Gewässerschutz in Neuss Runder Tisch für Feuchtbiotop

Reuschenberg · Ein „Runder Tisch“ soll jetzt über Maßnahmen zur Sicherung des Groov‘schen Lochs reden. Das wurde im Umweltausschuss beschlossen.

 Das Feuchtbiotop Groov‘sche Loch wird weiter diskutiert.

Das Feuchtbiotop Groov‘sche Loch wird weiter diskutiert.

Foto: Stürmann

Dramatische Szenen haben sich Anfang Oktober am Groov’schen Loch abgespielt. Das Feuchtbiotop an der Pomona war fast vollständig ausgetrocknet. Fische und Amphibien waren akut bedroht. Nur durch das beherzte Eingreifen von Anwohnern und mit Unterstützung durch das THW konnten das Biotop und viele Tiere gerettet werden.

Solche Szenen sollen sich nicht wiederholen. Soweit herrscht in der Politik Einigkeit. Anders ist es allerdings bei dem Weg dorthin: Während die Fraktion „Linke/Tierschutz“ die Fische umsiedeln und ein Bewässerungskonzept erstellen will, ist dem CDU-Stadtverordneten Thomas Kaumanns wichtig, zuerst einmal Behörden und Politik sowie Naturschützer und Anwohner an einen Tisch zu bringen. „Ich möchte gerne alle Beteiligten zusammenbringen“, betont Kaumanns. An einem „Runden Tisch“ sollten Fachwissen und Informationen ausgetauscht und schließlich ein gemeinsamer Weg entwickelt werden. Nur dann, wenn alle Betroffenen eingebunden seien, so Kaumanns, „kann es eine gute und dauerhafte Lösung geben.“

Mit Unterstützung der Linksfraktion und vor allem der „Fraktion jetzt“, die sich im Frühjahr von den Grünen abgespalten hatte, fand das Anliegen genug Unterstützer, um beschlossen zu werden. Die Kooperation von SDP, Grünen und UWG/Aktiv, die seit Spaltung der Grünen keine eigene Mehrheit im Rat mehr hat, habe den „Runden Tisch“ zwar nicht gewollt, berichtet der Umweltausschussvoritzende Michael Klinkicht (Fraktion jetzt), habe sich am Ende aber der Stimme enthalten. Damit hat die Stadtverwaltung nun den Auftrag, den Rhein-Kreis als untere Umweltbehörde, Naturschutzorganisationen wie den BUND, Anwohner und Politik gemeinsam einzuladen.

Die Kooperation setzte quasi im Gegenzug durch, dass Steckbriefe für alle Gewässr im Stadtgebiet entwickelt werden, in denen Angaben zum Tier- und Pflanzenbestand sowie zu Wasserzulauf und Wasserqualität gemacht werden. Das soll helfen, um in Hitze- und Trockenperioden rasch zu erkennen, wo im Sinne der Arten Hilfe Not tut.

(-nau)
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