Horst Köppel Mädchen und Jungen über den Fußball hinaus fordern

Neuss · Der ehemalige Trainer von Borussia Mönchengladbach, Horst Köppel, hat mit Christian Hochstätter eine Fußballschule in Neuss eröffnet.

Der Profi-Fußball ist immer in Bewegung. Was ist da für den Trainer Horst Köppel noch möglich?

Köppel Es ist natürlich schwierig, der Markt ist kompliziert. Ich hatte zuletzt Anfragen, unter anderem von Dynamo Tiflis. Aber das kam nicht infrage. Darum habe ich mich jetzt anders orientiert. Ich eröffne mit Christian Hochstätter, Borussias früherem Manager, eine Fußballschule. Ich habe schon damals die Kyocera-Fußballschule geleitet und später bei Rudi Völlers Fußballschule auf Mallorca mitgemacht. Das waren gute Erfahrungen und ich denke, dass wir den Kindern und Jugendlichen etwas bieten werden. Die ersten Camps sind in den Osterferien.

Wie sieht das Konzept Ihrer neuen Fußballschule aus? Worin unterscheidet sie sich von anderen Fußballschulen?

Köppel Ganz sicher werden wir das Rad nicht neu erfinden. Es gibt ja bereits rund 250 Fußballschulen in Deutschland, jede von denen hat einen eigenen Ansatz. Aber ich denke, dass wir doch ein bisschen etwas anders machen. Wir werden die Kinder über den Fußball hinaus fordern. In den Trainingspausen wird es auch Lerneinheiten zur richtigen Ernährung, Regelkunde und Suchtproblematik geben. Dafür werden Experten im Camp dabei sein.

Warum ist so etwas wichtig — die Jugendlichen kommen doch letztlich wegen des Fußballs?

Köppel Das ist richtig. Aber man sollte ihnen auch zeigen, dass es wichtige Themen jenseits des Fußballs gibt. Bei der Ausbildung der Jungprofis wird heute ja viel mehr wert auf eine gute Schulbildung gelegt — das wollen wir in unserer Fußballschule auch machen. Natürlich werden wir diese Dinge an die Altersstufen der Kinder anpassen. Bei den Kleinen wird es in Quizform ablaufen, bei den Älteren kann man schon anders arbeiten. Ich denke, die Kinder werden auch daran ihren Spaß haben.

Wie kam der Kontakt zum ehemaligen Borussen Christian Hochstätter zustande?

Köppel Wir kennen uns ja schon lange, zudem spielen wir im selben Klub Golf. Nachdem Christians Zeit als Manager in Hannover zu Ende war, haben wir über verschiedene Dinge gesprochen. Irgendwann kam dann die Idee, eine Fußballschule aufzumachen.

Sie beide leiten das Training?

Köppel Ja, und einige andere gemeinsame Weggefährten werden auch dabei sein. Oliver Neuville zum Beispiel, Jörn Andersen und Holger Fach. Es ist wichtig, gute Trainer zu haben.

Geht es auch um große Namen?

Köppel Es ist natürlich für die Jungen und Mädchen eine spannende Angelegenheit, von früheren Bundesligaspielern und Bundesligatrainern trainiert zu werden. Nichtsdestotrotz steht die Qualität des Trainings im Vordergrund und nicht der Name.

Doch es bleibt die Frage: Was können Mädchen und Jungen innerhalb von nur vier Tagen an der Fußballschule von Horst Köppel, Christian Hochstätter und den anderen Ex-Profispielern wirklich lernen?

Köppel Wir werden das Training natürlich an die jeweiligen Altersgruppen anpassen. Bei den Älteren wird es mehr taktische Übungen geben, bei den Kleineren wird es spielerischer ablaufen. Wir werden auch vermitteln, dass Teamgeist im Fußball eine große Rolle spielt. Ziel ist, dass die Kinder in diesen Tagen sehen, dass Fußball viel Spaß macht und dass sie am Ball bleiben.

KARSTEN KELLERMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ/ac)
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