Wechsel bei der Stadt Mönchengladbach Sarah Günther ist die neue Gleichstellungsbeauftragte

Mönchengladbach · Die 36-Jährige ist die Nachfolgerin von Monika Hensen-Busch. Welche Erfahrungen die neue Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt gemacht hat und was sie sich vorgenommen hat.

 Sarah Günther hat das Amt zum Februar übernommen.

Sarah Günther hat das Amt zum Februar übernommen.

Foto: Stadt MG

Die Stadt hat eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Sarah Günther (36) hat zum 1. Februar das Amt von Monika Hensen-Busch übernommen, wie die Stadt mitteilte. Hensen-Busch war in den Ruhestand getreten. Die Gleichstellungsstelle der Stadt ist sowohl für die Rathaus-Mitarbeitenden als auch für die Bevölkerung zuständig.

Sarah Günther hat nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf seit 2013 das Sprachförderprojekt „Minze“ der Stadt geleitet und ist nach eigenen Worten bereits in dieser Zeit immer wieder mit dem Thema Gleichstellung und Chancengleichheit in Berührung gekommen. „Die Gleichstellung der Geschlechter ist im Grundgesetz verankert, jedoch wird diese nicht überall gelebt“, sagt sie. Und: „Traditionelle Rollenbilder sind nur scheinbar aufgebrochen worden. Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass die überwiegende Anzahl der Teilzeitbeschäftigten weiblich ist.“ Die sei auch in der Stadtverwaltung Mönchengladbach so. „Umgekehrt sind die meisten Führungspositionen männlich besetzt. Das hat Auswirkungen auf Themen wie Altersarmut, Überlastung durch Familie und Beruf sowie Abhängigkeiten in Beziehungen.“ So wird Sarah Günther ein Mentoringprogramm innerhalb der Stadtverwaltung begleiten, das Frauen beim beruflichen Aufstieg unterstützen soll.

Die neue Gleichstellungsbeauftragte arbeitet mit einem Team in der Gleichstellungsstelle, das auch mit einem Mann besetzt ist. Das sei ein guter und moderner Ansatz für die Stadt und setze ein deutliches Zeichen, dass das Thema Chancengleichheit ausdrücklich auch Männer betreffe, sagt Sarah Günther. Ein gerechtes Zusammenleben in der Gesellschaft, der Familie, der Partnerschaft und natürlich im Beruf sei ein geschlechterübergreifendes Ziel. „Jetzt gilt es, erst einmal Schwerpunkte zu setzen, zuzuhören, präsent zu sein.“ Die Aufgaben der Gleichstellungsstelle ergeben sich aus dem Grundgesetz, dem Landesgleichstellungsgesetz und der Hauptsatzung der Stadt.

Sarah Günther wird an allen organisatorischen und personellen Maßnahmen der Verwaltung frühzeitig beteiligt und nimmt an Arbeitskreisen und politischen Gremien teil. Innerhalb der Stadtverwaltung kooperiert die Gleichstellungsstelle mit Ämtern, Fachbereichen, dem Personalrat sowie mit Verbänden, Organisationen, Institutionen und Vereinen in der gesamten Stadt.

Die Gleichstellungsbeuaftragte berät und vermittelt bei Fragen rund um die Themen Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit, Kinderbetreuung, Mobbing, sexuelle Belästigung, Gewalt in Beziehungen, Trennung/Scheidung, Elternschaft und weiteren Anliegen zur Chancengleichheit im privaten und öffentlichen Leben. Darüber hinaus organisiert sie Veranstaltungen, Ausstellungen, Aktionen und stellt so Öffentlichkeit über die Lebenssituation von Frauen her, beispielsweise anlässlich des Internationalen Frauentages oder im Rahmen der Frauen-Aktions-Tage. „Die Aufgaben sind so vielfältig wie das Thema selbst, und ich freue mich über das Vertrauen, das in meine Person gesetzt wird“, sagt Sarah Günther.

(RP)
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