solches Konzept könne nur wirken, wenn es regelmäßig den Entwicklungen in der Stadt angepasst werde, erläutert die Verwaltung in einer Übersicht der Vorteile eines Einzelhandelskonzeptes. Es diene als Mittel der Steuerung, ohne das vermutlich im Stadtgebiet an der Peripherie der Stadt Gewerbe entstanden wäre, dass die Geschäfte in der Innenstadt beeinträchtigen würde.

     Judith Voss (links) und Katja Schöpfl haben bemängelt, dass ihr Unverpackt-Laden im Konzept nicht berücksichtigt wurde.

Judith Voss (links) und Katja Schöpfl haben bemängelt, dass ihr Unverpackt-Laden im Konzept nicht berücksichtigt wurde.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bei einem solchen Druck, ist die Verwaltung überzeugt, würde manchen Händlern im Ortskern die Schließung drohen, weil sie dem ruinösen Wettbewerb nicht standhalten könnten. Weitere Vorteile sei die Verhinderung von städtebaulichen Fehlentwicklungen und ein schneller Überblick über mögliche Standorte für Gewerbeansiedlungen, die keine negative Wirkung auf die bestehende Struktur des Innenstadthandels hätten.

In den vergangenen Monaten gab es aus der Politik allerdings auch kritische Stimmen zum geplanten Konzept. Anlass war die zunächst gescheiterte Ansiedlung des großen Radsportsgeschäftes Nagel, die dann später doch genehmigt werden konnte. Unter anderem hatten die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) und die Alternative Liste (AL) bemängelt, dass die Bewertungen über mögliche Ansiedlungen nicht immer nachvollziehbar seien.

Dabei geht es vor allem um die zum Konzept gehörende Sortimentsliste, in der festgelegt wird, welche verkauften Produkte „zentrenrelevant“ sind. Während an der Kaiserstraße problemlos eine Wettannahmestelle eröffnen könne – und das in unmittelbarer Nähe der Grundschule –, habe man Radsport Nagel zunächst Probleme gemacht, kritisiert die AL-Fraktion. Hier müsse bei dem Konzept noch nachgeschärft werden.

Eine private Stellungnahme zu dem Konzept kam von den Betreiberinnen des neuen Geschäftes „Ausgewogen-Unverpackt“ an der Blumenstraße 7. Im Plan des Einzelhandelskonzeptes aus dem Jahr 2010 sei das betreffende Ladenlokal noch im Geltungsbereich eingezeichnet, im neuen Plan nicht mehr. Dies bitten die Betreiberinnen Judith Voss und Katja Schöpfl zu ändern. Das federführende Büro Junker + Kruse erklärt nun, zum Zeitpunkt der Erstellung des neuen Plans sei nicht abzusehen gewesen, dass das betreffende Ladenlokal weiter für Einzelhandel genutzt werde. Der Unverpackt-Laden soll nun, wie von den Inhaberinnen gewünscht, in den Bereich wieder eingefügt werden.

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