Düsseldorfer Straße 226 Denkmalgeschütztes Haus hat gebrannt

Langenfeld · Ein denkmalgeschütztes Haus an der Düsseldorfer Straße ist am frühen Mittwochmorgen durch einen Brand schwer beschädigt worden.

 Der Dachstuhl des Hauses Düsseldorfer Straße 226 brannte in voller Ausdehnung.

Der Dachstuhl des Hauses Düsseldorfer Straße 226 brannte in voller Ausdehnung.

Foto: Patrick Schüller

Die Feuerwehr Langenfeld war am Mittwoch gegen 1.30 Uhr zu alarmiert worden. Der Dachstuhl stand beim Eintreffen der Wehrleute bereits in Flammen. Die Löscharbeiten gestalteten sich als schwierig, da die Holztreppe in das Dachgeschoss bereits durchgebrannt war. Es entstand hoher Schaden. Die Polizei ermittelt.

Das Wohnhaus war erst im Oktober 2019 unter Denkmalschutz gestellt worden und ist zur Zeit unbewohnt. Es handelt sich um ein typisches Wohnhaus für die schlichte Reformarchitektur zwischen Jahrhundertwende und Erstem Weltkrieg, so die Gutachter.

1914 hatte es der Weber und Fabrikarbeiter Stefan Schauf nach dem Entwurf des Immigrather Architekten Wilhelm Ossenberg errichten lassen. Weil Eigentümer den Abriss beantragt hatten, holte die Stadtverwaltung ein fachliches Gutachten beim Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ein. Laut Stadtplaner Stephan Anhalt bestätigten die Gutachter darin die Schutzwürdigkeit des leer stehenden Gebäude. Deswegen wurde es in die Denkmalliste der Stadt Langenfeld eingetragen.

Wie Anhalt in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses erläuterte, haben die Eigentümer „gegen die vorläufige Unterschutzstellung Klage erhoben“. Doch mit dem aktuellen Gutachten habe sich der Denkmalwert bestätigt. „Es handelt sich um ein sehr gut erhaltenes und typisches Exemplar für die schlichte Reformarchitektur, wie sie sich zwischen der Jahrhundertwende und dem Ersten Weltkrieg im Rheinland durchsetzte“, heißt es im LVR-Gutachten. Im Gegensatz zu anderen Gebäuden gleichen Alters in Langenfeld sei es baulich kaum verändert worden. Die Kreuzstock-Sprossenfenster, Türen, Treppengeländer, Raumaufteilung und weitere Details seien quasi im Originalzustand. Und sozialhistorisch steht dieses Haus nach den Worten des Gutachters aus Sicht von 1914 „für die Durchsetzung bürgerlicher Wohn- und Architekturvorstellungen im oberen Segment der Arbeiterschaft“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort