Handball, Frauen-Bundesliga Elfen ringen Ketscherinnen nieder

Leverkusen · Die Erstliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen siegen glanzlos mit 24:21 beim Tabellenletzten Kurpfalz Bären in Ketsch. Vor allem das Angriffsspiel stockt.

 Mareike Thomaier setzt gegen die Bären zum Wurf an.

Mareike Thomaier setzt gegen die Bären zum Wurf an.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Mit seiner Vorhersage traf Martin Schwarzwald – zu seinem Leidwesen – genau ins Schwarze. „Das wird kein Spaziergang“, war der Trainer von Bayers Bundesliga-Handballerinnen bereits vor dem Duell beim Schlusslicht Kurpfalz Bären überzeugt. Und tatsächlich war das Gastspiel der Leverkusenerinnen in Ketsch eine sehr zähe Angelegenheit, die den Fans der Elfen vor dem Internet-Livestream viel Geduld abverlangte. 24:21 (12:8) setzte sich der Favorit am Ende durch – freilich ohne allzu viel Glanz und wieder einmal mit einem holprigen Start.

Mehr als 22 Minuten waren bereits absolviert, ehe die Schwarzwald-Sieben durch den Treffer von Annefleur Bruggemann erstmals vorne lag (mit 7:6). Von da an führte Bayer zwar stets, verpasste es aber, sich entscheidend abzusetzen und musste so lange um den Erfolg bangen. Trotz vier Toren Vorsprung zur Pause kamen die Kurpfalz Bären zwischenzeitlich wieder bis auf einen Treffer heran (15:14 in der 44. Minute).

Vor allem im Angriff hakte es immer wieder. „Da war zu wenig Bewegung drin, um eine Lösung aus dem Spiel zu finden“, kritisierte Schwarzwald. Halbwegs zufrieden war er insgesamt dennoch. Denn über Einzelaktionen und immer wieder auch über daraus resultierende Siebenmeter kamen seine Schützlinge zu den nötigen Toren gegen die giftige Abwehr der Gastgeberinnen.

Deren nominelles 3-2-1 erwies sich gerade im Übergang eher als Manndeckung. „Und wir hatten nur eine Trainingseinheit, um uns darauf einzustellen. Die geplante Weiterentwicklung in der Offensive ist ein Prozess, der nicht von jetzt auf gleich funktioniert und Zeit braucht“, warb der Übungsleiter um Verständnis. Die Tatsache, dass Zugang Mariana Ferreira Lopes als Andenken an ihre Gala gegen Göppingen nach einem Pferdekuss nur unter Schmerzen spielen konnte, und im Laufe der Partie in Ketsch auch Hildigunnur Einarsdottir angeschlagen ausfiel, war natürlich auch nicht gerade hilfreich.

Lopes mag nicht so viele Tore erzielt haben wie unter der Woche, hatte aber ihren Anteil an der starken Defensivleistung der Elfen. Nach hinten wurde der Favorit höheren Ansprüchen durchaus gerecht und ließ gegen fast durchgehend sieben Feldspielerinnen des Gegners nur wenig zu. Allerdings hätte das nicht funktioniert, hätte das Duo im Elfen-Tor nicht eine solch blitzsaubere Leistung abgerufen. Sowohl Vanessa Fehr als auch Kristina Graovac drehten jeweils rechtzeitig auf, um Schwarzwald vom geplanten Wechsel abzuhalten.

Das war sowohl nach rund zehn Minuten der Fall, als die bis dahin unauffällige Fehr plötzlich Paraden in Serie zeigte, als auch nach 42 Minuten. Da sollte Graovac eigentlich nur einen Siebenmeter bestreiten. Nach ihrer Parade verständigten sich Fehr und Schwarzwald per Blickkontakt jedoch spontan, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen und die Serbin auf dem Feld zu belassen.

In beiden Situationen erwies sich die getroffene Entscheidung als richtig. Fehr kam trotz der Anlaufschwierigkeiten auf elf Paraden (darunter ein Siebenmeter). Graovac hielt drei Strafwürfe in Serie und vereitelte insgesamt acht Versuche. Die Quote beider Elfen-Torfrauen lag bei über 47 Prozent – gleichauf waren sie auch bei den Offensivtreffern (je einer). Weiter geht es für die Leverkusenerinnen am Sonntag mit dem Heimspiel gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten.

Elfen Fehr (1), Graovac (1) - Thomaier (4), Jurgutyte, Hinkelmann (1), Sprengers (3/1), Holste, Souza (1), Kämpf, Bruggeman (2), Polsz, Einarsdottir (1), Lopes (1), Huber (8/7), Cormann (1).

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