Netto-Markt in Manfort Rückkehr der Tante-Emma-Läden

Leverkusen · Klein und überschaubar: In den ehemaligen Edeka-Laden an der Kalkstraße platziert Netto seine 7. Stadt-Filiale.

 Der alte Edeka-Markt wurde aus Altersgründen des Betreibers geschlossen, nun gibt es eine Neueröffnung an der Kalkstraße: Simon Müller (links), Heidi Viehmann und Bürgermeister Bernhard Marewski.

Der alte Edeka-Markt wurde aus Altersgründen des Betreibers geschlossen, nun gibt es eine Neueröffnung an der Kalkstraße: Simon Müller (links), Heidi Viehmann und Bürgermeister Bernhard Marewski.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Tante-Emma-Laden kehrt zurück. Das überschaubare Geschäft, in dem eine familiäre Atmosphäre herrscht. Wo das Personal die Kunden noch beim Namen kennt. Die fußläufig erreichbare Kaufgelegenheit mit allen Waren für den täglichen Gebrauch. Nicht die Mega-Kaufhäuser alleine haben Zukunft, sondern auch das liebevoll geführte Unternehmen mitten in der Wohnsiedlung. Von diesem Trend ist zumindest Bürgermeister Bernhard Marewski (CDU) überzeugt, erklärt er bei der Vorstellung des neuen Discounters an der Kalkstraße in Manfort.

In den ehemaligen Edeka-Laden platziert Netto seine 7. Leverkusener Filiale (Eröffnung: 19. November). Die markante Immobilie gehört der Schlebuscher Firma Immo Partner (gehört zur HKM-Gruppe). Zunächst wollte die Firma dort einen  Reha-Standort installieren. Marewski erreichte ein Umdenken. Nach zähen Verhandlungen, bei denen es vor allem um das Finanzielle ging, einigten sich Netto und die Schlebuscher Firma auf einen Mietvertrag über 10,5 Jahre, der um insgesamt 15 Jahre verlängerbar ist.

„Wir bieten ein Sortiment mit 5000 Artikeln, zu denen auch Backwaren gehören“, berichtet Heidi Viehmann, Expansions-Gebietsleiterin bei Netto. Die Verkaufsfläche umfasst 640 Quadratmeter. Es gibt es 34 Parkplätze. „Das erscheint wenig, aber die meisten Kunden werden das Geschäft wohl zu Fuß besuchen“, ergänzt sie. Zu dem Gebäudekomplex, der zuvor der Familie Schwind gehörte, zählen über dem Laden noch 13 Wohnungen. In der ersten Etage befindet sich heute ein China Restaurant. Noch: Der Mietvertrag wird nicht verlängert, erklärt Simon Müller, Geschäftsführer von Immo-Partner. Ein Restaurant ohne Außengastronomie habe keine Zukunft, meint er. Deshalb werden in der Restaurantebene weitere vier Wohnungen gebaut.

Dem Manforter Standort sollen weitere Netto-Filialen, etwa in Hitdorf und Wiesdorf, folgen, sagt Viehmann. Befürchtungen, dass der geplante Lebensmittelladen in Schlebusch an der Reuterstraße eine starke Konkurrenz werden könnte, hat die Managerin nicht. Zumal die Realisierung des Projektes nahe Willy-Brandt-Ring nicht klar sei.

CDU-Ratsherr Marewski betont in dem Pressegespräch, ein solches Geschäft mit 1800 Quadratmeter  Verkaufsfläche und 140 Parkplätzen gehöre nicht neben eine Grundschule. Es sei falsch, wenn Grundschüler und die vielen erwarteten Geschäftsbesucher sowie der Lkw-Anlieferverkehr so dicht aufeinander träfen. Der Kommunalpolitiker fordert aber, dass die Leverkusener Stadtplaner mehr kleine Geschäfte mitten in den Wohngebieten vorsehen sollten. Das sei eben der Trend und „umweltfreundlich“. Bei der Neuen Bahnstadt Opladen habe man dies noch vergessen.

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