Oktav in Neuss Die Neusser und ihre Nähe zum heiligen Quirinus

Neuss · Kommenden Samstag, 22. April, beginnt in Neuss die Quirinus-Oktav. Oberpfarrer Andreas Süß hat sich dafür neue Angebote ausgedacht. Auf was sich die Neusser freuen dürfen.

In kaum einer anderen Stadt sind die Einwohner ihrem Patron so nahe wie in Neuss. 2006 standen sie Schlange, um sich mit ihm fotografieren zu lassen, als er zur Restaurierung von der Kuppel geholt worden war. 2009 fühlten sich Kinder im Fahrgeschäft beim Hansefest (Foto) ihm zum Greifen nahe. In der Quirinus-Oktav, die am Samstag (22.) beginnt, feiern die Neusser ihren Quirinus und kommen ihm wieder nahe.   Archivfoto: Woi

In kaum einer anderen Stadt sind die Einwohner ihrem Patron so nahe wie in Neuss. 2006 standen sie Schlange, um sich mit ihm fotografieren zu lassen, als er zur Restaurierung von der Kuppel geholt worden war. 2009 fühlten sich Kinder im Fahrgeschäft beim Hansefest (Foto) ihm zum Greifen nahe. In der Quirinus-Oktav, die am Samstag (22.) beginnt, feiern die Neusser ihren Quirinus und kommen ihm wieder nahe. Archivfoto: Woi

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Seit Andreas Süß (47) am 29. August 2021, an seinem Geburtstag, seine Aufgabe als Oberpfarrer an St. Quirin antrat, ist er Gesicht und Stimme der Katholiken in Neuss. Kirche ist für ihn keine geschlossene Gesellschaft. Im Gegenteil. Er öffnet sie, lädt zum Mitmachen, zum Besuch ein. Geleitet von diesem Ansatz, hat Gastgeber Süß neue Angebote in die Quirinus-Oktav, die Samstag (22.) beginnt, integriert. Augenfällig: Nach Pontifikalamt und Schreinprozession am Abend des 30. April werden sich erstmalig Teilnehmer und Gäste auf dem Münsterplatz begegnen. Die Malteser kochen und zapfen Bier. Bisher zogen sich die Geistlichen zum Abschluss auf ein Glas Wein ins Kardinal-Frings-Haus, die Teilnehmer gingen heim.

Mit der Quirinus-Oktav wollte der Vorgänger von Andreas Süß, der heutige Kölner Generalvikar Guido Assmann, an die lange Neusser Wallfahrtstradition anknüpfen. Vor allem im Mittelalter strömten die Pilger an den Quirinus-Schrein, dessen Gebeine der Legende nach 1050 von der Abtissin Gepa nach Neuss gebracht wurden. Die 14. Quirinus-Oktav der Neuzeit steht unter dem Leitwort „Ihr seid das Licht der Welt!“. Neun Tage versuchen die Organisatoren möglichst viele Altersgruppen anzusprechen. Erstmals besuchen alle zwölf katholischen Neusser Kita‘s (25. April) den Schrein, erstmals gibt‘s am 30. April um 14 Uhr eine Messe für junge Familien, in der Mädchen und Jungen der Görres-Schule Szenen der Quirinus-Legende zeigen. Junge Leute werden zur Eröffnung der Quirinus-Oktav am Samstag (22.) Passanten zum Besuch der Quirinuskirche einladen, wo Gebet, Gesang und Gespräch möglich ist. An junge Leute wendet sich auch die „Messe for You(th)“ am Sonntag (23.). Das Besondere: Sie wird in der Krypta der Münsterkirche gehalten. 18 Uhr. Neben den Kita‘s pilgern auch die Neusser Kolping-Familien gemeinsam mit dem Edith-Stein-Forum, die Frauengemeinschaften und die Neusser Schützenlust, die den heiligen Quirinus in ihrem Korpswappen führt. Erstmals beteiligen sich auch Bürgergesellschaft und die St. Quirinus‘ Schötzejeselle. Am Dienstag (25.) führt der Weg zu den Vier Rheinischen Marschälle, denen auf Neusser Stadtgebiet jeweils ein Gotteshaus geweiht ist. Los geht es um 11 Uhr in Schlicherum (St. Antonius-Kapelle), über Selikum (St. Cornelis-Kapelle) und Reuschenberg (St. Hubertus-Kirche). Das Ziel ist die Kirche St. Quirin, wo um 18 Uhr die Pilgermesse beginnt, zu der erstmals unter der Führung von Pfarrer Ulrich Eßer auch eine Gruppe Wallfahrer aus Kaarst erwartet wird.

Einen wissenschaftlichen Beitrag steuert Cornelius Hopp bei, der zur Baugeschichte des Quirinus-Münsters promovierte. Durch die Arbeit von Hopp wurde eine Diskussion über die digitale Vermessung des Neusser Wahrzeichens ausgelöst und schnell beantwortet: Bis zur Jahresmitte wird das digitale Aufmaß erstellt. Hopp kommt am 28. April (20 Uhr) zu einem Vortrag ins Kardinal-Frings-Haus. Das Quirinusfest feiern die Neusser am 30. April. Zum Pontifikalamt (18 Uhr) wird der aus Neuss stammende Johannes Schaber OSB erwartet. Der Abt des Benediktinerklosters Ottobeuren gilt als starker Prediger. Prozession und Begegnung schließen sich an.

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