Sport in der Gemeinde Rheurdter Faustball integriert Kinder aus Syrien

Bashir, Lana und Naja sind begeistert bei der Sache. Trainer Werner Sonfeld ist wichtig, dass die Mannschaftsleistung stimmt.

 So sieht Rainer Werner Sonfeld sein Team: als eine starke Mannschaft.

So sieht Rainer Werner Sonfeld sein Team: als eine starke Mannschaft.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Wenn Faustballtrainer Michael Sonfeld mittwochs und freitags die junge Mannschaft trainiert, ist er in seinem Element. Nach dem Hallentraining in der Schaephuysener Turnhalle steht jetzt das Feldtraining auf dem Sportplatz an. Alle sind in Bewegung, der Faustballnachwuchs ist richtig in Aktion. „Mauer machen“, ruft Jugendcoach Sonfeld ins Spiel. Er ist zugleich der Motor. Seine Begeisterung für diesen Ballsport hat längst auf die Jüngsten abgefärbt. So auch auf die Geschwister Bashir (6) und seine Schwestern Lana (9) und Naja (11) Shabani.

Als Bootsflüchtlinge kamen sie mit den Eltern ins Ökodorf. Im Sport gehen die syrischen Kinder auf. Ihre Eltern unterstützen sie, achten auf regelmäßige Teilnahme. Sie wollen am Niederrhein bleiben, wo auch die Eltern Arbeit gefunden haben. „Sobald Bashir den Ball hat, geht es los. Den muss ich richtig bremsen“, freut sich Sonfeld. Spielfreude und Begeisterung für den Ball wirken ansteckend auf die anderen. „Das Spiel ist schnell, daher müssen die Kinder fit sein und ihren Körper unter Kontrolle haben“, sagt Sonfeld. Er trainiert nicht nur Kondition, sondern Motorik und die Koordination. „Diese Trainingseinheiten sind wichtig und grundlegend für den Mannschaftssport, egal, ob Volley-, Basket, Hand- oder Faustball. Das Gefühl für den Ball muss da sein.“

Jetzt im Mai startet die Faustball-Saison. Mit gleich drei Mannschaften. Ernüchternd die Bilanz der U12, die am letzten Spieltag krankheitsbedingt passen musste und somit in der Tabelle den letzten Platz belegte. Der letzte Spieltag der U10 gestaltete sich zu einer Krimiveranstaltung. Am Ende musste bis zum letzten Ball ausgezählt werden. Der jüngste in der Truppe der Spielgemeinschaft, nämlich Bashir, begeisterte mit seinem Spiel. Mit vollem Einsatz und Leidenschaft kämpfte der Sechsjährige seine Mannschaft immer wieder nach vorne. Als Spielmacher spornte er an, sorgte für Einsatz und Siegerwillen, so dass am Ende der dritte Tabellenplatz und die Bronzemedaille heraussprang.

Eine Woche zuvor hatte Bashir schon mit der U8 den Rheinischen Vizemeistertitel errungen. Dass Sport für Integration sorgt, steht für Michael Sonfeld außer Frage. Der Teamgeist steht im Vordergrund, wie Bashir und seine Schwestern zeigen. „Integration hat viele Gesichter“, sagt Sonfeld. „Aber auch wir stehen vor Herausforderungen. Das fängt schon bei Auswärtsspielen mit der Mannschaftsverpflegung an. Statt Friko gibt es Geflügelwürstchen“, so Sonfeld. Jetzt steht der Fastenmonat Ramadan an. Er beginnt am 5. Mai und endet am 4. Juni. Erstmals nimmt Naja daran teil. „Wir müssen abwarten, wie der Ramadan sich mit unserem Training und den Meisterschaftsspielen vereinbaren lässt.“

Schnuppertraining ist jederzeit möglich. Trainiert wird auf der Rheurdter Anlage mittwochs und freitags, 17 bis 19 Uhr. Infos bei Michael Sonfeld unter 0172 5696015.

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