Mehrere Diebstähle in Langenfeld und Monheim Jetzt haben Motorraddiebe Saison

Langenfeld/Monheim · In Langenfeld und Monheim wurden zuletzt sechs Motorräder gestohlen. Täter zerlegen Maschinen oft zum Verkauf.

Ein  BMW-Motorrad aus einer Tiefgarage an der Wiener Neustädter Straße sowie ebenfalls in Baumberg eine Yamaha und eine Kawasaki aus einer Tiefgarage an der Geschwister-Scholl-Straße: Sie gehören zu sechs Motorrädern, die  innerhalb der letzten Wochen in Monheim und Langenfeld gestohlen wurden. Die drei weiteren Fälle: eine vor einem Wohnhaus an der Haus Gravener Straße in Langenfeld geparkte BMW,  eine weitere BMW aus einer Tiefgarage an der Fichtestraße (Baumberg) und zuletzt eine Ducati, die vor einem Haus am Julius-Haas-Weg in Immigrath abgestellt war. „Wir registrieren jetzt kreisweit vermehrt Motorraddiebstähle“, sagt Ulrich Löhe von der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Ähnliches höre man aus anderen Polizeibehörden des Landes, betont Löhe. Diese aktuelle Häufung habe etwas mit der Jahreszeit zu tun: Die Motorradsaison hat begonnen. „Jetzt können etwaige Einzelteile gut unters Volk gebracht werden“, sagt der Polizeihauptkommissar. Denn er gehe davon aus, dass die gestohlenen Motorräder in ihre Einzelteile zerlegt werden und diese als Ersatzteile verkauft werden. „Mit dem Saisonstart werden Motorräder in der Regel überholt und dann steigt naturgemäß der Bedarf an Ersatzteilen“, meint Löhe. Selber besitzt er privat eine alte BMW, nachdem er früher als Motorrad-Polizist Streife gefahren ist.

Dass das Diebesgut in Gänze verkauft wird, schließt der Polizeisprecher aus. Das sei wegen der Fahrgestellnummern zu riskant. Absatz fänden die kompletten Maschinen aber im osteuropäischen Ausland. In der Europäischen Union könne ein Rad ohne Papiere, das möglicherweise zur Fahndung ausgeschrieben sei, eben nicht ordnungsgemäß angemeldet werden.

Da die wenigsten Motorradfahrer die Möglichkeit haben, ihre Maschine – über den Winter  – in einer Einzelgarage unterzubringen, mieten sie Stellplätze in Tiefgaragen an. „So ist im ein oder anderen Fall der Diebstahl wahrscheinlich erst zum Saisonbeginn aufgefallen, obwohl er möglicherweise schon länger zurücklag“, so Löhe. Deshalb rät er, öfters mal nach dem Bike zu gucken, ob es noch da ist. Sammelgaragen böten für Diebe nicht nur ergiebige Reviere zum Wildern, sondern auch ein verdecktes Vorgehen beim Abtransport des Diebesgutes. Deshalb rät Löhe, eine möglicherweise zum Verkauf stehende Maschine nicht vor Ort zu präsentieren sondern sich mit potenziellen Kaufinteressenten an einem neutralen Ort zu verabreden.  Auch das Foto im Inserat sollte keine Rückschlüsse über den Standort der Maschine zulassen.  „Wir haben es hier mit Tätergruppen zu tun, die darauf spezialisiert sind, Schlösser zu überwinden, das Rad abzutransportieren und es ins Ausland zu schaffen“, sagt Löhe. Da diese Banden den Markt beobachteten, seien primär solche Marken von Diebstählen betroffen, die gerade sehr beliebt seien.  Anders als früher, wo ein Krad eine preiswerte Alternative zum Pkw war, sei ein Motorrad heute eher ein Luxusgut, sagt Löhe.

Um ein Motorrad vor Diebstahl zu schützen, empfiehlt er, grundsätzlich immer den Zündschlüssel abzuziehen, das Lenkerschloss einzurasten. „Diese Sicherungen können allerdings leicht überwunden werden“, räumt er ein. Deshalb sollte man zwischen Dämpfer und Felge ein gutes Bügelschloss anbringen oder auf den Bremsscheiben ein Bremsschloss montieren. Zusätzlich könnte man das Rad an einem festen Punkt in der Garage anketten. Serienmäßig gibt es auch bei vielen Motorrädern Wegfahrsperren und Alarmanlagen.

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