Niederlage gegen Topteams der Regionalliga Waldniel verliert Nervenspiel, Süchtelns Erfolgsserie reißt

Tischtennis · In der Regionalliga unterliegt Aufsteiger TTC Waldniel in einem packenden Duell gegen den Spitzenreiter TTC Indeland Jüchen II. Auch Ligakonkurrent Süchteln verliert nach sechs ungeschlagenen Partien in Serie. In der Oberliga der Damen spitzt sich der Abstiegskampf zu – mittendrin Wickrath und Süchteln.

Der TTC Waldniel verliert mit Ara Karakulak gegen den Spitzenreiter Jülich.

Foto: Tom Ostermann

Über das Thema Aufstieg spricht Klaus Taplick, Vorsitzender des TTC Waldniel, nicht so gerne. Immerhin sei seine Mannschaft ja erst zu dieser Saison in die Regionalliga aufgestiegen. In der neuen Spielklasse schlug sich der TTC bislang allerdings bemerkenswert gut: Sechs der neun Begegnungen gewann Waldniel, stand vor diesem Spieltag punktgleich mit Borussia Dortmund II auf Platz zwei der Regionalliga. Und so gibt auch Taplick zu, sich „im Kleinen“ mit dem Aufstieg beschäftigt zu haben.

Den Realitätscheck gab es am Wochenende mit dem Kräftemessen gegen Tabellenführer TTC Indeland Jülich II. Am Ende stand ein 7:3-Erfolg für Jülich – wobei das Ergebnis den Spielverlauf nur bedingt widerspiegelt. Denn es war ein Nervenspiel, bei dem fünf der acht Einzelspiele in den fünften Entscheidungssatz gingen. Dort hatte dann Jülich zumeist das bessere Ende für sich und siegte in vier dieser fünf Entscheidungssätze mit 11:9 – was gleichbedeutend mit dem 3:2-Spielgewinn war.

„Es war eines von den Spielen, in denen eine Mannschaft alle Spiele knapp gewinnt“, sagt Taplick und fügt an: „Wäre es anders gelaufen, hätten wir 6:4 gewonnen. Zwei Bälle pro Satz haben den Unterschied gemacht. Allerdings muss man diese Bälle dann gewinnen.“ Ein Waldnieler Sieg wäre allerdings eine dicke Überraschung gewesen: Denn Jülich galt nicht nur aufgrund der Spitzenplatzierung in der Liga als Favorit, sondern bot mit Kas van Oost und Barry Berben zwei Spieler auf, die regelmäßig für die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga auflaufen. „Wenn man sich den Gegner anschaut, dann war das Ergebnis zu erwarten. Trotzdem Respekt an unsere Mannschaft“, sagt Taplick, der jedoch zugibt, dass die Doppel zu Beginn „gar nicht liefen“ – beide Spiele gingen deutlich verloren.

Auch die ersten beiden Einzelspiele gingen in der Folge für Waldniel verloren, sodass früh ein 0:4-Rückstand im Spielbericht stand. Einen großen Kampf bot allerdings Lei Yang, der sich unter anderem mit einem 18:16-Erfolg im vierten Satz in den Entscheidungssatz rettete – dort jedoch 9:11 verlor. Die drei Spielgewinne des TTC verbuchten Denis Bekir, Ara Karakulak und Eren Bekir.

Das Aufstiegsthema ist bei nun sechs Punkten Rückstand auf Jülich zunächst ad acta gelegt. „Die Mannschaften unten haben alle aufgerüstet. Unser Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt. Dafür brauchen wir vielleicht noch einen Sieg. Wenn am Ende Platz zwei oder drei herausspringt, wäre das für uns als Aufsteiger sehr ehrenhaft“, sagt Taplick. Aktuell rangiert Waldniel auf Platz vier, der nächste Gegner am Wochenende ist der direkte Verfolger, die zweite Mannschaft des 1. FC Köln.

Bei Ligakonkurrent ASV Süchteln ist am Wochenende eine beeindruckende Serie gerissen. Seit dem fünften Spieltag war der ASV ungeschlagen, hatte in dieser Zeit drei Partien für sich entscheiden können – darunter ein deutlicher 7:3-Derbyerfolg über den TTC Waldniel – und holte in drei weiteren Spielen immerhin noch einen Punkt. Am Samstag unterlag Süchteln bei Borussia Dortmund II mit 2:8 und steckte damit die vierte Niederlage in dieser Saison ein. Dass die Süchtelner beim Tabellenzweiten nicht mithalten konnten, war bei einem Blick aufs Personal nicht verwunderlich.

Neben den terminlich verhinderten Axel Fischer und Daniel Halcour konnte auch Balazs Hutter verletzungsbedingt nicht antreten. Aus Ermangelung an Alternativen stand Hutter aber dennoch auf dem Spielberichtsbogen, sodass zwei Doppel und ein Einzel bereits kampflos an die Borussia gingen. „So kann man in Dortmund natürlich nicht bestehen“, sagte Halcour, der die Niederlage aus diesem Grund nicht überbewerten möchte. „Wir haben die Spiele im Fokus, die wir für den Klassenerhalt gewinnen müssen. Da versuchen wir in Bestbesetzung aufzulaufen“, so der ASV-Kapitän.

ASV Süchtelns Mannschaftskapitän Daniel Halcour.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

In der Oberliga der Damen gelang dem ASV Süchteln hingegen ein enorm wichtiger Erfolg. Der Tabellenvorletzte gewann gegen den TTF Bönen – aktuell einen Rang vor dem ASV auf dem Relegationsplatz – mit 6:4 und bewahrt sich damit die Chance auf den Klassenerhalt. In dem packenden Auswärtsspiel holten Isabell Güdden und Agnieszka Sobilo beim 3:1 im Doppel den ersten Punkt. Lisa Thieme und Johanna Paul unterlagen im entscheidenden Satz hingegen mit 4:11, sodass es mit einem 1:1 in die Einzel ging.

Agnes Sobilo (r.) und Isabell Güdden (l.) vom ASV Süchteln.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Dort behielten die Süchtelnerinnen durch die beiden Siege von Isabell Güdden und Lisa Thieme sowie durch den Erfolg von Agnieszka Sobilo die Oberhand und fuhren so den 6:4-Erfolg ein. Süchteln und Bönen haben nun beide sieben Zähler auf dem Konto und rangieren drei Punkte hinter dem rettenden Ufer.

Das markieren aktuell die Damen des TuS Wickrath, die gegen den TTC Brauweiler eine bittere Niederlage einstecken mussten. 3:7 hieß es am Ende aus Wickrather Sicht. „Das Team wurde gleich in den Anfangsdoppeln kalt erwischt und hat sich von dem 0:2-Rückstand leider nicht mehr erholt“, sagte Hubert Radermacher, Tischtennis-Abteilungsleiter in Wickrath. In den Einzelspielen konnten dann lediglich Sandra Tönges und Katharina Kluttig für Punkte sorgen.

Sandra Tönges vom TuS Wickrath.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Jetzt gilt es, am Karnevalswochenende gegen den Drittletzten aus Bönen den ersten Rückrundensieg einzufahren. Einfach wird das nicht, aber die Damen haben oft genug bewiesen, dass sie gerade in schwierigen Situationen ihre Leistung bringen“, spricht Radermacher dem Team Mut zu.