Spieltreff in Mönchengladbach Wenn Familien ihren eigenen Zoo bauen

Mönchengladbach · Trotz Fernsehen und Smartphone sind Brettspiele nach wie vor beliebt – und das nicht nur bei Kindern. Auch Erwachsene knobeln, tüfteln und taktieren gern. Beim ersten Nachmittag des Brettspiel Clubs Niederrhein gab es reichlich Gelegenheit.

 Jette (5) kennt das Spiel „Nanu?“ schon aus ihrer Kita. Die Eltern Nina und Thomas Rossié staunen beim Brettspiel-Nachmittag im Pfarrheim von Neuwerk wie schnell sich ihre Tochter die Karten merken kann.

Jette (5) kennt das Spiel „Nanu?“ schon aus ihrer Kita. Die Eltern Nina und Thomas Rossié staunen beim Brettspiel-Nachmittag im Pfarrheim von Neuwerk wie schnell sich ihre Tochter die Karten merken kann.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Die kleine Jette strahlt über das ganze Gesicht. Gerade hat sie sich mit ihrer Mutter Nina Rossié eine Apfelschorle aus der Küche des Pfarrheims Neuwerk geholt. Jetzt wird endlich gespielt. Kleine runde Karten liegen auf dem Tisch mit Tieren, Früchten und anderen Symbolen darauf. Dazu gibt es bunte Spielsteine unter denen jeweils eine Karte verschwindet. Jette kennt das Spiel „Nanu?“ schon aus ihrer Kita. Die Fünfjährige würfelt und der Würfel bleibt bei rot stehen. „Man muss raten, was darunter ist“, erklärt sie. „Wenn man es richtig hat, darf man sich die Karte nehmen“. Jette hat gut aufgepasst.„Es ist erstaunlich, wie schnell Kinder sich das merken können“, sagt Mutter Nina Rossié stolz.

Markus Toelstede, der den Standort Mönchengladbach des Brettspiel Clubs Niederrhein leitet, blickt derweil zufrieden auf die gut gefüllten Tische im Pfarrheim. Der erste Brettspiel-Nachmittag hier, den der Club mit der Kirchengemeinde Maria von den Aposteln organisiert, scheint gut anzukommen. Man hört das Rollen der Würfel oder Ausrufe, wenn ein Spielzug geglückt ist. „Wir haben vom Club aus regelmäßige Treffen unter Erwachsenen. Es kam aber der Wunsch auf, so etwas auch für Familien anzubieten“, sagt Toelstede. „Die Spiele haben die Familien und unsere Clubmitglieder mitgebracht.“

Dann ist seine Aufmerksamkeit gefordert: Daniela Koberstein ist mit ihrer Familie und Freunden gekommen, sie haben sich das Spiel „New York Zoo“ ausgesucht. Markus Toelstede geht zum Tisch und verschafft sich einen Überblick. Die einzelnen Spielbretter in Gestalt eines kleinen Zoogeländes, sind bereits aufgebaut und erste kleine Raubtiere, Flamingos oder Affen aus Holz wurden verteilt. „Das ist ein strategisches Spiel. Ziel ist es, euren eigenen kleinen Zoo auszubauen. Wie ihr das macht, bleibt euch überlassen. Ihr könnt auf verschiedene Tiere, viele Tiere einer Art oder Attraktionen setzen“, erklärt er.

Markus Toelstede (Mitte) vom Brettspiel Club Niederrhein erklärt kleinen und großen Gästen das Strategie-Spiel „New York Zoo“.

Markus Toelstede (Mitte) vom Brettspiel Club Niederrhein erklärt kleinen und großen Gästen das Strategie-Spiel „New York Zoo“.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Vor Manfred Bimm und seinen beiden Töchtern Leana und Diana sieht man bereits einen Stapel Spiele. „Die haben wir von zu Hause mitgebracht“, sagt er. Er ist begeisterter Brettspieler und seine Töchter haben ebenfalls „meist“ Spaß daran. Sie probieren sich gerade an einem neuen Spiel: „Last Message“. Vor ihnen liegen Spielpläne, die alle etwas an ein Wimmelbild erinnern. Außerdem gibt es zwei Stifte, Blätter mit Kästchen und eine kleine Lupe sowie einen Sichtschutz. Thorsten Franken vom Brettspiel Club Niederrhein erklärt: „Zwei von euch suchen sich eine Figur aus dem Bild heraus und malen oder schreiben Hinweise auf ein Blatt. Die anderen müssen erraten, welche Figur gemeint ist“. Das ist aber gar nicht so einfach: Die Mitspieler stecken ihre Köpfe zusammen und suchen konzentriert das Spielfeld ab. Nach einiger Zeit findet die kleine Leana das passende Feld und freut sich sichtlich darüber.

So wird im Pfarrheim in Neuwerk an jeder Ecke deutlich: Computerspiele und Youtube-Videos können und werden einen gemeinsamen Spielenachmittag wohl nie ersetzen können. Und das ist auch gut so.

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