Borussia Mönchengladbach Der alte Havard Nordtveit ist wieder da

Frankfurt · Der Norweger feierte gestern mit Borussia einen hart erkämpften 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt. Juan Arango musste kurzfristig passen.

Juan Arango hat es versucht. Und eigentlich hatte er auch grünes Licht gegeben für das Spiel der Borussen gestern gegen Frankfurt. Doch Arango winkte nach dem finalen Test im Abschlusstraining ab, der lädierte Knöchel, den er sich beim Europapokal-Aus in Rom verletzt hatte, ließ sein Comeback nicht zu. So musste Lucien Favre zum zweiten Mal in Folge auf seinen eigentlich "Unverzichtbaren" verzichten, was sich letztlich aber nicht negativ auswirkte. Gladbach gewann bei der Eintracht 1:0 (1:0) und rückt damit zumindest für einen Tag auf den sechsten Tabellenplatz vor. "Dieser Sieg war sehr, sehr wichtig für uns", sagte Favre erleichtert.

Oscar Wendt kommt Arangos Fehlen durchaus gelegen. Er durfte ihn wie gegen Dortmund auf der linken Seite ersetzen – und hatte die nächste Gelegenheit, sein Offensiv-Gen auszuleben. Die Frankfurter mögen froh über das Fehlen des Venezolaners gewesen sein, hatte er doch im Hinspiel mit einem herrlichen Treffer Gladbachs 2:0-Sieg auf den Weg gebracht. Wendt ist kein Mann für solch total außergewöhnliche Momente – doch einer, der engagiert seinen Job macht.

Gestern tat er sich schwer damit, Zentralstürmer Luuk de Jong zu versorgen. Auch, weil Sebastian Jung, Frankfurts rechter Verteidiger, wie er den defensiven Job offensiv interpretiert. Wendt musste auf der Hut sein und nach hinten mit absichern. In der 35. Minute machte Wendt das nicht gut. Statt den durchgestarteten Patrick Herrmann zu schicken, verlor er den Ball in der Vorwärtsbewegung. Das war der Ursprung der bis dahin besten Chance für die Eintracht. Doch Tony Jantschke blockte den Schuss von Srdjan Lakic ab.

Arangos Job bei Freistößen und Ecken teilten sich Wendt und Havard Nordtveit auf. Nordtveit ist indes schon länger der, der von rechts die Ecken hereinbringt. Gestern tat er das beispielsweise in der 22. Minute – und leitete damit das 1:0 durch Luuk de Jong ein. Wenig später schickte der Norweger den nächsten Ball in Frankfurts Strafraum, doch Alvaro Dominguez und Jantschke verpassten den Ball. Nicht nur wegen der Offensivaktionen zeigte sich der zuletzt verblüffend unsicher wirkende Wikinger gestern Abend deutlich verbessert.

Nordtveit leistete sich keine unnötigen Ballverluste wie in den Spielen zuvor, er wirkte wieder konzentrierter. Und er spielte den einen oder anderen guten Aufbau-Ball, einen sogar mit dem Außenrist. Nordtveit trug mit seiner Leistung dazu bei, dass Borussia sehr kompakt stand und über lange Zeit den Frankfurtern nur wenige Torchancen gewährte. Erst gegen Ende wurde es nochmals eng.

"Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht, nach der Pause hatten wir aber Mühe, unter Druck den Ball zu halten", sagte Favre. Nordtveit schoss den Ball aber auch mal resolut ins Aus, wenn es darauf ankam – diese Einfachheit hatte ihm zuletzt gefehlt. "Das Wichtigste ist, dass wir die drei Punkte geholt haben. Wir waren kämpferisch sehr gut, haben stabil gestanden. Ich habe zuletzt nicht gut gespielt, aber jetzt ist der Wikinger wieder da", sagte Nordtveit.

(RP)
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