Gymnasium Norf Schüler „gärtnern“ sich zum Engagement-Preis

Neuss · Für das Schulgarten-Projekt „Norf blüht auf“ werden die Schüler des Norfer Gymnasiums gleich zweifach ausgezeichnet.

Kinder kennen Obst und Gemüse meistens nur noch aus dem Eingangsbereich der Supermärkte. Exotische Früchte wie Mandarinen und Feigen oder auch Salate und Tomaten sind zur Winterzeit kein Problem mehr – nahezu jedes Obst und Gemüse ist das ganze Jahr über verfügbar. Das ist im Schulgarten des Norfer Gymnasiums nicht der Fall und auch nicht möglich. Im Schulprojekt „Norf blüht auf“ lernen die Schüler neben dem Nachhaltigkeitsgedanken auch, wie und wann Obst und Gemüse geerntet werden kann.

Genau dafür wurde das Gymnasium Norf mit zwei Preisen ausgezeichnet. Mit „Norf blüht auf“ gewinnt die Schule zum einen den „Gut Engagiert“-Bürgerpreis der Sparkasse Rhein-Kreis Neuss in der Kategorie Schule, der dieses Jahr zum ersten Mal verliehen wird. Außerdem ist das Projekt beim „Aok Starke Kids Förderpreis“ unter den ersten fünf Plätzen. Bei der Preisverleihung in der Geschäftsstelle der Aok auf der Oberstraße am Mittwoch entscheidet sich, über welchen Platz sich das Gymnasium freuen darf. „Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Kinder nur nachhaltig denken und handeln können, wenn sie ein Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz sowie die Wertschätzung von Artenvielfalt unseres Bodens durch aktives Handeln in und mit der Natur entwickeln“, sagt Stefan Kremer, Schulleiter des Norfer Gymnasiums.

Die Schule besitzt schon seit längerem einen großen Schulgarten. „Exakt vor 30 Jahren wurde das Projekt Schulgarten gegründet“, sagt Kremer. Doch mit der Pensionierung der verantwortlichen Kollegin fiel der Garten in einen langen Dornröschenschlaf und verwilderte. Im Sommer 2016 und 2017 wurde dann in zwei Projektwochen der Garten wiederbelebt. Lisa Schüll, Koordinatorin von „Norf blüht auf“, begleitet die Schulgarten-AG bereits seit drei Jahren. „Mit dem Wiederaufbau wurden zum Beispiel Hochbeete, Gewächshäuser und Kräuterschnecken gebaut“ sagt Schüll. Auch das pflastern von Wegen sowie das streichen vom Gartenhaus zählen zu den Tätigkeiten. Diese Aufgaben würden die Schüler allerdings hauptsächlich im Winter nachgehen, da sie im Sommer über die meiste Zeit mit dem Ernten und Ackern beschäftigt sind. Ebenfalls haben die AG-Teilnehmer Außenmöbel gebaut, die von den Schülern in den Pausen genutzt werden können. Als grünes Klassenzimmer sei der Schulgarten auch sehr begehrt. Oftmals und insbesondere an warmen Tagen wird dieser von Lehrern gebucht, in der sie ihren regulären Unterricht nachgehen können.

Auf insgesamt 600 Quadratmetern Grünfläche haben Schüler Platz, Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten. In diesem Jahr haben die AG-Teilnehmer besonders viel Kartoffeln, Mangold, Kürbis, Tomaten, Gurken, Kohlrabi sowie Mais ernten können. Der Ertrag sei sehr gut gewesen, sagt Schüll. „Wir haben in diesem Sommer bestimmt 30 Kilogramm Kartoffeln, 20 Salate und ungefähr 100 Gurken erhalten“, sagt Lisa Schüll. Einen Teil der Ernte verkaufen die AG-Teilnehmer direkt im Garten oder auf Schulfesten und im Lehrerzimmer an Schüler, Eltern oder Lehrer. Ein weiterer Teil wird von der Schul-Mensa genutzt und zum Beispiel für gemischte Salte verwertet. „Dass wir unseren eigenen Gemüse anbauen und in unserer Schul-Mensa anbieten, ist eine Besonderheit“, sagt Stefan Kremer.

Neben dem Projekt bietet die Schule verschiedene AGs an, wie zum Beispiel auch die Imker-AG, in der sich Schüler mit Bienen und Honig beschäftigen können. In Zukunft soll das Angebot noch weiter ausgebaut werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort