Projekt Housing First in Mönchengladbach 50.000 Euro Spende für die SKM-Obdachlosenhilfe

Mönchengladbach · Das Geld ist zur Finanzierung des Housing-First-Projekts bestimmt. In diesem Rahmen kauft der SKM Wohnungen, die Langzeitobdachlosen die Chance auf ein neues Leben ermöglichen.

 Der SKM an der Waisenhausstraße Rheydt bietet verschiedene Hilfen für Obdachlose an.

Der SKM an der Waisenhausstraße Rheydt bietet verschiedene Hilfen für Obdachlose an.

Foto: SKM Rheydt

So ein Telefongespräch führtt Norbert Schoeller auch nicht alle Tage: Ein Anrufer kündigte ein dickes Weihnachtsgeschenk für den SKM, den Katholischen Verein für Soziale Dienste, in Rheydt an: 50.000 Euro. Mit dem Geschenk ist ein Wunsch verbunden: Das Geld soll für die Finanzierung von Wohnraum für Obdachlose verwendet werden.

„Es wäre schön, wenn die Spende auch andere Mitbürger dazu motivieren würde, ihr Herz und ihr Portemonnaie zu öffnen und einen Beitrag zur Beseitigung von Armut zu leisten“, sagt der Spender, der anonym bleiben will. Er hatte von dem Housing-First-Projekt gehört, an dem sich der SKM beteiligt. Im Rahmen dieses Projekts werden Wohnungen gekauft, die dann an Langzeitobdachlose vermietet werden.

Die Menschen bekommen mit der Wohnung auch die Möglichkeit, sich wieder neue Perspektiven zu schaffen. „Insgesamt haben wir zur Zeit sieben Wohnungen, davon ist eine aktuell frei“, sagt Astrid Thiess, Sozialarbeiterin bei der SKM-Wohnungslosenhilfe. Lange wird die freie Wohnung nicht leer bleiben: Der SKM hat einige Klienten, die für den Einzug infrage kämen.

Mit diesem Wohnraum wird Frauen und Männern geholfen, die mindestens seit einem Jahr ohne Wohnung sind. „Bei der Auswahl achten wir auch darauf, dass es sich um Personen handelt, die vom Wohnungsmarkt in der Regel ausgeschlossen sind“, sagt Thiess. Wenn sie einziehen, organisieren sie ihr Leben inklusive Mietzahlungen selbst. Für Probleme aber steht der SKM weiter beratend zur Seite und macht viele ergänzende Angebote, sich im neuen Leben zurecht zu finden.

Ob nun für die Spende eine neue Wohnung angezahlt werden soll oder ob das Geld zur Abzahlung der vorhandenen Wohnungen dient, hängt auch von der Entwicklung auf dem Immobilienmarkt ab. „Es ist gerade sehr schwer, geeigneten Wohnraum zu finden“, sagt Thiess. „Wir würden uns freuen, wenn jemand eine Wohnung zur Verfügung stellen würde.“ Vor allem, weil im Kampf gegen Armut und Obdachlosigkeit die Wohnung die wichtige Basis ist.

„Für 80 Prozent der Menschen bedeutet das einen Start in ein neues Leben“, sagt Thiess. „Wenn der Wohnraum erst mal da ist, setzt bei vielen Klienten eine Aufwärtsspirale ein. Dann lassen sich viele andere Probleme auch lösen. Wir haben Klienten, die haben dadurch wieder Zugang zum ersten Arbeitsmarkt bekommen.“

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