Upcycling in Mönchengladbach Studierende nähen Taschen aus Arbeitskleidung

Mönchengladbach · Aus alt wird neu: Eine Gruppe von Textilstudierenden hat aus abgetragenen Klamotten stylische Taschen hergestellt. Die Ergebnisse sind sowohl wertige Handarbeiten als auch ein Bekenntnis zur Heimatstadt.

Die-Crossbody-Bag für Kleinkinder ist mit Knöpfen und Zacken besetzt und hat eine graue Verlängerung am Gurt, die Dinosaurier darstellen soll.

Die-Crossbody-Bag für Kleinkinder ist mit Knöpfen und Zacken besetzt und hat eine graue Verlängerung am Gurt, die Dinosaurier darstellen soll.

Foto: Mags

Durch Upcycling, also Aufwerten von alten Produkten, Müll vermeiden und Neues erschaffen: Eine Gruppe von Textil- und Bekleidungstechnik-Studierenden an der Hochschule Niederrhein hat das in einem Kooperationsprojekt mit der Mags versucht und aus abgetragener Arbeitskleidung Taschen in unterschiedlichen Styles entwickelt.

Herausgekommen sind drei Modelle: Eine Laptoptasche für 13-Zoll-Geräte, eine „Crossbody-Bag“, die man mit einem Gurt um den Körper hängen und eine „Waist-Bag“, die man um die Hüfte schnallen kann. „Die Ergebnisse sind sowohl echte, wertige Handarbeit als auch ein Bekenntnis zur Heimatstadt und zur Umwelt“, sagt die Mags. Denn die Arbeitskleidung komme aus Mönchengladbach und bestehe zu 65 Prozent aus Fair-Trade-Bio-Baumwolle und zu 35 Prozent aus recyceltem Polyester. Friederike Spenner, Studentin im fünften Semester, die an dem Projekt mitgearbeitet hat, sagt: „Stoff, Schulterträger, Reißverschlüsse: Wir konnten alle Elemente der Arbeitskleidung verarbeiten, lediglich das Innenpolster der Laptoptasche kauften wir dazu.“

Zukünftig könnten die entwickelten Taschen sogar dabei helfen, Kinder und Jugendliche für das Thema Upcycling und Umweltbewusstsein zu sensibilisieren oder dazu anregen, selbst kreativ zu werden. Denn die Mags-Tochter GEM, die für die Entsorgung in Mönchengladbach zuständig ist, geht in Schulen und Kindergärten, um die Kinder über ihre Umwelt aufzuklären. Dafür haben die Studierenden neben den Taschen Unterrichtsmaterialien entwickelt, die für die Umweltbildung eingesetzt und in den Beuteln übergeben werden könnten: Ein Memory-Spiel, mit dem jüngere Kinder den Vorgang des Upcyclings durch Bilder besser verstehen können und außerdem ein „Do-It-Yourself“-Näh-Set für eigene Upcycling-Ideen. An den Taschen selbst befinden sich QR-Codes, die, wenn man sie einmal einscannt, zu weiteren Informationen über das Aufwerten führen.

Dort erklären die Studierenden auch den Begriff: Upcycling ist “eine Art von Recycling, in der bereits genutztes Material wiederverwendet wird. Das aussortierte Material wird in ein neues, höherwertiges Produkt umgewandelt. Somit reduziert Upcycling die Verwendung von Rohstoffen wie auch Wolle, Holz, Kohle oder Metall.”

Studentische Projekte wie das Upcycling der Arbeitskleidung gibt es jährlich, sie sollen die Studierenden auf das Berufsleben vorbereiten. Begleitet wurde das Team von Professorin Marion Ellwanger-Mohr, die an der Hochschule Gestaltungslehre, Textilentwurf und Kollektionsentwicklung unterrichtet.

(jmb)
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