Handball Oberliga-Derby zieht Handball-Fans in Bann

Mettmann/Haan · ME-Sport will Spitzenreiter DJK Unitas Haan Paroli bieten und sich für die deutliche Niederlage im Hinspiel revanchieren.

 Unitas-Trainer Kai Müller (stehend vorne rechts) rechnet wieder mit einer vollen Tribüne im Mettmanner Herrenhaus.

Unitas-Trainer Kai Müller (stehend vorne rechts) rechnet wieder mit einer vollen Tribüne im Mettmanner Herrenhaus.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Das Oberliga-Derby steht unter ganz besonderen Vorzeichen. Zum einen kommt Spitzenreiter Unitas mit einem Sieg dem Aufstieg in die Regionalliga immer näher. Auf der anderen Seite warnt Haans Trainer: „Die Mettmanner stehen nicht zwingend Spalier im Herrenhaus.“ Der Grund liegt auf der Hand: Die glatte 22:34-Niederlage der ME-Sport-Handballer kam seinerzeit in der Halle an der Adlerstraße einer Demontage gleich. Deshalb verzog sich Jürgen Tiedermann gleich nach dem Abpfiff kommentarlos in die Kabine. Jetzt aber kündigt der Mettmanner Trainer an: „Am Samstag kommt es zu einem stimmgewaltigen Derby gegen Haan.“ Der Tabellenführer kann sich also auf eine hitzige Atmosphäre gefasst machen.

In der Hinrunde ging ME-Sport mit vier Siegen in Folge und breiter Brust in das Lokalduell. Jetzt stehen die Vorzeichen beileibe nicht so günstig, denn zuletzt kassierte das Tiedermann-Team drei Niederlagen hintereinander. Gegen zwei Abstiegskandidaten mussten sich die Mettmanner sogar vor eigenem Publikum geschlagen geben. Vor allem der kleine Kader, der durch Verletzungen und Krankheiten immer weiter dezimiert wird, sorgt beim Trainer für Sorgenfalten. Deshalb hängen auch im heutigen Heimspiel (17.30 Uhr, Herrenhaus) die Trauben für die Gastgeber sehr hoch. Doch Tiedermann erwartet eine kämpferische Vorstellung seiner Truppe. „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen und den Nachbarn ärgern. Entsprechend motiviert starten wir in die Partie“, erklärt der ME-Sport-Coach. Allerdings muss er abwarten, welches Personal zur Verfügung steht. „Wer auf der Platte stehen wird, entscheiden wir nach der Aufwärmphase kurzfristig“, erläutert Tiedermann. Von einem taktischen Kniff will er dabei nichts wissen, sieht die Maßnahme vielmehr dem angeschlagenen Kader geschuldet. Zugleich lobt der Mettmanner Trainer den Gegner. „Im Hinspiel war es schon schwer, den groß gewachsenen Innenblock zu überwinden.“

Freundliche Worte, die Kai Müller einzuschätzen weiß. „Vor eigenem Publikum wollen die Mettmanner bestimmt zeigen, dass die deutliche Hinspielniederlage ein Ausrutscher war“, rechnet der Unitas-Trainer mit einem top-motivierten Kontrahenten. Doch die Haaner wollen der erfolgreichen Linie der vergangenen Spieltage treu bleiben und das Augenmerk vor allem auf die eigene Leistung legen. „Wir werden die Partie so angehen, wie die anderen in den letzten Wochen. Mich interessiert erst einmal unser Spiel. Bis jetzt sind wir mit dieser Mentalität gut gefahren“, erklärt Müller. Wohl wissend: „Ein Derby ist immer etwas anderes. In solchen Spielen ist jeder motiviert, wirft jeder alles rein.“ Zugleich geht es mit dem Lokalduell in den Endspurt im Titelkampf. „Es ist nicht einfach, sich auf der Zielgeraden die Kräfte einzuteilen. Es wird Zeit, dass wir bald am Ende sind, denn die lange Saison macht sich nicht nur physisch, sondern mental bemerkbar“, führt Müller aus. Das Ziel Aufstieg ist jedoch greifbar nahe, deshalb bündeln die Haaner noch einmal ihre Kräfte. Trotz des einen oder anderen Wehwehchens rechnet Müller mit einem gut gefüllten Kader. Sogar der lange verletzte Kevin Thomé meldete sich wieder zurück, soll an diesem Wochenende aber in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen. Den Blick zur HG Remscheid, die an diesem Wochenende gegen den LTV Wuppertal spielt, wollen sich die Unitas-Handballer übrigens verkneifen. „Wir können es eh nicht beeinflussen“, sagt Kai Müller. Auch im Endspurt bleiben die Haaner also auf die eigene Stärke fokussiert.

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