Einsatz in Mettmann Gas und Bremse verwechselt – Nachbarin rammt Loch in Hauswand

Mettmann · In Mettmann verwechselte eine 66-Jährige beim Rangieren Gas und Bremse – und fuhr mit Wucht in eine Doppelhaushälfte. Der Statiker bewertet das Haus als einsturzgefährdet.

Autofahrerin kracht in Hauswand
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Foto: Dirk Neubauer

Die Frau stand in ihrer Küche am Herd. „Plötzlich gab es einen einzigen großen Knall und es staubte sehr stark“, erinnert sie sich am Mittwochabend, zwei Stunden nach dem Unfall. Am Roseneggerweg in Metzkausen ist eine 66-jährige Nachbarin mit einem SUV aus der gegenüberliegenden Ausfahrt rangiert, hatte laut Polizei Gas mit Bremse verwechselt, war  plötzlich mit hohem Tempo rückwärts durch den schmalen Vorgarten gerumpelt und in die Fassade der Doppelhaushälfte gekracht. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.

Doch an dem Doppelhaus war ein schwerer Schaden entstanden. Die Wucht des Aufprall hatte die tragende Außenwand eingedrückt, außen zogen sich ein derber und mehrere weitere Risse durch das rote Mauerklinkerwerk und ein etwa ein Quadratmeter großes Loch war zu sehen. Ein Statiker klassifizierte das gesamte Doppelhaus als einsturzgefährdet.

Deshalb musste die Hausbewohnerin die Nacht zu Freitag in einem Mettmanner Hotel verbringen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr brachte ihr zuvor, was man für eine solche Nacht aus dem gesperrten Haus braucht: Lesebrille, Medikamente, das Ladegerät fürs Handy und weitere persönliche Dinge.

Begonnen hatte der bis nach 23 Uhr dauernde Einsatz für die Feuerwehr gegen 17.15 Uhr am Mittwoch. Nach der Erstmeldung löste sie Stadtalarm aus, in Mettmann heulten die Sirenen. Denn zugleich noch ein Unfall auf der Autobahn  A3 abzuarbeiten. Letztlich waren 26 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann im Einsatz. Sie wurden unterstützt von einem kompletten Zug mit 28 Personen des Technischen Hilfswerks Haan, THW.

Denn nach der Erstdiagnose durch den Statiker - „dieses Haus ist einsturzgefährdet“ – mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Mettmann überlegen, wie sie mit der Einsturzgefahr umgehen sollten. Der Statiker machte Vorgaben. Zunächst wurde die gesamte Versorgung des Hauses mit Strom, Wasser und Wärme abgeschaltet. An der Einschlagstelle wurden Einbauten – wie zum Beispiel Teile der Küche – entfernt. Anschließend stützte dass THW die Decke des Erdgeschosses mit Holz und je drei Baustützen je Raum und Etage auf der Innenseite der Wand bis in den Keller auf die Bodenplatte ab. Der weitere Teil der Doppelhaushälfte ist zurzeit nicht bewohnt, aber genauso betroffen.

Der beschädigte Kraftwagen konnte aus eigener Kraft auf dem Vorgarten des Hauses gefahren werden und wurde von einem Abschleppunternehmer in die Werkstatt gebracht. Statiker, Bauaufsicht und eine Fachfirma müssen nun das Haus wieder sicher machen.

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