„Stunde der Wintervögel 2023“ in Mönchengladbach Spatz verdrängt Kohlmeise vom ersten Platz
Mönchengladbach · Bei der Vogelzählaktion des Nabu haben in Mönchengladbach mehr als 250 Personen mitgemacht. Wie die Ergebnisse ausfallen und welchen Trend sie zeigen.

Die zehn häufigsten Wintervögel in Mönchengladbach
Der Haussperling ist der am häufigsten beobachtete Vogel in der Vitusstadt. Das geht aus den Ergebnissen der „Stunde der Wintervögel 2023“ hervor. Der Naturschutzbund Nabu hatte zu der bundesweiten Mitmachaktion aufgerufen. In Mönchengladbach sind dem 256 Personen gefolgt und haben an 147 Stellen Piepmatze gezählt. Diese zehn Vögel kommen den Beobachtungen zufolge am häufigsten vor:
- 1. Platz Haussperling
- 2. Platz Kohlmeise
- 3. Platz Blaumeise
- 4. Platz Dohle
- 5. Platz Elster
- 6. Platz Ringeltaube
- 7. Platz Amsel
- 8. Platz Rotkehlchen
- 9. Platz Buchfink
- 10. Platz Türkentaube
Der Nabu ruft zwei Mal im Jahr zum Vogelzählen auf: Im Januar findet die „Stunde der Wintervögel“ und im Mai die „Stunde der Gartenvögel“ statt. An festgesetzten Wochenende sollen dann alle Interessierten eine Stunde lang Vögel beobachten und zählen, wie viele Exemplare einer Art sie gleichzeitig sehen. Mit den Ergebnissen sollen Trends bei den Vogelpopulationen aufgezeigt werden.
In Mönchengladbach sind dieses Jahr zum Beispiel mehr Haussperlinge (auch „Spatzen“ genannt) gesichtet worden als im Vorjahr. 2022 wurden durchschnittlich 3,23 Exemplare pro Beobachtungsstelle (Gärten, Parks und weitere) registriert. 2023 waren es 3,54. Damit verdrängt der Spatz die Kohlmeise vom Thron, die dieses Jahr seltener beobachtet wurde als noch 2022 (3,2 Exemplare, statt 3,62). Die Blaumeise hält den dritten, die Dohle den vierten Platz. Beide Arten wurden seltener beobachtet – wie auch viele andere Wintervögel.
Die lokalen Ergebnisse decken sich in dem Punkt mit den bundesweiten. In der Auswertung heißt es von der Organisation, dass „deutlich weniger Vögel“ gesichtet worden seien. „Bei der aktuellen Witterung wenig verwunderlich, eine Entwicklung kann aber gefährlich für Wald und Vogelwelt werden“, schreibt der Nabu auf seiner Internetseite. Gründe für die wenigen Sichtungen sind demnach etwa der milde Winter und die Mastjahre der Bäume. Typische Wintergäste blieben laut Nabu aus, und heimische Arten mussten nicht unbedingt in die Siedlungen, weil sie auch im Wald ihre Nahrungen gefunden haben.
Bundesweit sind, anders als in Mönchengladbach, in der „Top 10“ auch der Feldsperling, der Buchfink und der Grünfink zu finden. Die Dohle kommt hingegen in der Vitusstadt deutlich häufiger vor als im bundesweiten Vergleich (Platz 22). In NRW landet sie auf dem elften Rang.
Auch das ist wenig verwunderlich: Dohlen, Elstern und Rabenkrähen profitieren ebenso wie die Taube von der Nähe zum Menschen. Folglich sind sie in urbanen Gegenden häufiger vorzufinden als in ländlichen Bereichen. Neu ist allerdings, dass die Türkentaube so oft in Mönchengladbach gesichtet wurde. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von 134 Prozent zu verzeichnen. 2022 lag die Art auf Rang 17.