Verkehr in Meerbusch Meldeadressen für verbotene Lkw-Durchfahrten

Meerbusch · Die Stadt hat mit der Firma ILW aus Krefeld ausgehandelt, dass Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot per Mail von den Bürgern gemeldet werden können.

 Die Durchfahrt durch die Wohngebiete ist für Lkw verboten.

Die Durchfahrt durch die Wohngebiete ist für Lkw verboten.

Foto: RP/Angelika Kirchholtes

Im Kampf gegen widerrechtlich durchfahrende Lkw in Lank-Latum und Nierst gibt es eine neue Handhabe gegen „schwarze Schafe“: Die Firma ILW Logistik, die in Krefeld-Gellep-Stratum das Hochregallager der Baumarktkette Bauhaus betreibt, hat eine E-Mail-Adresse eingerichtet, über die Anwohner illegal durchfahrende Lkw samt Kfz-Kennzeichen melden können. Die unter info-lkw@ilw-logistic.com eingehenden Meldungen gleicht der Bauhaus-Logistiker mit den Kennzeichen der Speditionen ab, die das Hochregallager anfahren.

„Die Kennzeichen werden wir dann, soweit es uns möglich ist, zurückverfolgen“, heißt es bei ILW. Die beteiligten Speditionen würden jetzt nochmals nachdrücklich auf die Durchfahrtsverbote in Lank-Latum und Nierst und die legalen Zufahrten zum Hochregallager hingewiesen. Werde keine Einsicht gezeigt, gebe es auch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit bestimmten Lieferanten zu beenden.

Die neue Meldemöglichkeit ist Ergebnis eines Gespräches, das Meerbuschs Bürgermeister Christian Bommers jetzt gemeinsam mit Vertretern der Bürgerinitiativen aus Lank-Latum und Nierst sowie Mitgliedern des Stadtrates bei Bauhaus geführt hat. „Das neue Meldeverfahren erfasst zwar nur die ‚schwarzen Schafe‘, die das Bauhaus-Lager durch Lank und Nierst anfahren“, so Bommers. „Es ist aber dennoch ein kooperativer Schritt, für den ich dem Unternehmen dankbar bin.“ Seit Jahren gibt es in den Ortsteilen immer wieder Beschwerden über Lastwagen, die verbotener Weise durch die Wohngebiete zu den großen Häusern und dem Hafen im Krefelder Süden fahren.

Seit Bommers im vergangenen Jahr auch die Leiter des Amazon-Sortierzentrums Krefeld nachdrücklich aufgefordert hatte, ihre Logistik-Flotte wirksam vom Meerbuscher Stadtgebiet fernzuhalten, ist auch die dortige Standortleitung aktiv geworden und verfolgt die An- und Abfahrtswege ihrer Lkw über ein so genanntes Geo-Fencing-System. Wie Bauhaus legt auch Amazon nach eigenem Bekunden Wert auf ein „gutnachbarschaftliches Verhältnis“.

„Als Kommune haben wir schon alles verkehrstechnisch Mögliche unternommen, um den illegalen Lkw-Verkehr über unser Stadtgebiet zum Krefelder Hafen zu unterbinden“, betont Bommers. „Ohne die Einsicht der Verkehrsverursacher können wir das Problem aber nicht lösen.“ Es werde wahrscheinlich nie gelingen, alle verbotswidrigen Lkw-Durchfahrten zu verhindern, aber die Maßnahmen zeigten spürbar Wirkung, die Zahl der Verstöße sei deutlich gesunken. Mit Bauhaus und Amazon will Bommers weiter Kontakt pflegen.

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