Holzhausen Zugabsage – Prinz Elke II. weinte bittere Tränen

Lützenkirchen · Die Absage des Zuges in Holzhausen machte alle Aktiven traurig. Irgendwann feierten sie aber trotzdem – etwas anders halt.

 Prinz Elke II. hatte Tränen in den Augen wegen der Zugabsage. Aber Sicherheit geht eben vor.

Prinz Elke II. hatte Tränen in den Augen wegen der Zugabsage. Aber Sicherheit geht eben vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eigentlich sollte dieser Tag zu den schönsten gehören, die sie jemals erlebt hatte. Doch für Holzhausens Prinz Elke II. begann er mit bitterem Tränen. Statt im Triumphzug und von starker Männerhand im Prinzenwagen beim Holzhausener Narrentreck gezogen zu werden, ging sie mit Ehemann und Söhnen sowie der Prinzengarde zu Fuß. Rund um den Lützenkirchener Sportplatz verteilte sie Strüßjer und eigens angefertigte Pralinen mit ihrem Konterfei an die Jecken. Allmählich kamen immer mehr hinzu, die noch nichts von der Absage des Zuges gehört hatten.

Alle blickten traurig. Bernd Lorenz, Vorsitzender der Freunde des Holzhausener Karnevals, schüttelte den Kopf: „Heute wäre der 30. Zug gewesen. So etwas gab es bisher noch nie. Jetzt müssen wir erstmal alle informieren“, ergänzte er, während die Freiwillige Feuerwehr Lützenkirchen bereits mit Lautsprechern durch die Straßen fuhr, um den Nachbarn Bescheid zu sagen.

Ex-Prinz-Norbert stöhnte: „So schade. Was machen wir jetzt mit dem Wurfmaterial? Unsere Wagen sind voll geladen!“ Es gab verschiedene Ideen. Zum Beispiel, den Umzug eventuell im Sommer nachzuholen. Oder das Wurfmaterial an Kindergärten und Schulen für den Rosenmontagszug in Opladen zu spenden. Das Thema, dort selber mitzugehen, wurde schnell wieder verworfen. Der Lützenkirchener Klaus Heidkamp begründete: „Das dürfen wir nicht, weil wir nicht offiziell zum Festausschuss Leverkusener Karneval gehören.“

Noch um 12 Uhr hatte es geheißen, der Zug werde auf jeden Fall starten. Eine Dreiviertelstunde später kam die Absage. Das Risiko für Teilnehmer und Besucher sei zu groß, hatten Ordnungsamt, Feuerwehr und Polizei bei einer Krisensitzung mit dem FLK und Oberbürgermeister Uwe Richrath zwischenzeitlich beschlossen. In der Carl-Leverkus-Straße in Wiesdorf seien erste Dachziegel gefallen, hieß es. Man müsse damit rechnen, dass es noch schlimmer werde.

Nachdem sie sich etwas gefangen hatte, sagte Holzhausens Tollität Prinz Elke II. mit dem obligatorischen lachenden und weinenden Auge: „Ich kann das ja verstehen. Sicherheit geht natürlich vor. Trotzdem bin ich traurig. Für mich wäre es der Höhepunkt meiner Regentschaft gewesen. Außerdem gab es so viele Vorbereitungen, die jetzt alle umsonst waren. Und für das Engagement der vielen Ehrenamtler wäre es eine schöne Belohnung gewesen. Nächstes Jahr bin ich hoffentlich bei Sonnenschein als Ex-Prinz Elke II. dabei.“

 Auch die Lützenkirchener Feuerwehr war gut gerüstet für die Teilnahme am Zug.

Auch die Lützenkirchener Feuerwehr war gut gerüstet für die Teilnahme am Zug.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auf dem Weg in die umliegenden Gaststätten versicherte Holger Schwarz, Mitglied der Flotten Karotten: „Wir feiern trotzdem.“ Fast alle Anwohner in Holzhausen sahen das ähnlich und setzten die Party kurzentschlossen an diversen anderen Stelle fort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort