Netzwerk „Neue Auftraggeber“ Gemüse, Obst und Kunst am Abteiberg

Mönchengladbach · Die Neuseeländerin Ruth Buchanan ist der kreative Kopf für das Projekt von Huma und Arbeitslosenzentrum. Das Grundstück zwischen den beiden „Neuen Auftraggebern“ wird zum Treffpunkt für die Menschen im Quartier.

 Mediatorin Kathrin Jentjens und die Künstlerin Ruth Buchanan (v.l.) im Garten des Arbeítslosenzentrums. Dieser wird sich in den kommenden Monaten zum Treffpunkt entwickeln.

Mediatorin Kathrin Jentjens und die Künstlerin Ruth Buchanan (v.l.) im Garten des Arbeítslosenzentrums. Dieser wird sich in den kommenden Monaten zum Treffpunkt entwickeln.

Foto: Inge Schnettler

Sie ist am anderen Ende der Welt geboren und aufgewachsen – in Neuseeland. Studiert hat sie in Auckland, Rotterdam und Maastricht. Und zwar Bildende Kunst. Sie lebt seit ein paar Jahren in Berlin, und derzeit hält sie sich in Mönchengladbach auf. Die Künstlerin Ruth Buchanan ist der kreative Kopf des Garten-Projektes vom Stiftischen Humanistischen Gymnasium (Huma) und dem Arbeitslosenzentrum (ALZ), das im Frühjahr gestartet wurde. Die Kooperation kam durch das europäische Netzwerk „Neue Auftraggeber“ zustande, das seit anderthalb Jahren Bevölkerung und Künstler in Mönchengladbach zusammenbringt, um gemeinsame Projekte zu initiieren. „Ich kannte einige Arbeiten von Ruth Buchanan, nahm Kontakt zu ihr auf und lud sie ein“, sagt Kathrin Jentjens. Sie ist die Mediatorin des Netzwerks vor Ort und konnte die Künstlerin für das Projekt, das im Garten hinter dem ALZ nach und nach Gestalt annehmen wird, gewinnen.

Ruth Buchanan hat nun zwei Auftraggeber: die Schüler und Lehrer des Huma und die Mitarbeiter und Nutzer des ALZ. „Meine Auftraggeber haben bereits einige Wünsche an mich herangetragen“, sagt die Künstlerin. Beispiel Gartenhaus. Das steht inzwischen. Beispiel Terrasse. Die gab es zwar, war aber total zugewuchert. Vom Unkraut befreit und hübsch gemacht, wird sie nun gern und häufig genutzt. Beispiel Gartentor. Um die beiden Grundstücke von Huma und ALZ zu verbinden, wünschten sich vor allem die Schüler einen Durchgang. Der ist jetzt da, und wann immer es gewünscht wird, kann der Unterricht im Garten hinter dem ALZ stattfinde. „Die Schüler wollen dort Gemüse und Obst anbauen“, sagt Kathrin Jentjens. Was auch die Köche im ALZ freuen wird. Die wollen ihrerseits Kräuter zur Verfeinerung ihrer Gerichte ziehen.

Ruth Buchanan hat sich inzwischen intensiv mit der Geschichte der Stadt und speziell mit der Historie des Abteibergs vertraut gemacht. Sie kennt auch den Masterplan und den Rahmenplan Abteiberg. „Hier passiert eine Menge“, sagt sie. Und sie findet es spannend, zu diesem dynamischen Prozess etwas beitragen zu können. Wie genau ihre künstlerische Arbeit in dem alten Garten aussehen wird, steht noch nicht fest. „Das hängt natürlich auch von den Ideen meiner Auftraggeber ab“, sagt die Künstlerin. Ganz sicher aber wird sie auf die Historie des Ortes, das Jetzt, die umgebende Architektur und den Zweck des Gartens Bezug nehmen. Der soll nämlich zum zentralen Treffpunkt für die beteiligten Auftraggeber und die Nachbarschaft werden. Deshalb wird ihr künstlerischer Beitrag sicher auch nutzbar sein.

Ein großes Problem muss gelöst werden: Für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen ist das Gelände hinter dem ALZ praktisch nicht zugänglich. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagt Kathrin Jentjens.

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