Hockey Gladbacher HTC in der Aufstiegs-Warteschleife

Der Gladbacher HTC ist Tabellenführer der Zweiten Hockey-Bundesliga. Das wird noch lange so sein, die Saison ist ausgesetzt. Es gibt drei Szenarien zur Fortsetzung der Saison. Ein Abbruch als Option wurde diskutiert, wurde dann aber verworfen.

 Der Gladbacher HTC wird auf keinen Fall am Grünen Tisch aufsteigen.

Der Gladbacher HTC wird auf keinen Fall am Grünen Tisch aufsteigen.

Foto: ja/Dieter Wiechmann

Der Blick auf die Tabelle der Nord-Gruppe der Zweiten Bundesliga schmeichelt dem Gladbacher HTC. Das Team von Trainer Marcus Küppers ist Anführer des Klassements, punktgleich mit dem Düsseldorfer HC, aber vorn, weil die Torbilanz besser ist. Wäre jetzt Schluss, wäre das Saison-Ziel erreicht: Der GHTC wäre nach dem Abstieg in der Halle in der vergangenen Saison auf dem Feld wieder erstklassig.

Doch die Gladbacher bleiben noch einige Zeit in der Aufstiegs-Warteschleife. Denn: Die komplette Hinrunde der Saison ist gespielt, aber die Rückrunde steht noch aus. Und die ist wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres ausgesetzt. Zunächst war ein Restart für Ende Juli angedacht, doch das wurde schnell wieder verworfen. Wie es weitergeht im Hockey, ist noch offen. Verschiedene Ideen wurden diskutiert, darunter auch die, die Saison abzubrechen und bei Null neu zu beginnen. Die aber wurde verworfen. Die Lösung hätte dem GHTC nachvollziehbarer Weise auch überhaupt nicht gepasst.

Die Version wie im Fußball, wo jetzt auch die Saison in den A- und -B-Junioren-Bundesligen abgebrochen wurden und wo wohl die aktuelle Tabelle der Maßstab für den Aufstieg ist und es keine Absteiger gibt, stand nie zur Debatte. Der GHTC wird also nicht am Grünen Tisch Erstligist, sondern muss auf jeden Fall sportlich darum kämpfen, seinen Spitzenplatz zu verteidigen. Drei Szenarien stehen zur Auswahl, über die die Vereine nun abstimmen. Bis Ende Juni soll es eine Entscheidung geben.

Option A: Es wird eine komplett neue Saison mit Hin- und Rückrunde gespielt, die in der Hinrunde erspielten Punkte behalten aber ihre Gültigkeit und werden sozusagen als „Startkapital“ mit in die neue Saison genommen. Das GHTC-Team würde also als Tabellenerster weitere 18 Spiele haben und in diesen um den Aufstieg kämpfen.

Option B: Nach den Sommerferien, genauer: am ersten September-Wochenende, wird die Rückrunde nachgeholt, sofern es die Corona-Bestimmungen zulassen. Auch hier geht es mit der aktuellen Tabellenkonstellation weiter. Es wird anschließend eine Play-Off-Runde mit fünf Teams und eine Play-Down-Runde mit fünf Teams ab April 2021 gespielt. Danach stehen der Aufsteiger (ein Team) in die Erste Liga, und die Absteiger (zwei bis drei) in die Regionalliga fest. In diese Entscheidungsrunden werden die Punkte der Tabellensituation nach der Rückrunde mitgenommen.

Option C: Wenn die Corona-Situation auch nach den Sommerferien eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs unmöglich macht, wird im April 2021 die Rückrunde gespielt. Der GHTC wäre in diesem Fall mehr als ein Jahr lang Tabellenführer. Eine ebenso charmante wie seltsame und auch unbefriedigende Vorstellung.

Beim GHTC wird derzeit die zweite Variante favorisiert, so ist zu hören – weil die Punkte mitgenommen werden. Das Ziel wären dann die Play-offs, die echte Endspiele um die Rückkehr in die Bundesliga garantieren würden. Mit zwölf Punkten Vorsprung sollte der GHTC die Teilnahme an der Finalrunde auch schaffen.

In der Halle wird der GHTC, der von seinen Sponsoren das Signal bekommen hat, den Klub trotz der Corona-Krise weiterhin zu unterstützen, als Absteiger in der Zweiten Bundesliga starten. Die Saison soll am 28. November mit einem Auswärtsspiel beim HC Essen beginnen, das erste Heimspiel ist am 5. Dezember angesetzt, Gegner wäre dann DSD Düsseldorfer. Das letzte Spiel wäre am 14. Februar 2021 gegen den Kahlenberger HTC.

Es sind fixe Termine, aber dennoch ist alles im Konjunktiv, denn ob es dabei bleibt, hängt von der Corona-Situation ab. Es gibt durchaus Stimmen in der Hockey-Szene, die über eine mögliche Absage der Hallensaison spekulieren.

Was den Jugend-Spielbetrieb angeht, gibt es die Überlegungen, den Spielbetrieb dem Erwachsenenspielbetrieb anzugleichen und demnach ebenfalls nach den Schulsommerferien mit der Feldsaison zu beginnen, wenn es die Situation zulässt. Die Feldsaison würde dann im Winter von der Hallensaison unterbrochen und anschließend von April bis Juni/Juli fortgesetzt.

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