Politik in Mönchengladbach Ratsherr Henning Haupts verlässt die SPD

Mönchengladbach · Nur acht Monate vor der Kommunalwahl verlässt der 61-Jährige seine Partei und ist damit fraktionsloses Ratsmitglied. Er vergleicht SPD wie CDU mit dem Orchester auf der Titanic.

 Henning Haupts war seit 1999 für die SPD im Rat.

Henning Haupts war seit 1999 für die SPD im Rat.

Foto: Baum, Andreas (abau)

Die Fraktion der SPD im Stadtrat ist um eine Stimme geschrumpft. Ratsherr Henning Haupts ist zum Jahreswechsel nach 42 Jahren aus der SPD ausgetreten und damit bis zur Kommunalwahl im Herbst dieses Jahres fraktionslos. Haupts (61) hatte ohnehin bereits im vergangenen Jahr erklärt, nicht mehr für den Rat kandidieren zu wollen. An den Mehrheitsverhältnissen im Rat ändert das nur wenig. Die SPD hat nun noch 19 Sitze im Rat, die Mehrheit der Groko aus CDU und Sozialdemokraten bleibt aber mit 48 Stimmen stabil.

Haupts war für die SPD seit 1999 Ratsmitglied für den Wahlbezirk Dohr, Mülfort, Römerbrunnen. Der Austritt aus der Partei war ihm offenkundig nun so wichtig, dass er damit nicht mehr acht Monate warten wollte. „Es sind politische Gründe, die mich zu diesem Schritt getrieben haben“, sagt Haupts. „Mit den handelnden Personen in Mönchengladbach hat das aber nichts zu tun.“

Er sei vielmehr unzufrieden mit der Entwicklung der Partei grundsätzlich. Die Entscheidung sei dann über Monate gewachsen. „Es kann kein ,Weiter-so’ geben. Aber bei der SPD wie auch bei der CDU übrigens spielt das Orchester wie auf der Titanic staatstragend bis zum Schluss, als wäre alles in Ordnung“, sagt Haupts. Er müsse sich als Ratsmitglied vor Ort vieles von den Bürgern gefallen lassen, die unzufrieden mit den SPD-Politikern in Stadt, Land und Bund seien.

SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs, der für die Sozialdemokraten als OB-Kandidat antritt, bedauerte die Entscheidung Haupts’: „Wir haben ein gutes Verhältnis und haben gut zusammen gearbeitet.“

(angr)
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