Gemeindeentwicklung in Rheurdt SPD legt Alternativplan für Feuerwehrhaus vor

Rheurdt · Sozialdemokraten lehnen Eingriff in den Burgerpark ab. Feuerwehr und Kirmes kämen sich auf dem Marktplatz nicht ins Gehege.

 Zu klein und zu alt: Das bestehende Feuerwehrgerätehaus von Rheurdt. Eine größere Wache würde die Pfingstkirmes in den Burgerpark verdrängen, der dafür umgestaltet werden muss. Das will die SPD verhindern.

Zu klein und zu alt: Das bestehende Feuerwehrgerätehaus von Rheurdt. Eine größere Wache würde die Pfingstkirmes in den Burgerpark verdrängen, der dafür umgestaltet werden muss. Das will die SPD verhindern.

Foto: Dirk Neubauer

Die SPD geht mit einem Alternativvorschlag für das Rheurdter Feuerwehrgerätehaus in die neue Woche. Und lehnt Umbauten des Burgerparks sowie Baumfällungen rigoros ab. „Wir können den Neubau für die Feuerwehr am Rheurdter Markt errichten – und zwar so, dass das Gebäude nicht zu ausladend wird und die Kirmes nicht in den Burger Park umziehen muss, sondern auf dem Markt bleiben kann “, sagen SPD-Chefin Barbara Wolter und SPD-Fraktionschef Werner Fronhoffs. Sie stützen sich auf den Entwurf eines Mitglieds der Rheurdter Feuerwehr aus dem Jahr 2016. Dieser sei schon damals Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen zugeleitet worden. Barbara Wolter fragt: „Warum hat der Bürgermeister diesen Entwurf nie dem Rat gezeigt? Er erfüllt alle Vorgaben – ist aber weit entfernt von dem Luxusbau, der jetzt offenbar in Rheurdt geplant ist.“

Vor allem die Dachterrasse, ein eigener Raucherbalkon und „völlig überdimensionierte“ Büros und Besprechungsräume sind den Rheurdter Sozialdemokraten in dem Gemeindeentwurf sauer aufgestoßen. Zudem enthalte der in einer ersten Version im Gemeindeentwicklungsausschuss vorgestellte neue Entwurf schwerwiegende Mängel. „Da gibt es nur ein statt der vorgeschriebenen zwei Treppenhäuser“, kritisiert Frohnhoffs. Auf Nachfrage unserer Redaktion wies Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen die Vorwürfe und Fragen der SPD als „längst überholt“ zurück: Hier solle offensichtlich nachgekartet werden, weil man im Dezember im Gemeinderat eine Abstimmungsniederlage erlitten habe.

Für die SPD ist klar: Was als da als Vorschlag auf dem Tisch liegt, ist wesentlich praktikabler als der in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ausgearbeitete Gemeindeplan. Anders als im Gemeindeentwurf wird der Grünstreifen entlang der Aldekerker Straße komplett genutzt. Vier Feuerwehrfahrzeuge sollen im Einsatzfall über die Aldekerker Straße ausrücken. 27 Parkplätze für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind in einem eigenen Bereich abgetrennt, es gibt Umkleiden, Büros, Besprechungsräume. „Aber eben alles in angemessener Größe“, sagt Frohnhoffs.

Doch Bürgermeister und Verwaltung hätten den 2016 ausgearbeiteten Vorschlag „offenbar nie an die Architekten weitergereicht, die sich nun mit der Planung des Rheurdter Feuerwehrgerätehauses befassen. Zur nächsten Sitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses (siehe Infokasten) wollen die Sozialdemokraten dies nun korrigieren und den aus ihrer Sicht besseren, weil in Größe und Funktionalität angemesseneren Plan zur weiteren Ausarbeitung durch die Architekten einbringen.

Auch von der Idee eines zentralen Feuerwehrgerätehauses für Rheurdt und Schaephuysen ist die SPD noch nicht abgerückt. Dazu sind die Politiker eigens nach Gelsenkirchen gefahren und haben sich dort die Feuerwache angeschaut, die sich die aus der WDR-Brand-Doku bekannte Wehr mit der Freiwilligen Feuerwehr teilt. Barbara Wolter kam mit der Erkenntnis zurück: „Was dort geht, könnte auch in unserer Gemeinde funktionieren.“

Klaus Kleinenkuhnen stellte sich auf Nachfrage klar gegen den Vorstoß der SPD. „Die Feuerwehrleute sollen im Ernstfall das Leben für uns riskieren. Deshalb wollen wir sie gut ausstatten.“ Die SPD übersehe bei ihrem Vorstoß, dass die Kommunalagentur NRW eindeutig zu dem Schluss gekommen sei, dass ein direktes Nebeneinander von Feuerwehr und Kirmes aus Haftungsgründen nicht möglich sei. „Deshalb wurde der Vorschlag aus 2016 auch nicht weiterverfolgt.“

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