Es ist eigentlich ganz einfach: „Zinsen sind der Preis für das Leihen von Geld“ – so definiert die Bundesbank den Begriff der Zinsen. Dabei sind die Zinsen keine Erfindung neuerer Zeit, wie man vielleicht meinen möchte. Denn bereits bei den Sumerern geht man davon aus, dass sie das Prinzip des Zinses kannten – und das war immerhin schon 2400 Jahre vor Christi Geburt. Auch in Babylonien gab es schon Zinsen. Interessant ist dabei, dass vor allem Religionen die Zinsen verboten oder einschränkten. So steht etwa im Buch Deuteronomium, im Alten Testament, das häufig in der deutschen Übersetzung auch als Fünftes Buch Mose bezeichnet wird: „Du sollst von Deinen Volksgenossen keinen Zins nehmen, weder Zins für Geld, noch Zins für Speise, noch Zins für irgendetwas, was man leihen kann.“ Eine eindeutige Aufforderung, am Verleihen von Geld oder Gütern nicht zu verdienen. Diese Ansicht teilte auch Aristoteles schon in seinem Buch I der „Politik“: „Daher wird mit allergrößter Berechtigung eine dritte Form der Erwerbstätigkeit, der Geldverleih gegen Zinsen, gehasst“, schreibt der griechische Universalgelehrte. Auch in der frühen Neuzeit, im 16. Jahrhundert, gab es Verbote der Zinsen, etwa durch Heinrich VII. in England. Im 17. Jahrhundert hingegen kam es zu Lockerungen des Zinsverbots, die sich bis heute fortsetzen. Im islamischen Scharia-Recht gibt es allerdings bis heute ein Zinsverbot, denn Zinsen wurden hier als Verstoß gegen die Scharia bezeichnet.
Welche Zinsarten gibt es?
Es gibt zwei bestimmte Arten von Zinsen – solche auf Geldkapital und solche auf Sachkapital. Erstere ist ganz klar zu verstehen: Jemand leiht sich Geld und muss dafür Zinsen bezahlen. Das Prinzip funktioniert natürlich auch andersherum – man leiht jemandem Geld und bekommt dafür Zinsen. Das einfachste Prinzip ist hierbei das Sparbuch – die Privatperson leiht dem Geldinstitut einen Geldbetrag und bekommt dafür Zinsen von der Bank. Nur weiß jeder, dass diese Form der Geldvermehrung schon länger nicht mehr rentabel ist, weil die entsprechenden Zinsen im unteren einstelligen Betragsbereich liegen, und so mit den dort erzielten Zinsen meist nicht einmal die Inflation ausgeglichen werden kann. Es ist mittlerweile sogar so, dass es seit 2012 in der Eurozone immer wieder Negativzinsen gibt – man muss also der Bank beispielsweise noch etwas zahlen, wenn man ihr Geld leiht. Kaum ein Wunder, dass Tagesgeldkonten oder andere Formen der Sparbücher kaum noch genutzt werden, sondern lieber in Immobilien oder Aktien investiert wird, die eine deutlich sicherere Kapitalanlage darstellen. Umgekehrt sind Kreditzinsen dadurch sehr günstig, was sich vor allem auf die Bautätigkeit auswirkt, da man sehr günstig Geld leihen kann.
Die Zinsen auf Sachkapital sind letztlich auch ganz einfach zu erklären – unter dem Begriff der Miete oder Pacht kennt jeder die Zinsen, die für die Wohnung oder den gewerblichen Raum sowie für Grundstücke oder Immobilien zu zahlen sind. Ein weiterer Zins auf Sachkapital ist der sogenannte Erbbaurechtzins. Dabei muss für ein im Erbbaurecht überlassenes Grundstück jährlich ein Betrag bezahlt werden, was die Anfangskosten für einen Neubau entsprechend niedriger sein lässt, da so kein Grundstück erworben werden muss.
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Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Zinsen?
Wie bereits klar geworden sein dürfte, unterliegen Zinsen Schwankungen – nicht unerheblichen sogar. Ein wichtiger Faktor sind dabei Angebot und Nachfrage – wird nach viel Geld gefragt, wird das Geld weniger und damit teurer. Und umgekehrt gilt das gleiche – will kaum jemand Geld leihen, ist viel davon vorhanden und die Zinsen sinken. Aber auch die Europäische Zentralbank hat ihren Einfluss auf die Höhe der Zinsen. Das macht die Bank indes nicht einfach, weil sie es kann, sondern weil sie damit den Finanzmarkt stabilisieren und die Wirtschaft zum Wachsen bringen will. Dafür setzt sie unterschiedliche Maßnahmen ein. Auch die Inflation spielt hier eine Rolle. Sollten die Preise über ein bestimmtes Maß hinaus ansteigen, sieht die Notenbank zu, dass weniger Geld in Umlauf gebracht wird, um so die Entwertung des Geldes zu verlangsamen oder gar zu stoppen.
Wie wird der Zinssatz berechnet?
Der Zinssatz lässt sich im Grunde genommen ganz einfach berechnen – man muss dazu allerdings zwei Komponenten kennen. Zum einen den Zinsbetrag und zum anderen das Kapital, auf das die Zinsen gutgeschrieben wurden. Dann kann man den Zinssatz einfach berechnen, indem man die Zinsen durch den Kapitalbetrag teilt. In Prozent angegeben, also mit 100 multipliziert, hat man den jeweiligen Zinssatz berechnet. Diese Formeln kann man auch erweitern, wenn man die Monats- oder Tageszinsen kennt, so dass entsprechende Zinssätze für einzelne Monate oder Tage berechnet werden können. Abgesehen davon gibt es aber auch gesetzlich festgelegte Zinssätze in Deutschland, die nicht extra berechnet werden müssen. So zum Beispiel der Zinssatz für Steuerzinsen, der bei sechs Prozent pro Jahr liegt, oder der Zins für eine Schuld, bei der kein fester Zinssatz festgelegt ist, der dann bei gesetzlich vorgeschriebenen vier Prozent pro Jahr liegt.