CDU Norf Beyens Alleingang - Hinweis auf neue Wählergruppe?

Norf · Waltraud Beyen macht es ihrer CDU nicht immer leicht. Das zeigt aktuell ihr elastisch zu nennender Umgang mit Fraktion und Fraktionsdisziplin. Denn den Bezirksausschuss Norf beschäftigten nicht weniger als drei Anträge, die die langjährige Derikumer Stadtverordnete Beyen gemeinsam mit dem Ex-Grünen Michael Klinkicht von der „Fraktion jetzt!“ eingereicht hatte.

Sie habe nicht den Eindruck gehabt, sagt Beyen zu ihrer Verteidigung, dass sich in ihrer Fraktion jemand für diese Anliegen interessieren würde – und deshalb da auch keine Unterstützung gesucht.

 Überging ihre eigene Fraktion: Waltraud Beyen.

Überging ihre eigene Fraktion: Waltraud Beyen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Im Bezirksausschuss wurde das irritiert bis belustigt zur Kenntnis genommen. Während Peter Ott (SPD) daran Anstoß nahm, dass Klinkicht seine Mitstreiterin im Antrag wieder als Stadtverordnete bezeichnete, wo sie das doch längst nicht mehr ist, stellt Erhard Demmer (Grüne) schon Spekulationen darüber an, ob sich in dieser Konstellation schon „der Beginn einer zukünftigen Wählergemeinschaft für die nächste Kommunalwahl“ zeige. Klinkicht quittiert das gelassen. Er sei ja jetzt parteilos – und mit Beyen habe er immer gut zusammengearbeitet. Deutlich mehr Gesprächsbedarf hatte da offenbar der CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Schümann. Wenn sie unter den Norfer CDU-Politiker niemanden finde, der ihre Anträge unterstütze, solle sie sich an ihn wenden, fasst Beyen diese Aussprache zusammen. „Dann unterschreibt er selbst.“

Beyen hatte im Juli mit sofortiger Wirkung ihr Mandat im Vorstand des CDU-Ortsverbandes Norf niedergelegt. Wegen Mobbing, wie sie sagt. Konsequenzen nach ihrem Alleingang im BZA fürchtet sie nicht. „Sollen sie doch kommen. Ich habe einen breiten Rücken.“

(-nau)
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