Serie Radfahren: Die Königsetappe unter den Radtouren in der Klingenstadt Rund um Solingen

Hilden/Solingen · Von Hilden aus führt der Klingenpfad einmal rund um Solingen. Eine traumhafte Runde vorbei an Fachwerkhäusern, Bachläufen und der Müngstener Brücke. Doch Vorsicht: Wer die 53 Kilometer fährt, sollte gute Kondition mitbringen.

 Das Wehr am Wipperkotten passiert die Radtour rund um Solingen.

Das Wehr am Wipperkotten passiert die Radtour rund um Solingen.

Foto: Guido Radtke

Wer die Nachbarstadt Solingen besser kennenlernen möchte, sollte den Klingenpfad ins Auge fassen. Der Wanderweg führt einmal rund um die Klingenstadt und streift am Engelberger Hof und an der Walder Straße kurz hinter Qiagen Hilden. Bei einer Gesamtlänge von 75 Kilometern ist es allerdings kaum möglich, die gesamte Strecke an nur einem Tag zu wandern – es sei denn, man hat die Ausdauer eines Ultraläufers, um mit einem Tempo von sieben Kilometern pro Stunde nach etwa elf Stunden zum Startpunkt zurückzukehren.

Eine gute Alternative, die Klingenstadt mit ihrer ganzen Vielfalt in etwa vier bis fünf Stunden kennenzulernen, ist die Königsetappe unter den Radtouren in Solingen. Sie führt auf 53 Kilometern an der Wupper entlang, durch die Ohligser Heide, durch Wälder, über alte Bahntrassen oder über Höhen – vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Angesichts einer Höhendifferenz von 530 Metern, die es bei einigen Auf- und Abstiegen zu bewältigen gilt, sind allerdings gute Kondition beziehungsweise ein E-Bike als Gefährt gefragt.

Laut Tourenkarte gilt der Haltepunkt der S-Bahn 7 „Solingen-Grünewald“ offiziell als Start- und Zielpunkt der längsten von fünf Rundtouren im Stadtgebiet. Im Grunde genommen ist es aber egal, wo man losfährt.

Eine gute Wahl als Startpunkt ist der Hauptbahnhof im Stadtteil Ohligs – von Hilden aus auch gut zu erreichen. Parallel zur Bahnstrecke Köln / Wuppertal führt der Weg gen Norden entlang des Caspersbroicher Wegs zum gleichnamigen Schloss. Der erste lohnenswerte Stopp nach nur rund zwei Kilometern und einer rasanten Abfahrt, auch wenn das Anwesen in Privatbesitz und nicht zu besichtigen ist.

Im Tal der Itter an der Stadtgrenze zu Haan lässt es sich gut radeln. Man muss ja auch nicht gleich den ersten kurzen steilen Anstieg im Sattel bewältigen. Das Schieben schont die Muskulatur für so manche Steigung, die noch wartet. Auf den Wegen des Klingenpfads und des Neanderlandsteigs geht es vorbei an der Breidenmühle zur Heidberger Mühle und durch den Wald zur Freizeitanlage Ittertal (unter anderem mit Freibad und Beachvolleyball-Feldern). Der bei vielen Familien seit Generationen beliebte Freizeit- und Märchenpark Ittertal nur wenige hunderte Meter weiter hingegen fristet ein trostloses Dasein. Er bleibt geschlossen.

Die Mühen für den folgenden Anstieg über die Kotzerter Straße und die kleine Siedlung Holz in Richtung Fürkeltrath und somit zum nördlichen Beginn der Korkenziehertrasse werden mit einem Panoramablick auf Solingen mit der Walder Kirche belohnt. Zudem lassen sich nun die neun folgenden Kilometer auf der ehemaligen Bahntrasse vorbei am Gräfrather Ortskern, Kunstmuseum und Botanischen Garten bis zum ausgeschilderten Abzweig nach Burg und Müngsten entspannt zurücklegen.

Gut ausgeschildert führt der Weg durch Meigen zu einem der schönsten Aussichtspunkte von Solingen. Auf zwei Schautafeln ist ausführlich erklärt, dass vom Theegartener Kopf aus nicht nur die Innenstadt mit der Clemens-Kirche, sondern auch Gräfrath mit der Kirche Ketzberg sowie Wuppertaler-Cronenberg zu sehen sind. Der kleine Rastplatz ist der Ausgangspunkt zur Bergbahntrasse – 2,7 Kilometer geht es rasant bergab, um im Tal der Wupper auf das erste der beiden großen Wahrzeichen des Bergischen Land zu stoßen: die Müngstener Brücke. Per Schwebefähre kann ein Anstieg umfahren werden, um fortan größtenteils ebenen Weges an Schloss Burg vorbei dem Lauf der Wupper über fast 15 Kilometer zu folgen.

 Müngstener Brücke.

Müngstener Brücke.

Foto: Guido Radtke
 Das Wehr am Wipperkotten.

Das Wehr am Wipperkotten.

Foto: Guido Radtke
 Wasserburg Haus Graven.

Wasserburg Haus Graven.

Foto: Guido Radtke
  Theegartener Kopf

Theegartener Kopf

Foto: Guido Radtke
 Balkhauser Kotten.

Balkhauser Kotten.

Foto: Guido Radtke
 Schloß Caspersbroich.

Schloß Caspersbroich.

Foto: Guido Radtke

Den Balkhauser Kotten und das Wehr am Wipperkotten (flaches Teilstück auf Leichlinger Seite) passiert verändert sich das Landschaftsbild ein weiteres Mal. Durch die Ohligser Heide geht es am Engelsberger Hof weiter durch den Hildener Osten bis zum Tunnel Müllersberg, um parallel zur Bahnstrecke zum Startpunkt zurückzukehren. Da das letzte Teilstück nicht ganz so reizvoll ist, kann ab Heidebad auch am Vogel- und Tierpark vorbei zum Solinger Hauptbahnhof abgekürzt werden.

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