Handball: Dritte Liga LTV verschenkt den Sieg im Kellerduell

Leichlingen · Gegen die Ahlener SG verspielt der Handball-Drittligist aus Leichlingen einen Sieben-Tore-Vorsprung und beendet die Hinrunde nach dem 35:35 (17:16) auf einem Abstiegsplatz. „Langsam ist es frustrierend“, sagt Co-Trainer Björn Aust.

 Leichlingens Kreisläufer Alexander Kübler (mit Ball) beim verzweifelten Versuch, sich durch die Ahlener Verteidigung zu kämpfen.

Leichlingens Kreisläufer Alexander Kübler (mit Ball) beim verzweifelten Versuch, sich durch die Ahlener Verteidigung zu kämpfen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Sieben Tore Vorsprung, ein schwacher Gegner – und dennoch kein Sieg für den Leichlinger TV. Fahrlässig haben die Drittliga-Handballer von Trainer Lars Hepp einen Sieg im Kellerduell mit der Ahlener SG verschenkt – und stecken mehr denn je mitten im Abstiegskampf. Gegen die spielerisch limitierten Gäste reichte es am Sonntagabend nur zu einem enttäuschenden 35:35 (17:16). Der Schock in der Blütenstadt sitzt tief. „Uns fehlen gerade ein bisschen die Worte“, sagte Co-Trainer Björn Aust konsterniert.

Nach dem Abschluss der Hinrunde stehen die Leichlinger punktgleich mit ihrem Gegner sowie dem TSV GWD Minden II (alle 9:21 Punkte) auf einem Abstiegsplatz. Das hätte nicht sein müssen, denn Leichlingen hatte das Spiel gegen die Westfalen praktisch schon gewonnen. In der 51. Minute zeigte die Anzeigetafel 33:26, ehe die Gäste dank toller Moral ihre spielerischen Defizite vergessen machten und noch das Remis erzwangen. Das letzte Tor fiel fünf Sekunden vor Spielende.

„Langsam ist es frustrierend. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Für uns ist das ein Punktverlust“, sagte Aust. Als das Spiel den Gastgebern allmählich aus den Fingern glitt, reagierte niemand – nicht die Mannschaft, und auch nicht Hepp. Der Pirates-Coach hätte noch eine Auszeit nehmen dürfen, verzichtete aber darauf. „Wir haben so viele routinierte Spieler in der Mannschaft. Das müssen wir über die Zeit bringen“, kritisierte Aust.

Die lediglich 110 Zuschauer sahen ein Schützenfest zweier offensichtlicher Abstiegskandidaten. Mehrfach schien es, als hätte der LTV um den starken Regisseur Valdas Novickis (13 Tore) das Spiel im Griff. Doch dann bewies er durchaus „eindrucksvoll“ das Gegenteil. Ahlen erwischte einen gebrauchten Tag, aber es reichte für ein Remis beim LTV.

Da half auch die Nebelkerze nicht, die der Verein vor dem Spiel gezündet hatte. Fynn Natzke und Vibulan Sivananthan waren jeweils mit einer Knöchelverletzung als fehlend kommuniziert worden, und doch standen beide im Kader. Natzke, bei dem nach der Derbypleite bei den Bergischen Panthern in der Vorwoche der Verdacht auf Bänderriss bestand, lief mühelos die rechte Seite rauf und runter. Sivananthan wärmte sich mit auf, kam aber nicht zum Einsatz. Es fehlte hingegen Kreisläufer Lars Jagieniak, der sich eine Knieverletzung zuzog.

Um der angespannten Personallage entgegenzuwirken, hatte der Verein bei Landesliga-Spieler Frederic Seifert Interesse hinterlegt. Der Rückraumspieler von der HSG Radervormwald mischte nach Informationen unserer Redaktion bereits im Training des LTV mit. Zu einem Wechsel wird es aller Voraussicht nach aber nicht kommen.

Die Situation bleibt also ernst – an allen Fronten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort