Vertrag digital geschlossen Neuss und Herzliya sind jetzt Partnerstädte

Neuss · Viele Besucher kamen zum Israeltag auf dem Münsterplatz in Neuss. Bürgermeister Breuer betonte, man setze ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung.

Israeltag auf dem Münsterplatz mit (v.l.) Andreas Süß, Rita Süssmuth, Hermann Gröhe, Reiner Breuer und Bert Römgens.

Israeltag auf dem Münsterplatz mit (v.l.) Andreas Süß, Rita Süssmuth, Hermann Gröhe, Reiner Breuer und Bert Römgens.

Foto: Andreas Woitschützke

Seit Samstagabend um 19.54 Uhr ist die Partnerschaft zwischen Neuss und Herzliya (Israel) perfekt. Gemeinsam unterzeichneten Bürgermeister Reiner Breuer und sein israelischer Partner Mosche Fadion den Freundschaftsvertrag. Das sollte in aller Öffentlichkeit während des Israeltages, der zum vierten Mal am Sonntag auf dem Münsterplatz gefeiert wurde, geschehen. Mosche Fadion musste wegen der Unruhen in seinem Heimatland kurzfristig absagen, dennoch wurden die Verträge digital geschlossen.

Der Israeltag war sehr gut besucht, denn Israel feiert in diesen Tagen seine Unabhängigkeit seit 75 Jahren. Oded Horowitz, der Vorstandsvorsitzende der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, und sein Verwaltungsdirektor Bert Römgens konnten unter den zahlreichen Besuchern die Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe und Daniel Rinkert begrüßen sowie die „frisch gebackene“ Neusser Ehrenbürgerin und langjährige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth. Horowitz freute sich besonders über den Unabhängigkeitstag, „denn er prägt das jüdische Leben weltweit und auch in Neuss“. Bürgermeister Reiner Breuer gratulierte zunächst allen Müttern zu ihrem Ehrentag. Dann meinte er ernst: „Wir beugen uns nicht der Gewalt, sondern setzen ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung.“ Herzliya passe optimal zu Neuss. Die Stadt nahe Tel Aviv (15 Autominuten) hat knapp 100.000 Einwohner.

Dann verlas der Bürgermeister den Partnerschaftsvertrag. Er fördert nahezu alle Bereiche, neben Politik und Wirtschaft besonders auch Kultur, Bildung und Sport. Einen Schwerpunkt bilden die Jugendarbeit und das Sozialwesen. Den Israeltag veranstalten neben der jüdischen Gemeinde Düsseldorf die Deutsch-Israelische Gesellschaft, Keren Kayemeth Leisrael (KKL), der Partnerschaftsverein Ha‘keren le Chaverut Neuss-Herzliya und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Neuss. Deren Sprecherin Dorothea Gravemann betonte am Rande: „Es wird Zeit, dass wir menschliche Kontakte pflegen können.“

Für musikalische Unterhaltung sorgte auf großer Bühne die israelische Band „L‘Chaim“ mit der fantastischen Sängerin Olga, und für das leibliche Wohl gab es einen Falafelwagen.

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