Handball, Frauen-Bundesliga Lopes besticht durch Vielseitigkeit

Leverkusen · Beim klaren Sieg zum Jahresabschluss gegen Frisch Auf Göppingen überzeugt Mariana Ferreira Lopes mit neun Toren. Am Samstag sind die Bundesliga-Handballerinnen aus Leverkusen und ihr Winterzugang bei den Kurpfalz Bären gefordert.

 Mariana Ferreira Lopes hat sich beim 24:19-Erfolg der Elfen gegen Frisch Auf Göppingen zum ersten Mal im Leverkusener Trikot gezeigt.

Mariana Ferreira Lopes hat sich beim 24:19-Erfolg der Elfen gegen Frisch Auf Göppingen zum ersten Mal im Leverkusener Trikot gezeigt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zurück blieb nur eine Frage: Wie konnte der Thüringer HC eine solche Spielerin nur gehen lassen? „Über die Antwort darauf mache ich mir keine Gedanken. Aber das war unser Glück“, sagte Martin Schwarzwald sichtlich bester Laune. Schließlich hatte die Gala-Vorstellung von Mariana Ferreira Lopes nicht nur ihr selbst, sondern auch dem neuen Coach von Bayers Bundesliga-Handballerinnen einen gelungenen Einstand beschert. Neun Treffer steuerte die Portugiesin zum 24:19 (13:9) gegen Frisch Auf Göppingen bei – obwohl der Trainer ihr im zweiten Durchgang eine längere Verschnaufpause gegönnt hatte.

Lopes brauchte wie ihre neuen Teamkolleginnen zunächst etwas Anlaufzeit. Nach einem 0:3-Rückstand und mehr als sieben Minuten ohne eigenen Treffer kam die Mannschaft in Fahrt. Ähnlich verhielt es sich mit dem Rückraum-Ass, das nach dem ersten Fehlwurf alle übrigen neun Versuche ins Ziel brachte und dabei eine Kostprobe ihrer Vielseitigkeit gab.

Hinten verteidigte sie als Teil des Mittelblocks stark und vorne traf sie beinahe aus allen Lagen: aus der Entfernung, nach starkem Eins gegen Eins vom Kreis und im Gegenstoß. Sie holte einen Siebenmeter heraus und bereitete weitere Treffer vor. Dass sie in den letzten Sekunden beider Halbzeiten gesucht wurde und jeweils den Schlusspunkt setzte, war auch kein Zufall.

Zufrieden mit der Ausbeute war die Portugiesin trotz allem noch nicht. Vom Trainer auf die starke Quote angesprochen, konnte sie diese Würdigung nicht hinnehmen, ohne ihrem Ärger über den einen Fehlwurf zu Beginn Ausdruck zu verleihen. „Sie ist ein großer Gewinn für uns. Aber wir müssen fair bleiben und dürfen jetzt nicht in jedem Spiel eine solche Leistung von ihr erwarten“, sagte Schwarzwald. Sein Sonderlob verdiente sich neben Lopes auch Torhüterin Vanessa Fehr.

Obwohl sie deutlich kürzer auf dem Feld als die beiden bereits genannten stand, gehörte auch die junge Sophia Cormann zu den Gewinnerinnen des Spieltags. Sie sorgte nach ihrer Einwechslung für Schwung und war von der Frisch-Auf-Verteidigung nur durch Foulspiel zu stoppen. Den ersten Siebenmeter verweigerten ihr die Schiedsrichter noch. Im zweiten Versuch entschieden sie dann auf Siebenmeter. „Das hat sie prima gemacht“, sagte Schwarzwald.

Im neuen Jahr geht es für das TSV-Team Schlag auf Schlag weiter. Sieben Mal sind die Leverkusenerinnen allein im Januar in Liga und Pokal gefordert. Los geht es an diesem Samstag (18 Uhr) in Ketsch mit dem Ligaspiel beim Schlusslicht Kurpfalz Bären (Livestream: handball-deutschland.tv). „Da müssen wir hochkonzentriert sein und sehr diszipliniert spielen“, sagt Schwarzwald. Ein Sieg ist das Ziel. Aber mit der 3-2-1-Abwehr und der Vorliebe zum Angriffsspiel mit einer siebten Feldspielerin habe der Letzte das Zeug dazu, für jeden Bundesligisten ein unangenehmer Gegner zu sein.

Elfen Fehr (16 Paraden), Graovac (bei einem Siebenmeter) – Thomaier (1), Jurgutyte (3), Hinkelmann, Sprengers (5/4), Holste, Souza, Kämpf, Bruggeman (1), Polsz (nicht eingesetzt), Einarsdottir (2), Lopes (9), Huber (3), Cormann.

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