Finanzen in Mönchengladbach Steuerplus beschert der Stadt hohe Mehreinnahmen

Mönchengladbach · Vor allem die Unternehmen, die Gewerbesteuer zahlen, haben deutlich mehr an die Stadtkasse abgeführt als erwartet. Das senkt die Schuldenlast. Ob das aber so weitergeht, ist fraglich.

 Das Rathaus Abtei der Stadt Mönchengladbach.

Das Rathaus Abtei der Stadt Mönchengladbach.

Foto: Andreas Gruhn

Die Mönchengladbacher Stadtkasse hat im vergangenen Jahr besonders viele Steuern eingenommen. Und deshalb ist auch das Jahresergebnis unterm Strich trotz der Corona-Pandemie besonders gut ausgefallen. Im städtischen Haushalt blieb 2021 ein Plus von 26,3 Millionen Euro, wobei die coronabedingten Belastungen in Höhe von 42,8 Millionen Euro ausgeklammert werden dürfen – unterm Strich liegt der Überschuss rechnerisch also sogar bei knapp 69,1 Millionen und ist damit um rund 68 Millionen Euro besser ausgefallen als geplant. Das geht aus der Jahresrechnung hervor, die Kämmerer Michael Heck vorlegte und die der Stadtrat einstimmig annahm.

Das positive Jahresergebnis kam einerseits durch erhebliche Mehreinnahmen in Höhe von insgesamt rund 109,8 Millionen Euro zustande, aber es wurden auch 16,8 Millionen Euro weniger ausgegeben als bei der Aufstellung des Haushaltes eingeplant.

Vor allem die Steuereinnahmen sprudelten unerwartet. Bei der Gewerbesteuer wurden rund 54,1 Millionen mehr eingenommen als eingeplant, beim Gemeindeanteil der Einkommensteuer waren es rund 4,9 Millionen Euro zusätzlich. Die Minderaufwendungen entstanden vor allem bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen und den Sozialaufwendungen. 

Aufgrund des Jahresergebnisses hat die Stadt ihre Gesamtverschuldung auf noch 766,2 Millionen Euro zum Jahreswechsel abgesenkt. Das sind im Vergleich zu 2019 rund 82 Millionen Euro weniger Schulden. Allein die Kassenkredite (das ist quasi das überzogene Girokonto für laufende Ausgaben, diese Schulden sind besonders teuer) reduzierten sich um rund 63,5 Millionen Euro. Das hilft der Stadt auch deshalb, weil die Zinsen wieder steigen und Kredite damit wieder teurer werden.

„Das Jahresergebnis zeigt auch, dass eine deutlich geringere coronabedingte Belastung des Haushaltes eingetreten ist, als noch bei der Haushaltsaufstellung befürchtet wurde“, sagt Kämmerer Michael Heck. Er geht aber für 2022 und für die Folgejahre von einer Verschlechterung der finanziellen Lage aufgrund der unsicheren Entwicklungen aus. Das wird sich vermutlich auch bei der Aufstellung des neuen Haushalts für 2023 niederschlagen, der im Herbst eingebracht und diskutiert werden wird.

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