2:0-Sieg in der Bundesliga Fußballerinnen schocken Essen

Leverkusen · Vor 365 Zuschauern schlagen die Leverkusenerinnen die SGS Essen durch Tore von Ivana Rudelic und Milena Nikolic mit 2:0. Isabel Kerschowski feiert ihr Comeback.

 Mittelfeldspielerin Ivana Rudelic beim Torjubel gegen Essen.

Mittelfeldspielerin Ivana Rudelic beim Torjubel gegen Essen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Gute Laune hatte Hochkonjunktur bei Bayers Fußballerinnen. Aber eine ragte aus dem Kollektiv der glücklichen Siegerinnen nach dem 2:0 gegen den Bundesliga-Vierten SGS Essen noch heraus: Die ehemalige Nationalspielerin Isabel Kerschowski strahlte regelrecht. Das war neben dem Hochgefühl des Punktgewinns zu einem großen Teil sicher auch ihren ersten – wenn auch wenigen – Einsatzminuten nach quälend langer Zwangspause geschuldet. Immerhin 434 Tage lagen zwischen ihrem Kreuzbandriss im September 2018 (beim 0:3 gegen Freiburg) und dem Comeback.

Kerschowskis Rückkehr war gewissermaßen das Sahnehäubchen beim Rückrundenstart, bei dem den immer noch verletzungsgeplagten Leverkusenerinnen zwar längst nicht alles gelang, aber doch genug, um sich diesen Überraschungserfolg redlich zu verdienen. Vor der Pause hatten sie den durchaus überlegenen Essenerinnen vor allem ihre gnadenlose Effizienz voraus. Während Bayer einige Probleme im Spielaufbau offenbarte und den Gästen in der Defensive zum Unmut von Trainer Achim Feifel zu viele Räume ließ, nutzten sie die sich bietenden Gelegenheiten gnadenlos.

Als Milena Nikolic in der 40. Minute zum 2:0 traf, musste es den Anhängern der SGS wie eine Wiederholung vorkommen. Denn wie beim Führungstreffer zuvor durch Ivana Rudelic nach elf Minuten, unter freundlicher Mithilfe der Essener Torhüterin, kamen die Platzherinnen auch hier durch einen blitzsauberen Konter nach Ballgewinn zum Erfolg. Lange Diagonalbälle genügten, um die Essener Defensive auszuhebeln. Und frei vor dem Tor ließen sich die Angreiferinnen diese Gelegenheit nicht entgehen. „Das war genau die Effektivität, die uns zuletzt in Köln gefehlt hat“, betonte Coach Feifel.

Auch in anderer Hinsicht zeigten sich seine Schützlinge im Vergleich zum Derby deutlich verbessert. Moral, Teamgeist und Kampf stimmten. Verlor eine Leverkusenerin den Ball, war fast immer gleich mindestens eine Mitspielerin zur Stelle und unterstützte. Das fiel vor allem nach der Pause auf, als die stark verbesserten Leverkusenerinnen der SGS mehr und mehr den Schneid abkauften. Mit jedem abgewehrten Angriffsversuch des Gegners wuchs der Glaube an den Sieg. Und zugleich schrumpfte spürbar die Überzeugung der Essenerinnen, diese Partie noch drehen zu können.

Viel lief also zusammen für Feifels Team, aber eine Szene trübte die große Freude doch erheblich. Denn bei einem Konter verletzte sich Nikolic, deren Heber die Torfrau gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte beförderte, am Sprunggelenk und musste nach rund einer Stunde ausgewechselt werden. Wie schwerwiegend die Blessur ist, müssen nun die weiteren Untersuchungen zeigen.

Weiter geht es für die Leverkusenerinnen am Sonntag. In Freiburg steht das letzte Spiel des Jahres auf dem Programm. Das Hinspiel entschied Bayer für sich – eine Wiederholung des Erfolges ist freilich erwünscht.

Bayer 04 Wellmann - Vinken, Barth, Wirtz, Sahlmann - Zeller (90. Reger), Csiszár, Wimmer, Jessen (90. Kerschowski) - Nikolic, Rudelic (59. Kempe).

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