Stadt Mönchengladbach soll prüfen „Smarte“ Poller gegen illegalen Verkehr?

Mönchengladbach · Dass immer noch einige Autofahrer verbotswidrig durch die Rheydter Fußgängerzone fahren, stört auch Politiker. Nun soll sich die Stadt erneut Gedanken über Maßnahmen machen.

 Diese Poller sollen Autos seit einigen Monaten an der Fahrt durch die komplette Fußgängerzone hindern.

Diese Poller sollen Autos seit einigen Monaten an der Fahrt durch die komplette Fußgängerzone hindern.

Foto: Holger Hintzen

Sie sind mannshoch, schlank, weiß-rot geringelt – und nach Ansicht der CDU ziemlich nutzlos: die Pfosten, die seit einigen Monaten Autos die Fahrt durch die komplette Rheydter Fußgängerzone ungefähr in der Mitte, in Höhe der Wilhelm-Strater-Straße, versperren. Aufgestellt wurden die Stangen, weil sich Autofahrer immer häufiger um die Fahrverbote auf diesem Abschnitt der Hauptstraße nicht scherten und – insbesondere abends – auch dort parkten. Da die Stangen das bislang nicht gänzlich verhindert haben, soll die Stadtverwaltung nun überlegen, ob und zu welchen Kosten mit „smarten“, weil versenkbaren, Pollern das Problem wirkungsvoller gelöst werden könnte.

Diesen Auftrag hat die Bezirksvertretung Süd jetzt der Stadtverwaltung erteilt – auf Antrag der Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP. Die hatte dem ersten Konzept Stadtverwaltung in Form der rot-weißen statischen Poller zugestimmt. Die Kosten in Höhe von rund 1800 Euro seien gering, die Sache also einen Versuch wert, lautete die Begründung. „Wenn sich nach einem Jahr herausstellt, dass das nichts gebracht hat, ist das flott zu revidieren, ohne dass der Stadt-Haushalt in die Knie gegangen ist“, sagte Bezirksvorsteher Ulrich Elsen (SPD) damals. Die CDU hingegen hielt diese Maßnahme für „Augenwischerei“, weil wahrscheinlich wirkungslos. Sie plädierte für verstärkte Verkehrskontrollen.

Marcel Klotz von den Grünen sieht heute die von den rot-weißen Stangen erhoffte Wirkung nicht in vollem Umfang erreicht. „Das ist punktuell erfolgreich, aber nicht komplett“, begründete er den Auftrag der Ampel-Kooperation an die Verwaltung, ein Konzept für den Einsatz versenkbarer Pollern vorzulegen.

Die Krux der jetzigen Lösung: Von den zulässigen Ausnahmen für Lieferverkehr zu bestimmten Zeiten und von Müll- und Rettungsfahrzeugen abgesehen ist die Einfahrt in die Hauptstraße von der Friedrich-Ebert-Straße und der Wilhelm-Strater-Straße zwar verboten. Doch sie ist immer noch möglich. Wer unbedingt gegen die Verkehrsregeln in die Hauptstraße mit dem Auto will, schafft das auch jetzt noch jeweils etwa bis zur Mitte der Fußgängerzone. Die Zufahrten zur Hauptstraße zu sperren, ist auch nicht so einfach, denn erlaubte Lieferverkehre müssen ja weiter möglich sein.

Ob und wie „smarte“ Poller, die von berechtigten Nutzern etwa mittels Funksteuerung versenkt werden können, helfen könnten, soll die Verwaltung nun darlegen. Wo genau die Poller stehen sollten, dazu machte die Ampel-Kooperation in ihrem Auftrag allerdings keine Vorschläge. „Die Lieferzeiten sind dabei angemessen zu berücksichtigen“, heißt es darin lediglich. Und: Die Stadt möge sich bis Mai äußern.

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