Halbfinale im Kreispokal Heinsberg Kückhoven will es gegen Beeck wie 2006 machen

Fußball-Kreispokal · Im Halbfinale des Kreispokals Heinsberg bekommt es Germania Kückhoven als Pokalschreck am Dienstag mit Mittelrheinligist Wegberg-Beeck zu tun. Kückhoven ist dort ebenso in der Außenseiterrolle wie tags darauf Roland Millich gegen Union Schafhausen.

 TuS Germania Kückhoven (hier ein Bild aus dem Ligaspiel gegen den SC Selfkant) trifft am Dienstag im Pokal auf den FC Wegberg-Beeck.   Foto: Nipko

TuS Germania Kückhoven (hier ein Bild aus dem Ligaspiel gegen den SC Selfkant) trifft am Dienstag im Pokal auf den FC Wegberg-Beeck. Foto: Nipko

Foto: Nipko

Marc Pistor ist bekannt dafür, dass er den Schalk im Nacken hat. Eine Kostprobe davon lieferte er vergangenen Dienstag. Da ging der Co-Trainer des A-Ligisten TuS Germania Kückhoven unmittelbar nach dem Kreispokal-Viertelfinalsieg nach Elfmeterschießen gegen den neuen Ligakollegen TuS Rheinland Dremmen zu seinem Trainer Dirk Valley und sagte: „Dirk, Du weißt schon, dass ich im Halbfinale nächsten Dienstag selbst spielen muss.“ Da tritt der TuS gegen Mittelrheinligist FC Wegberg-Beeck an (Anstoß 18.30 Uhr).

Valley verstand diese Anspielung. Denn eben jener Marc Pistor, der heute 50 Jahre alt ist, war es, der am 21. Juli 2006 in der 2. Runde entscheidend zu einer echten Pokalsensation beitrug: Auch da schon im Kückhovener Trikot köpfte er eben gegen Beeck in der 83. Minute zum 1:0-Sieg ein. Auch damals kickte der TuS in der A-Liga – und Beeck in der Mittelrheinliga. Es war bis heute das einzige Mal in den vergangenen 30 Jahren, dass Beeck im Kreispokal gegen einen tieferklassigeren Verein ausschied und somit den Mittelrheinpokal verpasste.

Auf eine Wiederholung dieses legendären Erfolgs vor 16 Jahren hoffen natürlich alle Kückhovener. „Diese Partie betrachte ich für meine Jungs als Belohnungsspiel“, sagt Valley. Der Sieg gegen Dremmen sei sicherlich auch etwas glücklich gewesen. Doch in der Runde davor hatten die Germanen für ein ganz großes Ausrufezeichen gesorgt, den Landesligisten Germania Teveren mit 3:2 aus dem Wettbewerb gekegelt. „Und dieser Sieg war auch verdient“, bekräftigt Valley. Beeck ist nun natürlich noch mal ein erheblich größeres Kaliber. „Doch auch da sage ich nicht: ,Haut uns fünf Stück rein, esst ein Würstchen und fahrt dann nach Hause.‘ Auch Beeck wollen wir ärgern und immer wieder eigene Nadelstiche setzen. Es wird auch darum gehen, Beeck auf unserem knallharten Rasenplatz die Lust zu nehmen“, sagt Valley, der auf eine große Kulisse hofft: „Wir werden auf alle Fälle für einen guten Rahmen sorgen. Schön wäre es, wenn rund 400 Zuschauer kommen würden.“ An die damalige Schlappe kann sich auch Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen erinnern, der just 2006 als Torwart zum FC gekommen war. „An dieser Niederlage trifft mich allerdings keine Schuld, denn an dem Tag lag ich nachweislich nach einer Meniskus-OP im Linnicher Krankenhaus“, erinnert er sich schmunzelnd.

Beim bislang letzten Beecker Pokalspiel in Kückhoven trug Henßen allerdings dann die Verantwortung – und das war ebenfalls im Halbfinale wie jetzt: Am 14. August 2012 siegte Beeck locker mit 5:0 – mit Henßen erstmals als Interimstrainer für den schwer erkrankten Coach André Sieberichs, der dreieinhalb Monate später starb. „Auch wenn die Partie in Kückhoven mein erstes Spiel als Interimscoach war, habe ich mich da noch nicht als Trainer gesehen. Das war erst ab der folgenden Rückrundenvorbereitung der Fall“, sagt der 50-Jährige.

Ebenfalls klar verteilt sind die Rollen im zweiten Halbfinale, das am Mittwoch gespielt wird (Anstoß ebenfalls 18.30 Uhr). Da bekommt es A-Ligist SV Roland Millich mit Landesligist Union Schafhausen zu tun. Der Titelverteidiger zeigte im Viertelfinale eindrucksvoll, wie man standesgemäß mit einer Favoritenrolle umgeht: Den B-Ligisten SV Scherpenseel zerlegten die Jungs von Dauertrainer Jochen Küppers mit 9:0. Ungleich schwerer tat sich da Beeck beim mühsamen und erst in der Schlussviertelstunde herausgeschossenen 3:0 beim wackeren B-Ligisten TuS Jahn Hilfarth.

Für die Verlierer der Halbfinals ist der Pokal danach aber nicht vorbei – im Gegenteil: Am 1. Oktober steht das Spiel um Platz drei an, und der dortige Sieger löst auch noch das Mittelrheinpokalticket, das die beiden Finalisten schon sicher haben. Fazit: Im Kreispokal ist die sportlich wirklich bedeutsame Partie das Spiel um Platz drei.

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