Karneval in Opladen Lachende Fußgängerzone gegen Rassismus

Opladen · Die Offiziellen beschworen den friedlichen und verbindenden Charakter des Karnevals. Das Publikum applaudierte – und feierte dann.

 Die Kinder der KG Feuerwehr bei der „Lachenden Fußgängerzone“ in Opladen.

Die Kinder der KG Feuerwehr bei der „Lachenden Fußgängerzone“ in Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

  Hanau. Terror. Morde. Tote, Verletzte. Ihren Schock und die Trauer über diese rassistisch motivierte Tat drückten am Samstag die Karnevalisten bei der Eröffnung des Opladener Straßenkarnevals im Festzelt auf dem Marktplatz Opladen prägnant aus: „Alle, die guten Willens sind, sind bei uns herzlich willkommen“, sagte Bezirksvorsteher Rainer Schiefer (CDU), „Rechtsradikale können wir hier nicht gebrauchen.“ Die mehreren hundert Besucher unterstrichen die Aussage mit großem Beifall. „In unseren Herzen sind wir heute verbunden mit Hanau. Es ist schrecklich, was passiert ist. Das darf nie wieder geschehen. Wir feiern Karneval mit allen Menschen, egal welcher Religion und Partei sie sind, aber mit Rechtsradikalen, Nazis und Mördern haben wir nichts zu tun“, bekräftigte Schiefer.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) den friedlichen und verbindenden Charakter beschworen, der den Karneval auszeichne. Thomas Lingenauber, Präsident der Stadtgarde Opladen, ergänzte vor dem Auftritt seiner Gesellschaft: „Karneval ist eine Herzensangelegenheit, in unseren Herzen ist jedoch kein Platz für Hass, Gewalt und Rassismus.“ Er habe mit seinen Freunden darüber nachgedacht, die Teilnahme an der „Lachenden Fußgängerzone Opladen“ (LaFuZo) abzusagen, sagte Lingenauber im Gespräch mit unserer Redaktion. Aber „ein Einknicken vor dem Terror und den Rechtsradikalen“ dürfe nicht sein.

So lief denn auch das „LaFuZo“-Programm wie geplant ab: mit einem kurzen Auftritt von Prinz Kerbi I. und den rund zweistündigen Auftritten von Opladener Karnevalsgesellschaften. Ob KG Feuerwehr, KG Altstadtfunken, KG Stadtgarde oder KG Neustadtfunken – die Karnevalisten präsentierten sehenswerte Tänze. Der große Applaus der Gäste war der Lohn für monatelanges Training.

Peter Rösgen, Präsident des Komitees Opladener Karneval (KOK), schaute zufrieden zu. Nur einer hatte zwischendurch Sorgen: Altstadtfunken-Kommandant Udo Kreie. Als er mit „alle Mann und Mädchen“ auftrat und die Tänzerinnen loslegten, kam sichtbar Bewegung in den Bühnenaufbau: Das Material hielt.

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