Kultur in Mönchengladbach Trauer um Konzertmeister Diller

Mönchengladbach · Der Geiger und Musikforscher arbeitete 30 Jahre bei den Niederrheinischen Sinfonikern. Er starb am 4.August im Alter von 84 Jahren.

 Musikforschung war Klaus Peter Dillers Steckenpferd.

Musikforschung war Klaus Peter Dillers Steckenpferd.

Foto: Ilgner/Ilgner, Detlef

Kurz vor Beginn der neuen Spielzeit hat die Niederrheinischen Sinfoniker eine traurige Nachricht ereilt: Ihr einstiger langjähriger Konzertmeister Klaus Peter Diller ist tot. Nach Angaben des Theaters starb er am 4. August im Alter von 84 Jahren.

Diller kam 1970 als Erster Koordinierter Konzertmeister zu den Sinfonikern. Er erlebte in seiner Dienstzeit fünf Generalmusikdirektoren. Im Jahr 2000 ging der Geiger im Alter von 63 Jahren in den Ruhestand. Diller galt seinen Kollegen als warmherziger, charismatischer Mensch, der „von Musik erfüllt“, aber nicht auf sie fixiert war. „Über seine musikalische Kompetenz als Konzertmeister hinaus waren ihm die Kollegen wichtig. Er setzte sich bei vielen Gelegenheiten für deren Belange ein“, erinnert sich Orchestervorstand Andreas Meier-Krüger.

Der Musik blieb der gebürtige Leipziger nach seiner Pensionierung in vielfacher Hinsicht treu. Jeden Morgen nach dem Frühstück übe er Geige, verriet Diller der RP vor sechs Jahren in einem Interview. Der Geiger und leidenschaftliche Kammermusiker spielte nach seiner Pensionierung unter anderem in einem Streichquartett.

Zu seinen Leistungen zählt auch die Gründung des Rheinischen Bach-Collegiums. Mit ihm als erstem Geiger war es im Bereich Kammermusik erfolgreich. Zu Dillers Verdiensten gehören seine musikwissenschaftliche Forschung etwa über Friedrich II. als Komponist und den italienischen Barockmeister Pergolesi. Jenseits der Musik war Diller sozial engagiert: Er setzte sich im Projekt „Comeback“ für jugendliche Schulverweigerer ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort