Vandalismus in Düsseldorf Die Problem-Schranke von Bilk
Düsseldorf · Die Schrankenanlage auf der Himmelgeister Straße wird seit Jahren in unregelmäßigen Abständen beschädigt. Seit Januar 2020 hat es 15 Schäden gegeben. Einen Verdacht, wer hinter dem Vandalismus steckt, gibt es nicht.
Eigentlich soll die Schrankenanlage auf der Himmelgeister Straße zum Schutz der Anwohner für eine Verkehrsberuhigung sorgen. Nur die Busse der Rheinbahn dürfen sie passieren, nicht viele Autofahrer haben einen Schlüssel zum Öffnen der Schranke. Doch offensichtlich gibt es jemanden, der entweder die Verkehrsberuhigung für unnötig hält oder sich ganz einfach für den Weg in die Stadt eine Abkürzung verschaffen will, denn seit Jahren wird in unregelmäßigen Abständen die Schrankenanlage beschädigt und außer Funktion gesetzt. Eine Schranke soll sogar einmal abgesägt worden sein.
Der letzte Schaden wurde der Stadt am 17. Februar gemeldet. Der – oder die – Täter ist wie immer unbekannt geblieben, einen Verdacht, wer hinter den Beschädigungen steckt, gibt es bei der Stadt nicht. „Seit Januar 2020 hat es dort insgesamt 15 Schäden gegeben; angefangen von beschädigten Schließanlagen über abgefahrene Schrankenbäume bis hin zu einem Totalschaden der kompletten Schranke im vergangenen Sommer. Im Januar dieses Jahres wurde der Schrankenbaum von Unbekannten wiederholt demontiert“, zählt ein Stadtsprecher nur die Vorfälle der vergangenen zwei Jahre auf. Die entstandenen Kosten lägen seit Januar 2020 bei rund 17.500 Euro, „wobei die beiden letzten Schäden mit rund 2000 Euro noch nicht abgewickelt sind“, sagt der Sprecher.
Die Nachbarschaft ist von den andauernden Beschädigungen genervt, denn sobald eine Schranke gerade fehlt und die Himmelgeister Straße somit in Richtung Stadt für jedermann frei ist, nimmt das Verkehrsaufkommen und der Verkehrslärm sofort spürbar zu. Anwohner Michael Dimitrov berichtet, dass sich die Frequenz der Beschädigungen in den vergangenen zwei Jahren verstärkt habe, ein spontaner Vandalismus, etwa von Jugendlichen, steckt seiner Meinung nach nicht hinter den Taten: „Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube eher, dass jemand eine Abkürzung nehmen will und deshalb für die Schäden sorgt.“
Um zukünftige Beschädigungen und auch Geschwindigkeitsüberschreitungen zu vermeiden – auf der Himmelgeister Straße gilt Tempo 30, was aber offenbar nicht allen Verkehrsteilnehmern bewusst ist – kann sich Dimitrov statt der Schrankenanlage auch versenkbare Poller als Zufahrtsbeschränkung vorstellen. Allerdings hätte dies seinen Preis, wie der Stadtsprecher verrät: „Das weitere Vorgehen sowie ein möglicher Handlungsbedarf werden derzeit diskutiert, eine Polleranlage könnte eine Alternative für eine Schrankenanlage sein. Die Kosten für eine Polleranlage für beide Richtungen sind mit etwa 100.000 Euro inklusive Tiefbau jedoch recht hoch.“ Sollte die Verwaltung an der Schrankenanlage festhalten wollen, so wünschen sich die Anwohner zumindest, dass die Schäden immer schnell repariert werden. „Vielleicht geht der Anreiz einer Beschädigung verloren, wenn die Schranke drei Tage später wieder funktioniert und die Zufahrt verhindert“, sagt Dimitrov.