Neuss Johnson Controls kommt mit 450 Jobs

Neuss · Ab April bezieht der Automobilzulieferer Johnson Controls neue Büros an der Jagenbergstraße. Der US-Konzern mit weltweit 170 000 Beschäftigten hat einen langfristigen Pachtvertrag für 6500 Quadratmeter abgeschlossen.

 Die Sparte Interiors des Automobilzulieferers Johnson Controls entwirft außer Sitzen alles, was im Fahrzeuginnenraum benötigt wird – wie hier für den Opel Astra. Diese Sparte wechselt jetzt geschlossen nach Neuss.

Die Sparte Interiors des Automobilzulieferers Johnson Controls entwirft außer Sitzen alles, was im Fahrzeuginnenraum benötigt wird – wie hier für den Opel Astra. Diese Sparte wechselt jetzt geschlossen nach Neuss.

Foto: Johnson Controls

Der internationale Automobilzuliefer-Konzern Johnson Controls verlegt die Sparte Innenraum nach Neuss. 450 Mitarbeiter sollen in ihren Büros und den Räumen der Entwicklungsabteilung für die großen Automobilhersteller all das entwerfen, was im Innenraum von Autos verbaut wird — außer den Sitzen. Der Umzug erfolgt in diesem Frühjahr und markiert nach Ansicht von Bürgermeister Herbert Napp einen Freudentag: "450 echte und neue Arbeitsplätze — ich bin ausgesprochen glücklich."

Der US-Konzern mit weltweit 170 000 Beschäftigten koordiniert sein Europageschäft für den Automobilbereich von Burscheid aus, wo auch die Sparte Interiors bislang beheimatet war. Dort sind die Mitarbeiter, die das Innenraumgeschäft unterstützen, auf verschiedene Gebäude im Umkreis verteilt. Diese Aufteilung erschwerte allerdings den Informationsaustausch untereinander, so dass ein gemeinsames Entwicklungszentrum unter einem Dach gesucht wurde. Gefunden wurde es in dem Bürokomplex der Renault-Bank an der Jagenbergstraße, wo zwei Etagen und Teile des Erdgeschosses angemietet wurden. Insgesamt schloss der Konzern einen langfristigen Pachtvertrag für 6500 Quadratmeter Bürofläche, so dass auch für weiteres Wachstum Platz wäre.

Johnson Controls hatte sich lange mit dem Gedanken beschäftigt, seine Europazentrale an einem Standort zusammenzuführen. Zuletzt war ein Gewerbepark in Haan als Standort im Gespräch, doch eine entsprechende Option auf ein 16 Hektar großes Grundstück ließ der Konzern ungenutzt. Dass Neuss nur eine Zwischenstation sein könnte und die Sparte Interiors am Ende doch mit den anderen Abteilungen im Rahmen einer großen Lösung an einem Standort zusammengeführt wird, ist nach Angaben von Unternehmenssprecherin Astrid Schafmeister auszuschließen. Die Option Haan sei vor dem Hintergrund vertagt worden, dass Geschäftsbereiche neu gegliedert wurden, sagt sie. In diesem Zusammenhang sei die Sparte Interiors ausgegliedert worden.

Die Neusser Wirtschaftsförderer wussten schon lange um die Raumnot des Unternehmens am Standort Burscheid und hatten den Bürokomplex an der Jagenbergstraße schon vor längerer Zeit angeboten, sagt Bürgermeister Napp. Auf diese Möglichkeit sei Johnson Controls im Vorjahr wieder zurückgekommen. "Es war nicht einfach, den richtigen Standort zu finden", erklärt Personalchef Stephan Johnen. Arbeits- und Parkplätze, Besprechungs- und ein Ausstellungsraum sowie eine gute Verkehrsanbindung waren die zentralen Suchkriterien.

Die ersten der 450 Mitarbeiter sollen im April umziehen, der Rest folgt sukzessive. Die Umbauarbeiten in den neuen Räumen sollen in nächster Zukunft anlaufen. Die Entwicklungsbüros der Sparte Interiors vor Ort bei den Automobilherstellern sind von dieser Verlagerung nach Neuss ebenso wenig betroffen wie der in Monheim ansässige Elektronikbereich und die Sparte Automotive Seating, die Autositze entwickelt. Sie bleibt mit 1500 Mitarbeitern weiter am Standort Burscheid.

(NGZ/ac/url)
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