Handball ME-Sport luchst Spitzenreiter Unitas Haan einen Punkt ab

Mettmann · Für die Handball-Fans ist es ein Lokalkampf der besonderen Güte. Beide Rivalen schenken sich keinen Zentimeter Boden – das Remis ist daher am Ende gerecht.

 Kein Durchkommen für den Tabellenführer: Die Mettmanner Lucas Klein (l.) und Karsten Mühlenhaupt (r.) stoppen Pascal Schusdzarra.

Kein Durchkommen für den Tabellenführer: Die Mettmanner Lucas Klein (l.) und Karsten Mühlenhaupt (r.) stoppen Pascal Schusdzarra.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Nachbarschaftsduell zwischen den Handballern von Mettmann-Sport und der DJK Unitas Haan hatte alles, was sich die zahlreichen Zuschauer in der Sporthalle Herrenhaus gewünscht haben. Es war ein spannendes, bisweilen hitziges, aber stets fair geführtes Derby, das nach einem Wechselbad der Gefühle mit einem gerechten 27:27 (13:10)-Unentschieden endete.

Während sich die Gäste keine Ausrutscher im Endspurt des Titelkampfs erlauben können, wollten die Hausherren nach zuletzt enttäuschenden Auftritten eine gute Leistung zeigen. Entsprechend beherzt agierten beide Teams in der Anfangsphase und gestalteten die insgesamt recht torarme erste Halbzeit bis zum 8:8 (24.) ausgeglichen. In der Schlussphase des ersten Durchgangs erlaubte sich der Spitzenreiter Fehler, die ME-Sport zu schnellen Gegenangriffen durch Sören Falkenberg und Lennard Maesch nutzte und die Führung zur Pause auf 13:10 ausbaute.

„Es waren schwache Abschlüsse und überhastete Kreisanspiele, die uns ins Hintertreffen brachten“, sagte Unitas-Trainer Kai Müller, dessen Mannschaft auch direkt nach dem Wiederanpfiff überraschend viele Fehler unterliefen. Hektische und unvorbereitete Abschlüsse spielten den Mettmannern erneut in die Karte. „Wir haben es mit der Brechstange versucht. Das war falsch“, erkannte Müller, musste aber mit ansehen, wie die Gastgeber auf 20:15 (40.) davoneilten. Müller reagierte, änderte seine defensive Abwehrformation und ließ den schnellen Marcel Billen den Rückraumwerfer Andre Loschinski in Manndeckung nehmen. Dazu hatten die Mettmanner große Probleme gegen den siebten Feldspieler, den die Unitas fortan für den Torhüter im Angriff brachte. Moritz Blau überzeugte in dieser Phase durch seine Übersicht und setzte gezielt seine Nebenleute in Szene.

Nach nur sechs Minuten war die Partie beim 21:20 wieder offen. Als Billen die Haaner per Tempogegenstoß mit 25:24 (53.) sowie vom Siebenmeterpunkt mit 26:25 (56.) jeweils in Führung brachte, drohte die Partie zu Gunsten der Gäste zu kippen. Ein Doppelpack des abermals starken Paul d’Avoine ließ die Mettmanner aber wieder auf die Sensation und den sechsten Heimsieg in der laufenden Saison hoffen. Müller nahm eine Auszeit. Im Anschluss glich Domagoj Golec zum 27:27 aus.

„Es war ein großer Kampf meiner Mannschaft“, sagte ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann: „Die Zuschauer bekamen richtig was geboten.“ In der spannenden Schlussphase hatten beide Mannschaften die Chance, als Sieger die Halle zu verlassen. Als der Siebenmeterpfiff kurz vor Schluss beim Foul gegen Lennard Maesch ausblieb, tobten die ME-Sport-Fans. Als Florian Schlierkamp im Gegenzug ebenso rüde vom Wurf abgehalten wurde, ließen die Unparteiischen ebenfalls weiter spielen.

„Das Remis geht in Ordnung. Wir haben zu viele Fehler mit Ball gemacht. Der Aufstieg ist aber weiter in unserer Hand“, blickt Müller nicht unzufrieden nach vorne. „Es war mehr für uns drin. Aber wir sind auch so zufrieden“, meinte Tiedermann.

ME-Sport: Hubicki, Sippli, Hüttel – Loschinksi (2), Maesch (6), Falkenberg (1), Verholen, Mühlenhaupt (6), d’Avoine (10/6), Klein (2), Fuhrmann.
Unitas: Jost, Seher – Korbmacher (4/1), Austrup (1), N. Blau, M. Blau (5), Schlierkamp (2), Billen (4/2), Kordes (1), Mohaupt, Ziegler (2), Golec (4), Schusdzarra (4).

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