Handball, Frauen-Bundesliga Minimalaufgebot der Elfen empfängt Ketsch

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen treffen auf das als Absteiger feststehende Schlusslicht Kurpfalz Bären. Erneut wird das Team von Trainer Martin Schwarzwald mit einer Notbesetzung antreten.

 Torhüterin Vanessa Fehr bereitet sich angesichts der akuten Personalnot bei den Elfen auch auf einen Einsatz als Kreisläuferin vor.

Torhüterin Vanessa Fehr bereitet sich angesichts der akuten Personalnot bei den Elfen auch auf einen Einsatz als Kreisläuferin vor.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

Einen freien Sonntag gönnte Trainer Martin Schwarzwald Bayers Handballerinnen nach der frustrierenden Niederlage in Buchholz. Doch dann ging es gleich wieder ans Werk. Motiviert und mit unverändert kleiner Besetzung nahmen die Elfen die Vorbereitung für das Treffen mit dem Absteiger Kurpfalz Bären auf. Das Schlusslicht aus Ketsch kommt schon am Mittwoch zum Nachholspiel in die Ostermann-Arena. Anwurf ist um 20 Uhr. Die Partie wird im Livestream unter www.handball-deutschland.tv übertragen.

Trotz aller Vorsicht in der Belastungssteuerung wagte der Übungsleiter zum Wochenstart Einheiten mit vergleichsweise hoher Intensität, um gezielt an der Aufarbeitung der Defizite nach zwei Wochen Corona-Zwangspause zu arbeiten. Auf dem Programm standen insbesondere handballspezifische Bewegungsabläufe, die im Quarantäne-Videotraining daheim naturgemäß auf der Strecke geblieben waren.

Nicht verbessern lässt sich die angespannte Personallage durch den Ausfall von insgesamt acht Feldspielerinnen, die sich derzeit von ihrer Corona-Infektion erholen – darunter Führungspersönlichkeiten und Leistungsträgerinnen wie Spielmacherin Zivile Jurgutyte, Linksaußen Zoë Sprengers, Kreisläuferin Hildigunnur Einarsdottir oder Abwehr-Ass Annefleur Bruggeman. Die ersten Betroffenen sind inzwischen negativ getestet und durften die Quarantäne verlassen. „Aber wir gehen keinerlei Risiko ein. Die Gesundheit unserer Spielerinnen hat oberste Priorität“, betont Schwarzwald. Erst, wenn die Ärzte nach genauer Untersuchung die Freigabe geben, soll mit der behutsamen und wohldosierten Rückkehr in den Trainingsbetrieb begonnen werden. Aber das wird noch dauern und Prognosen sind schwierig.

Wieder Teil der Trainingsgruppe ist bereits seit mehreren Wochen Fanta Keita, die nach ihrem Kreuzbandriss jetzt auch wieder die Einheiten mit Kontakt absolvieren darf. Aber für eine Rückkehr aufs Feld ist es noch deutlich zu früh. In dieser Saison dürfte die Senegalesin nicht mehr zum Einsatz kommen.

Ob zumindest die Spielerinnen der Junior-Elfen den Kader zeitweise ergänzen, wird durch deren Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft frühestens nach dem Viertelfinal-Rückspiel am Donnerstag ein Thema. „Das müssen wir genau abwägen, da das ja auch eine Mischung der Trainingsgruppen bedeutet würde“, erklärt Schwarzwald. Und das würden die Verantwortlichen aus Sorge vor weiteren Corona-Fällen lieber vermeiden – zumal die Elfen den Virusschutz derzeit deutlich hochgefahren haben, unter anderem durch noch enger getaktete Testungen und weitere Reduzierung der Kontakte.

Vorerst bleibt es also bei der Notbesetzung mit zwei Keeperinnen und sechs Feldspielerinnen plus der reaktivierten Co-Trainerin Anne Krüger, die Jahre nach ihrem Karrierende erstaunlich schnell wieder auf Betriebstemperatur gekommen ist. Vielleicht bekommen die Fans gegen Ketsch auch noch eine ungewöhnliche Premiere zu sehen, die in Buchholz noch ausgefallen war, weil Vanessa Fehr im Tor gebraucht wurde. Zumindest im Training bereitete sich die Keeperin bereits vor, eventuell auch als Aushilfs-Kreisläuferin zum Einsatz zu kommen.

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