Schule in Meerbusch Nachhilfen für die Fünftklässler

Meerbusch · Familien mit schulpflichtigen Kindern haben in der Pandemie besonders gelitten. Unterrichtsausfall, geschlossene Schulen, Wechselunterricht und Homeschooling haben das Lernen viele Monate lang erschwert.

 Die Jungen und Mädchen in den fünften Klassen der Meerbuscher Schulen sind froh über ihren Präsenzunterricht und machen eifrig mit. Lernlücken werden in Förderkursen geschlossen.

Die Jungen und Mädchen in den fünften Klassen der Meerbuscher Schulen sind froh über ihren Präsenzunterricht und machen eifrig mit. Lernlücken werden in Förderkursen geschlossen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die Halbjahreszeugnisse Ende Januar haben es Schwarz auf Weiß an den Tag gebracht: Für die Schüler und Schülerinnen der fünften Klassen gab es an den weiterführenden Schulen die ersten Zeugnisse und die ersten Rückmeldungen seitens der Schule, wie die ersten Monate, an Noten gemessen, funktioniert haben. Für manch ein Kind oder Elternteil sah das Ergebnis nicht so rosig aus. Die erste Fünf hatte sich eingeschlichen, obwohl an der Grundschule bis zum vergangenen Sommer noch alles im rosigen Zweierbereich lag.

Dennoch sind die Pädagogen an den Meerbuscher weiterführenden Schulen mit den Neulingen in der fünften und sechsten Klasse zufrieden. Erprobungsstufenkoordinatorin Kerstin Mikus vom Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) sagt: „Bei den fachlichen Kompetenzen zeigt sich, dass die Schüler mit den Lehrkräften in den Meerbuscher Grundschulen auch im Lockdown und im Hybrid-/Wechselunterricht gut gearbeitet haben.“ Die meisten Kinder seien fachlich und auch methodisch gut aufgestellt, lautet das Lob von Mikus an die Kinder in den Einstiegsklassen. Falls dennoch Defizite auftauchten, wie zum Beispiel im freien Schreiben, werde mit dem externen Lehrinstitut Salzz zusammengearbeitet. Dieses Institut biete nachmittags in der Schule Förderkurse an. Dieses Angebot gelte für die Jüngsten der Schule nicht nur in Deutsch, sondern auch in anderen Fächern. Auch könnten ältere Kinder davon profitieren. Sie verweist auch auf die Bildungsgutscheine in Höhe von 200 Euro, die an Kinder ausgegeben würden, die weitere, ausgelagerte Förderkurse besuchen sollten, um individuelle, fachliche Lücken zu schließen.

Die Lehrkräfte am SMG sind mit den neuen Kindern, die nach den Sommerferien gekommen sind, sehr zufrieden. Sie hätten sich trotz der Pandemie gut am SMG eingelebt. Und hätten sich auch problemlos mit den Corona-Testungen arrangiert. Dennoch habe die Pandemie Spuren hinterlassen. Mikus: „Einige waren etwas zurückhaltender, als wir es sonst gewohnt waren. Hier haben die Klassenleitungsteams den Prozess der Klassenbildung und die Stärkung der einzelnen Schülerinnen und Schüler besonders gefördert.“ In SMG Stunden, das sind Klassenleitungsstunden, gelang es auch, die Schüchternen zu aktivieren.

Am SMG sowie an der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule Meerbusch sah man sich aber einer weiteren großen Herausforderung gegenüber. Kinder, die sich angemeldet hatten, konnten noch nicht schwimmen. Deshalb ist das SMG in Kooperation mit der privaten Schwimmschule swim4fun getreten. Es wurde ein Schwimmkurs angeboten, der direkt an den Unterricht im Vormittag anschließt. An der Montessori-Schule habe man sofort bei der Anmeldung auf die Möglichkeiten von Schwimmkursen in den Osterferien hingewiesen. „Wir wissen, dass es turbulente Zeiten für die Familien mit Homeschooling waren und das Schwimmbäder lange geschlossen waren. Dennoch ist es für die Sicherheit der Kinder und den gemeinsamen Sportunterricht wichtig, dass die Jungen und Mädchen schwimmen können“, sagt Matthias Reike, Abteilungsleiter I (Jg. 5 bis 7). In den vergangenen Jahren habe man schon beobachtet, dass die Zahl der Nichtschwimmer zunehme, da öffentliche Bäder geschlossen würden. Aber durch Corona hatten Kinder und Familien gar keine Zeit mehr zum Üben. Reike und auch Schulleiter Klaus Heesen wollen das Positive in den Vordergrund stellen und nicht nur über Defizite sprechen. „Die Kinder genießen die Gemeinsamkeit in der Schule, genießen selbst Vertretungsstunden und sind froh, ihre Freundschaften wieder richtig pflegen zu können. Die ersten Klassenfahrten und Ausflüge seien sehr freudig aufgenommen worden. Reike sieht, das die psychosoziale Säule in Zeiten der Schulschließungen gelitten habe. „Jungen und Mädchen haben Schwierigkeiten, Streitereien selber zu schlichten“, sagt Reike. Sie bekämen es nicht mehr hin, Stress untereinander zu regeln, sondern suchten vermehrt die Vermittlung von Pädagogen.

In den Grundrechenarten und besonders in der Geometrie müssten einige Kinder etwas nachholen, weil diese Rechenform in der Pandemie auf der Strecke geblieben sei. Im Deutschen falle es schwer, freie Texte zu schreiben, und auch die Ausdauer und Konzentration habe am Küchentisch gelitten. „Schüler konnten keine Partner- oder Gruppenarbeiten leisten, sie waren auf sich gestellt“, sagt der Pädagoge.

Dass die Kinder Lücken aufarbeiten und füllen können, dafür sorgen die engagierten Pädagogen in der Montessori-Schule und an den anderen weiterführenden Schulen. Und mit dem Seepferdchen und den Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold wird es bei den Jungen und Mädchen auch bald klappen.

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