Warnung über „NINA“ Brand in Veranstaltungshalle in Mönchengladbach

Update | Mönchengladbach · Die leere Veranstaltungshalle der Behinderteneinrichtung St. Josefshaus in Hardt war massiv mit Rauch gefüllt. Die Feuerwehr musste lange suchen, um die Ursache des Feuers entdecken zu können.

Mönchengladbach: Fotos vom Brand der Veranstaltungshalle Josefshaus Hardt
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Veranstaltungshalle der Behinderteneinrichtung St. Josefshaus in Hardt nach Brand zerstört

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Foto: Sascha Rixkens

„Es qualmte aus allen Knopflöchern“, so bildhaft beschreibt Andreas Schillers vom Direktionsdienst der Feuerwehr Mönchengladbach gegenüber unserer Redaktion die Situation vor Ort, als die Feuerwehr in die Veranstaltungshalle des St. Josefshauses an der Nikolausstraße in Mönchengladbach-Hardt kam. Gegen 22.10 Uhr hatten Anwohner die Feuerwehr per Notruf alarmiert, weil sie einen deutlichen Brandgeruch im Bereich der Nikolausstraße wahrgenommen hatten.

Als die ersten Einsatzkräfte eingetroffen waren, drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem etwa 210 Quadratmeter großen Gebäude. „Alles war schwarz, nichts einsehbar, es war heftig“, sagt Schillers. Umgehend sei ein Löschangriff eingeleitet und weitere Einsatzkräfte alarmiert worden. Das Gebäude, das als Veranstaltungslokalität mit Bühne und entsprechendem Inventar ausgestattet war, war vollständig mit dunklem, giftigem Brandrauch gefüllt. Menschen waren zum Glück nicht vor Ort. Sodass es keine Verletzten gibt.

Die Veranstaltungshalle, die zum St. Josefshaus, einem Wohnverbund für behinderte Menschen der Vinzentinerinnen, gehört, wurde nach Angaben der Feuerwehr vollständig zerstört.

Die Veranstaltungshalle, die zum St. Josefshaus, einem Wohnverbund für behinderte Menschen der Vinzentinerinnen, gehört, wurde nach Angaben der Feuerwehr vollständig zerstört.

Foto: Sascha Rixkens

Aufgrund der engen Bebauung in dem Gebiet habe die Feuerwehr durch eine sogenannte Riegelstellung – dahinter verbirgt sich die Taktik zum Übergreifen eines Brandes – mithilfe von zwei Drehleitern „von oben Wasser draufgegeben rechts und links, um die Wärme aufzufangen“, so Schillers. Weil sich der Rauch auch in den Straßen von Hardt-Mitte ausgebreitet hatte, seien die Bewohner über die „NINA“-Warn-App noch bis in die frühen Morgenstunden dazu aufgefordert worden, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Mehrere eingesetzte Trupps mit Pressluftatmern und C-Rohren konnten auch mit Unterstützung von Wärmebildkameras den Brand erst nach aufwendiger Suche in einem gesondert abgetrennten Bereich entdecken: in einem Lagerraum hinter einer Rigipswand. „Der Raum war pechschwarz, alles war massiv verraucht, selbst mit Scheinwerfern war nichts zu erkennen“, schildert Schillers.

Die Löschmaßnahmen seien laut Schillers sehr aufwendig gewesen und forderten den Einsatz von 15 Trupps unter Atemschutz mit mehreren C-Rohren. Ein Übergreifen der Flammen auf das Hallendach und die angrenzenden Gebäude hätten die rund 90 Einsatzkräfte verhindern können. Ebenfalls wurde während des Einsatzes eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt, um nicht zugängliche Außenbereiche und die Dachaußenhaut auf eine erhöhte, kritische Temperatur zu prüfen. Im Inneren der Halle wurde alles vollständig durch den Brand zerstört. Mithilfe von Hochleistungslüftern wurde der Saal anschließend entraucht und später nochmals kontrolliert. Teile der Deckenunterkonstruktion mussten entfernt werden, um gezielt nach Glutnestern suchen zu können.

Eine Gefahr für Anwohner habe es nicht gegeben, so Schillers. Gleichwohl habe die heftige Rauchentwicklung für Unruhe in der direkten Nachbarschaft gesorgt. Dort befindet sich nach Angaben von Andreas Schillers zum einen das St. Josefshaus – eine Behinderteneinrichtung als Wohnverbund der Vinzentinerinnen – zum anderen eine Flüchtlingsunterkunft sowie Wohnbebauung.

Nach mehr als sechs Stunden konnte die Feuerwehr Mönchengladbach in den frühen Morgenstunden „Feuer aus“ melden. Die Ermittlungen zur Brandursache hat nun die Polizei übernommen.

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