Handball Unitas: Neuer Vorstand – alte Probleme

Haan · Personell starten die Handballer den Neuanfang. Ulrich Bönig ist jetzt 1. Vorsitzender, Stefan Panthel sein Stellvertreter. Dritter im Bunde ist Frank Peters als Finanzwart. Ein Schwerpunkt der Arbeit im Klub bleibt die Haftmittelfrage.

 Der neue Vorstand der DJK Unitas Haan: Vorsitzender Ulrich Bönig (vorne), 2. Vorsitzender Stefan Panthel (l.) und Finanzwart Frank Peters.

Der neue Vorstand der DJK Unitas Haan: Vorsitzender Ulrich Bönig (vorne), 2. Vorsitzender Stefan Panthel (l.) und Finanzwart Frank Peters.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nun ist es also offiziell: Die DJK Unitas Haan hat seit Mittwochabend, 21 Uhr, einen neuen Vorstand. Rund 60 Mitglieder fanden den Weg zur Jahresversammlung im Forum St. Chrysanthus und Daria an der Breidenhofer Straße 1. Sie wählten Ulrich Bönig einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Der war erfreut über die große Resonanz. „Wenn von 220 Mitgliedern fast 60 kommen, dann ist das Interesse groß“, betont Bönig. Er folgt auf Wolfgang Goeken, der nach nur einer Amtsperiode das Zepter gerne weiterreichte. 2. Vorsitzender ist nun Stefan Panthel, der das Amt von Norbert Merks übernimmt. „Die Versammlung verlief recht unspektakulär, weil vorher klar war, wie es im Verein weitergeht“, kommentierte Panthel die einstimmige Wahl. Den geschäftsführenden Vorstand komplett macht Frank Peters als Finanwart. Diesen Posten hatte zuvor über viele Jahre Elke Kinscheck inne. Die Mitglieder bestätigten zudem Christian Jaekel als Männerwart und Viktoria Mades als Frauenwartin.

Vor rund 15 Jahren arbeitete Ulrich Bönig das erste Mal im Unitas-Vorstand, seinerzeit als Stellvertreter des Vorsitzenden Jürgen Brix, später von Ulrich Esterluß. „Sieben oder acht Jahre war ich 2. Vorsitzender“, erinnert sich Bönig und stellt fest: „Ich habe das Amt dann aufgegeben, weil ich es mit meinem Job nicht mehr geschafft habe. 25 Jahre war ich selbständig, hatte eine kleine Firma, die immer besser lief. Deshalb habe ich dann im Verein nur noch etwas im Hintergrund gemacht.“ Weil der Chemiker inzwischen nur noch in beratender Funktion tätig ist, hat er nun wieder mehr Zeit für die Unitas, der er seit über 25 Jahren verbunden ist.

Den Job in der ersten Vereinsreihe nahm Bönig aber nur an, „weil ich Stefan dafür gewinnen konnte“. Für die Unitas ein Glücksfall. Ein zentrales Thema der Vereinsarbeit bleibt die Haftmittelfrage in Haan, besser gesagt, die hohen Reinigungskosten, die seitens des von der Stadt beauftragten Unternehmens für die Entfernung des wasserlöslichen Haftmittels in der Halle an der Adlerstraße in Rechnung gestellt werden. „Wir benötigen mindestens ein bis zwei Trainingstage mit Haftmittel in der Halle. Bei rund 50 Wochen kommt man da auf einen Betrag von 40.000 bis 50.000 Euro – das kann man nicht mehr bezahlen“, stellt Bönig fest. Deshalb will der neue Vorstand nun verstärkt das Gespräch mit der Stadt und allen beteiligten Ämtern suchen. Denn Vereinsrecherchen ergaben, dass andere Handballklubs in der Umgebung „die Hälfte zahlen“. „Wir wollen sachlich und emotionslos mit der Stadt nach einer Lösung suchen“, kündigt Bönig an. Für fachlich kompetente Gespräche ist sicher von Vorteil, dass der Chemiker sich schon von Berufs wegen mit der Materie „Reinigung“ gut auskennt. Mit im Boot sitzt dabei übrigens auch der Haaner TV, dessen weibliche A-Jugend aktuell um den Start in der Jugend-Bundesliga kämpft – und in dieser Spielklasse ist die Nutzung von Haftmittel zwingend vorgeschrieben.

Die Spielzeit nach der abgebrochenen Corona-Saison sieht der neue Unitas-Vorstand für das Oberliga-Team als Übergangssaison an. „Ziel in diesem Jahr ist der Klassenerhalt“, stellt Bönig fest. Gründe gibt es einige: Der personelle Schwund aufgrund des vorläufigen Verzichts auf die Verwendung von Haftmittel, Verletzungssorgen und der Umstand, das sich neue ältere und jüngere Spieler erst zu einer Einheit finden müssen. Doch der neue Unitas-Vorsitzende zeigt auch eine Perspektive auf. „In zwei bis drei Jahren wollen wir wieder oben mitspielen – dafür brauchen wir aber Haftmittel. Wenn wir es nicht schaffen, die Kosten so zu reduzieren, dass sie verträglich sind, dann werden wir den Leistungshandball in Haan verabschieden“, führt Bönig aus. Die Vision ist aber eine andere. Mit im Kalkül ist dabei auch die vom Rat bereits beschlossene Erneuerung des Bodens in der Halle an der Adlerstraße, der durch eine strapazierfähigere und damit reinigungsfreundlichere Variante ersetzt werden soll. „Mit einem neuen Boden wäre eine bessere und schnellere Reinigung möglich“, betont Bönig – und hofft auf eine baldige Umsetzung des Ratsbeschlusses.

Auch sportlich und organisatorisch wollen die Unitas-Veranwortlichen die Voraussetzungen für erfolgreichen Handball in Haan schaffen. Das Augenmerk liegt dabei auch auf der eigenen Jugendarbeit. Einen Jugendwart, der die Entwicklung im Nachwuchsbereich entscheidend vorantreiben könnte, hat die Unitas noch nicht gefunden. „Das ist nicht so toll, denn die Jugendarbeit ist relativ wichtig. Wir sind aber in Gesprächen mit einigen Leuten für dieses Amt. Außerdem entwickeln wir Ideen, wie wir über Ballspielgruppen etwas aufbauen können“, führt Stefan Panthel aus.

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